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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 52
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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Die Werkstatt der Aunst.

Heft 52.

7^

die zweite Hälfte des Mktobers in Aussicht genommen. Pro-
fessor Schultze-Naumburg, Museumsdirektor Högg-Bremen,
Stadtbaurat Hofmaun-Berlin, Geheimer Baurat Schwechten-
Berlin, Regierungsbaumeister Moritz-Köln und andere hervor-
ragende Architekten haben ihr Erscheinen zu einem Meinungs-
austausch mit den Preisrichtern zugesagt.
Erledigte Areisaussckreiben.
Bern. (Einen Wettbewerb) hatte der Berkehrsverein
vor einiger Zeit ausgeschrieben zur Schaffung eines künst-
lerischen Plakats der Stadt Bern, das bestimmt sein soll, die
Aufmerksamkeit des reisenden Publikums auf die malerischen
Reize der Bundesstadt zu lenken. Es sind zz Entwürfe ein-
gegangen. Das Preisgericht gab den zweiten Preis an Emil
Eardinaux-Bern, den zweiten an Eh. A. Tieche-Bern, den
dritten Preis erhielt E. Link-Bern.
Dresden. (Das Lahmann'sche Erbbegräbnis.) Der
Dresdner Architektenverein teilt mit, daß bei dem Wettbewerb
zu einem Erbbegräbnis für die Familie des Br. Lahmaun
das Preisgericht, bestehend aus den Herren: Geheimer Hof-
rat Prof. Br. Gurlitt, Prof. Schumacher, Fr. Lahmann und
Architekt Kraft, folgende Preise zuerkannt hat: Architekt R.
Kolbe (;. Preis) und Architekt D. Menzel (2. Preis); Archi-
tekt Max Hans Kühne erhielt die drei folgenden Preise. Die
Arbeiten waren vom —22. September im Lokal der Dresdner
Kunstgenossenschaft (Schössergasse q/II.) ausgestellt.
Straßburg i. Elf. (Bei dem Wettbewerb für den
Neubau eines Waisenhauses), zu dem zo-r Entwürfe ein-
gingen, wurde Pros. Br. in§. E. Betterlein-Darmstadt der erste
Preis von 2500 Mk. zuerkannt. Den zweiten Preis von
;500 Mk. erhielten die Herren L. B. Müller und G. Herold-
Düsseldorf, den dritten Preis von ;ooo Mk. die Herren Geh.
Baurat H. Schmieder und Regierungsbaumeister I. Boethge-
Berlin.
Denkmäler.
Berlin. (Die vergrößerte Tuaillon'sche Ama-
zone), die in Bronze gegossen wird, soll zum Frühjahr ;yos
auf dem Floraplatz des Berliner Tiergartens aufgestellt werden.
Sie wird dort den Platz einnehmen, den jetzt die Flora-Statue
inne hat. Diese Nachbildung kommt dann irgendwohin seit-
wärts in die Gebüsche. Am Floraplatz befinden sich, aller-
dings ziemlich versteckt, die bronzenen Tiergruppen von Sieme-
rings Washington-Denkmal in Philadelphia. Die Tiergruppen
bleiben dort auch später.
Kempten. (G. wrbas Brunneudenkmal) wurde
auf dem St. Magnusplatze unter Teilnahme der städtischen
Kollegien und zahlreicher Gäste am September enthüllt.
München. (Die Bildhauer Düll und pezold) haben
ein neues Grabdenkmal geschaffen und zwar im Aufträge der
pfarrgemeinde Bogenhauseu für deren langjährigen Pfarrer
geistl. Rat Br. Korbinian Ettmayr, errichtet im dortigen Fried-
hofe. Das Denkmal ist in romanischem Stile gehalten. Die
Grnamente der Abdachung, die in ein Kreuz ausläuft und
von den Symbolen der vier Evangelisten getragen wird, zeigen
die christlichen Motive des Weinstockes und in der Mitte in
Relief die Darstellung des guten Hirten, von zwei Engeln ge-
tragen. In den Grabstein selbst ist eine von Erzgießer Leyerer
gegossene Erzplatte eingefügt, die das Brustbild Br. Ltt-
mayrs zeigt.
St. Petersburg. (Dem verstorbenen russischen
Bildhauer Antokolski) sott ein Denkmal errichtet werden,
zu welchem Zwecke sich ein besonderes Komitee gebildet hat,
zu dem w. w. Stassow, Professor Tarchanow, der Bildhauer
Ginzburg und Baron D. Ginzburg gehören. In der Heimat
Autokolskis, in Wilna, beabsichtigen die genannten Herren
Borträge zu halten, deren Erträge dem Deukmalsfond zugute
kommen sollen.
Allen. (Lin Denkmal für den verstorbenen Kron-
prinzen Rudolf) soll hier errichtet werden. Der Schöpfer

