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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 47
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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Heft §7.

Die Werkstatt der Kunst.

6H5

Düsseldorf. (Akademiedirektor Professor Peter
Ianssen) ist seit einigen Tagen auf Schloß Burg a. d. w.
damit beschäftigt, die Kemenate mit Wandgemälden zu schmücken.
Dem Charakter des Raumes als Frauengemach entsprechend,
sind die Motive der Gemälde dem Leben der Frauen des Mittel-
alters entnommen.
Wien. Im Festsaale der Universität wird, wie der
„Münch. Ztg." noch geschrieben wird (siehe peft H6, S. 63H),
jetzt ein sehr kompliziertes Gerüste aufgestellt, um die Saal-
decke wenigstens teilweise mit Gemälden zu schmücken. Das
Mittelstück der Decke soll geziert werden, auch die zwölf
Zwickel erhalten ihren künstlerischen Schmuck. Nur die vier
Seitenfelder bleiben bis auf weiteres leer. Franz Matsch
hat für den großen Mittelteil ein Kolossalgemälde angefertigt,
den „Sieg des Lichtes über die Finsternis". Das wird jetzt
festgemacht, ebenso die Zwickelbilder, die von desselben Meisters
pand herrühren. Klimt aber hat bekanntlich seine Allegorien:
„Medizin", „Jurisprudenz" und „Philosophie", die für drei
Seitenfelder der Decke bestimmt waren, zurückgezogen. Da-
runter leidet auch das vierte Seitenfeld, dem die „Theologie"
von Matsch zugedacht war: es muß der Symetrie wegen
gleichfalls leer bleiben, obgleich das dafür bestimmte Gemälde
fertig und approbiert ist.
Slaalsankäufe etc.
Berlin. (Von Karl Iözsa), dem hiesigen bekannten
Maler und Graphiker, wurden auf der „Internationalen gra-
phischen Ausstellung in Dresden" für die Sammlungen des
Kgs. Kupferstichkabinetts zwei Werke angekauft, und zwar die
(Original-Polzschnitte Ad. v. Menzel und Prof. Mommsen.

München. (Leo putz) wurde in der vergangenen Woche
von einem Automobilisten überfahren, putz war zu
Rad nach ; ; Uhr abends von dem Verbindungstunnel zwischen
pasen- und Bayerstraße gekommen und vorschriftsmäßig rechts
gefahren. Lin hinter ihm herkommender Automobilist fuhr
in rücksichtsloser Weise und in schnellstem Tempo vor und
rannte putz dabei über den Pausen. Der Verunglückte erlitt
eine schwere (Quetschung am Rücken und Verletzungen am
(Oberschenkel, wobei ihm Fleischteile herausgerissen wurden. —
Der Künstler mußte in der Chirurgischen Klinik I. d. I., wo-
hin er gebracht wurde, in der Narkose operiert und die Wunden
genäht werden. Ueber den gegenwärtigen Zustand des so schwer
Verunglückten lauten die Nachrichten erfreulicherweise günstig.
Der brutale Automobilist konnte bis zur Stunde leider noch
nicht ermittelt werden.
Weimar. (Professor Karl Pummel), der bekannte
Landschaftsmaler, Sohn des Komponisten Ioh. Nep. Pummel,
feierte am August in Weimar mit seiner Gattin das Fest
der diamantenen Pochzeit. Beide Jubilars waren in ihrer
Kinderzeit Spielgenossen der Enkel Goethes und haben als
solche viel im Pause des Dichters verkehrt. Seit ;859 ist
Pummel Professor an der hiesigen Kunstschule.
Todesfälle.
Bremen. (Vr. p. p. Meier), der langjährige Präsident
des Bremer Kunstvereins, ein in der Kunstwelt durch seine
seltenen Sammlungen bekannter und um das hiesige Kunst-
leben verdienter Mann, ist gestorben. Die Verbindung für
historische Kunst, deren Vorsitzender er lange Jahre gewesen,
widmet ihm einen sehr ehrenvollen Nachruf.

Stipendien und Stiftungen.

Aus Künstler-Vereinen.

Frankfurt a. M. (Ein reichdotiertes Museum) ist
das Städtische Kunstinstitut. Die Stadt Frankfurt hat in
letzter Zeit zwei große Vermächtnisse erhalten mit der Be-
stimmung, daß sie für Beschaffung von Gemälden verwandt
werden sollen; das eine ergibt eine jährliche Rente von etwa
20000 Mk., das andere sogar von soooo Mk., das ist also
eine Vermehrung des Anschaffungsfonds um genau so viel,
wie die ganzen Fonds der Berliner Gemäldegalerie betragen!
Das sind, bemerkt hierzu die „vossische Zeitung", die Vor-
teile der städtischen Sammlungen, an denen das Publikum
einen viel lebhafteren, werktätigeren Anteil nimmt als an den
Sammlungen des Staates. Wer hätte jemals von einem Geld-
vermächtnis an unsere Kgl. Museen gehört, und doch sind in
den Kommissionen und Vereinen dieses Instituts die kunst-
sinnigsten und viele der reichsten Leute Berlins!
Versonal-Dackricklen.
Berlin. (B au rat Professor Laske) wurde zum etats-
mäßigen Professor an der Technischen pochschule ernanut und
demselben vom p August ;905 ab die durch den Staats-
haushaltsetat für ;905 neubegründete etatsmäßige Professur
für Grnamentzeichnen verliehen.
Berlin. (Der Bildhauer parro Magnussen) hat
sich bereit erklärt, dem Kleinen Theater in Berlin als künst-
lerischer Beirat fortan zur Seite zu stehen. Der Künstler wird
sich bereits an den Vorarbeiten und der szenischen Ausgestal-
tung für die Eröffnungsvorstellung „Der zerbrochene Krug"
und „Die Laune des Verliebten" beteiligen.
Leipzig. (Der Maler Fritz Rent sch), Lehrer an der
Kgl. Kunstakademie dahier, hat einen Ruf an die Kunstge-
werbeschule in Aachen erhalten.
München, (pubert v. perkomer) begibt sich im (Ok-
tober nach Spanien, um für einen Amerikaner ein figuren-
reiches Bild zu malen.
München. (Dem Maler Jak. Landesberger) wurde
die an der Akademie der bildenden Künste neu errichtete
Professur für die technische Malschule übertragen.

Darmstadt. (Die ;8. Pauptversammlung des Ver-
eins deutscher Gartenkünstler) wird vom 22.—25. August

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