des Monumentes, Bildhauer Reichel, der soeben das lebens-
große Modell vollendete, will sein Werk nach Fertigstellung
der Stadt schenken mit der Bestimmung, daß es auf dem
Llterleinplatz in Hernals aufgestellt wird. Das Denkmal zeigt
den Fürstensohn aufrecht an einen Baumstumpf gelehnt. Kron-
prinz Rudolf trägt Jagdgewandung, einen Lodenanzug mit
Kniehosen, eine Pelerine um die Schultern; sein Haupt trägt
eine kleine, leichte Mütze. Auf dem schlichten Sockel, die Vorder-
front ganz füllend, gewahrt man den Reichsadler.
Wien. (Dem Maler Josephv.Führich) pgoo—^876j
ein Denkmal zu errichten, ist hier angeregt worden.
TIrckilektur uncl Gartenkunst.
Blasewitz. (Der Erweiterungsbau des neuen Rat-
hauses), der nunmehr vollendet und in Benützung genommen
wurde, ist im Stile der deutschen Renaissance gehalten, der
Haupteingang wurde mit einer vorliegenden Treppe in den
Berbindungsgang gelegt. Das alte Siegelwappen von Blase-
witz, ein talwärts fahrendes Schiff mit Segel, ist als Bekrö-
nung über dem Haupteingang angebracht. Am Erker sind die
Sandsteinreliefs der drei Könige Albert, Georg und Friedrich
August eingemauert. Unter den Reliefs liest man drei Sinn-
sprüche. Am Giebel der Hauptfassade erblickt man in einer
Nische die freistehende Figur einer Blasewitzerin im Kostüm
der Schiller'schen Zeit, die den nach Blasewitz kommenden
Ausstüglern ein „willkommen!" entbietet. Diese Figur und
die drei Königreliefs wurden vom Bildhauer M. Engelke
modelliert und von den Bildhauern Pietz sch und Zeh me
ausgeführt. Außer dem figürlichen Schmuck ist noch weiter
unter dem Hauptsims am Giebel und Erker ein ornamentaler
Fries in freihändiger weise vom Dresdner Bildhauer Hasen-
ohr angetragen worden. Durch diesen Fries werden die haupt-
sächlichsten Berufsarten, die in Blasewitz vertreten sind, dar-
gestellt, zum Beispiel die Gärtnerei, das Handwerk, die Musik,
die Malerei, die Dichtkunst, die Architektur, die Bildhauerei
und der Privatmann. Das hohe rote Ziegeldach mit seinem
Erkertürmchen und der Wetterfahne, die wiederum das segelnde
Schiff zeigt, bringt den neuen Bau zu einem kunstgerechten
Abschluß.
Darmstadt. (Architektur uud Gartenkunst.) Be-
kanntlich haben auf der diesjährigen Gartenbauausstellung
mehrere Architekten und Künstler Sondergärten angelegt. Auf
Einladung des Gartenbauvereins sprach kürzlich Gartendirektor
Heicke aus Frankfurt a. M. über die Lehren, die aus den
Ausstellungen zu ziehen feien. Heicke gab den Hauptvorzug
dem glanzvollen Totalanblick und zollte dem Schöpfer dieser
Anordnung vollste Anerkennung. Dennoch aber erachtet er
die architektonische Gestaltung als verfehlt und dem Wesen
des Pflanzenmaterials widersprechend. Nur natürliche, zwang-
lose Gruppierung sei einzig berechtigt, wenn von den Archi-
tekten gesagt werde: der Garten ist das erweiterte Haus, so
sei dies nicht ganz zutreffend. Aber selbst wenn man das
zugäbe, so müßten auch die Architekten anerkennen, daß das
architektonische Prinzip beim Haus dann im Garten dein
landschaftlichen zu weichen habe, denn es werde dann ja auch
das Material ganz anders. Er schloß: Die nicht zu bestrei-
tende Rückständigkeit auf dem Gebiete der Gartenkunst kann
nicht durch einseitiges Eingreifen seitens der Architekten be-
hoben werden, da dem Architekten die zur Ausübung der
Gartenkunst unbedingt erforderliche Kenntnis des Pflanzen-
materials fehlt. Lin selbständiges Eingreifen der Architekten
in die Gartengestaltung ist nur geeignet, Verwirrung hervor-
zurufen und den Entwicklungsgang der Gartenkunst aufzu-
halten. Dagegen berechtigt die Darmstädter Ausstellung zu
der Erwartung, daß durch die Mitarbeit von Architekten uud
anderen Künstlern der Gartenkunst eine Fülle von belehren-
den Anregungen zugeführt werden kann, wenn Architekten
uud Gartenkünstler unter Wahrung der Selbständigkeit auf
dem eigenen Gebiet überall Hand in Hand gehen.^ ^
Heidelberg, (vom Schloß.) Der Schloßverein hatte
bekanntlich den Geheimen Gberbaurat Eggert in Berlin zu
 
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