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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 41
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0565

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Heft

Die Werkstatt der Aunst.

56s

etwas Selbständiges iin Dienste der kirchlichen Kunst schaffen
lassen sollte, anstatt daß Geld angesammelt werde, folgendes:
Bei dieser Frage ist wohl nicht voll beachtet, daß jene 73-ZO Mk.
außer dem kleinen zinstragenden Vermögen unseres Vereins,
dessen geringe Zinsen wir zu laufenden Ausgaben sehr nötig
brauchen, zugleich den Kassenbestand und Betriebsfonds des
Vereins umfassen, der ebenfalls für laufende Ausgaben bereit-
gehalten werden muß. Durch Eingang und Berichtigung von
Honorarrechnungen und dergleichen wird er leicht sehr schnell
und beträchtlich verringert, wie wenig günstig überhaupt die
Finanzlage unseres Vereins ist, läßt sich aus unseren Jahres-
berichten auf Z902 (S. Z2) und Z903 (S. zz) ersehen. Erheb-
lichere Mittel aufzuwenden, um etwas Selbständiges im Dienste
der kirchlichen Kunst zn schaffen, soweit dies überhaupt nach
den Satzungen unseres Vereins dessen Aufgabe sein kann,
würden wir erst dann in der Lage sein, wenn unser Vereins-
werk viel mehr Unterstützung und auch viel mehr materielle
Förderung fände als bisher.
Frankfurt. (Der Dombauverein) hielt kürzlich seine
Generalversammlung ab. Der Jahresbericht gedenkt, nach der
„Frkf. Ztg.", zunächst der mannigfachen Wandlungen, die
das Projekt der Domeinfriedigung durchgemacht hat. Der
Verein ist der Meinung, daß bei der Einfriedigung, wenn sie
nicht im Widerspruch zu dem Baudenkmal selbst treten soll,
ein monumentaler Eharakter gewahrt werden muß. Die Kosten
seien gegen früher bedeutend herabgemindert, nämlich auf
98 000 Mk. für das Gesamtprojekt. Diese Summe sei nicht
derart, daß sie eine weitere nennenswerte Reduktion erwarten
lasse, und es entspreche sicherlich nicht der Gesinnung unserer
Bürgerschaft, hier, wo es sich um eine würdige Gestaltung
der Umgebung des Kaiserdomes, des hervorragendsten nati-
onalen Baudenkmals unserer Stadt handle, an den Kosten
sparen zu wollen. Auch das Projekt für die Ueberdachung der
Heller'schen Kreuzigungsgruppe ist von der Stadtverord-
neten-Versammlung mit dem Ersuchen um einen neuen Ent-
wurf zurückgewiefen worden. In der Wahlkapelle, an
deren Restaurierung in den letzten Jahren gearbeitet wurde,
soll in den nächsten Monaten der von Prof. Linnemann
entworfene Fußboden in farbigen Steinstießen gelegt werden.
Unmittelbar an diese Arbeit wird sich die Fertigstellung der
Malerei an den unteren Wandstächen der Kapelle anschließen,
so daß damit — bis auf die noch nicht gelöste Frage der Ge-
staltung des Altars — die Ausschmückung ihren Abschluß
findet. Zum Schluß gibt der Bericht einen Ueberblick über
den Vermögensstand und die Verwendung der Vereinsmittel
seit Begründung des Vereins im Jahr Z867. Die Einnahmen
betrugen 799775 Mk. Hiervon sind als Beitrag zu den Bau-
kosten 36 zoo Mk., für zwei Skulpturenlauben am Aeußeren
des östlichen Lhorabschlusses 6^29 Mk., als Anteil an den
Kosten der Restauration des Nordportals 5985 Mk., als Bei-
trag zu den Kosten des pfarrturmgeläutes ZH755 Mk., für
Glasmalereien in den Domfenstern Z20327 Mk., für die Aus-
schmückung des Doms mit Malerei einschließlich der Kosten
der Entwürfe 22q<-z-Z8 Mk., für die polychromierung und Ver-
goldung des Mrgelgehäuses, sowie Beschaffung des Grgel-
projektes Z0 050 Mk. und für die Ausschmückung der Wahl-
kapelle 3503-z Mk. verausgabt worden. Ferner wurden für
die Freilegung des Domes — Ankauf von vier Häusern an
der Höllgasse und von acht Metzgerschirnen — 270 876 Mk.
aufgewendet. Die verfügbaren Mittel betrugen Ende vorigen
Jahres 75 768 Mk. Der Vorstand wurde wiedergewählt.
Auktionen.
London. Bei Lhristie erzielten 87 Gelgemälde und 53
Aquarelle moderner Maler — alle aus der Sammlung des
verstorbenen Mr. Eh. Galloway 367 860 Mk. Die höchsten
Preise waren: Watts „Kove and Osutü" Z875 (23025 Mk.)
und „Dlls Vove tbat uM" (z2H70 Mk.), E. I.
Gregory „Loulters I.ocll" Z897 (Z6 555 Mk.) und ein Aqua-
rell „T^pies" (8600 Mk.)z Lorot „Am Waldesrand" (27 950 Mk.)
und „Eine Flußszene" (ZZ825 Nk.)z L'Hermitte „Fischmarkt,
St. Nalo" (ZZ6Z0 Mk.). Neun Blumenstücke des kürzlich ver-

storbenen Fantin-Latour erlösten 37 787 Mk. oder etwa das
Zehnfache dessen, was sie zu feinen Lebzeiten erzielt hätten.
Bessere, aber immer noch recht niedrige Preise wurden für
einige Werke der besten lebenden englischen Landschafter ge-
zahlt, so vier für La Thangue Z3 700 Mk., für Edward Stotts
„Dko Ooläen kloon" Z896 (3300 Mk.) und für Llausens
„IK.rvst" Z902 (qchq<5 Mk.).
Paris. Bei der Versteigerung der Gemälde-Galerie des
verstorbenen Finanziers Bayer im Hotel Drouot wurden
bereits am ersten Tage z32569 Frcs. gelöst, darunter für
einen Lorot „Morgen im Tale" 22000, für einen andern
Lorot „Fischer am Teichufer" 8000, für einen Diaz „Tür-
kische Kinder beim Kugelspielen" z-zzoo, einen andern Diaz
„Spitze im Walde" 6Z00, für ein Bild von Decamxs „In
der wüste" Z0250, für einen Duprs „Lichen am Noornfer"
Z3Z00. Ein pannel von Delacroix „Gvid in der Verban-
nung bei den Scythen" erzielte 9000 Frcs., ein Boucher
„Pfirsich" 5000 Frcs. Das letztgenannte Bild hatte zuvor
7zoo Frcs. und bei der Auktion Lelong vor einigen Jahren
sogar z^zooo Frcs. gebracht.
Vermisstes.
Bern. (Die Schweizerische Vereinigung für
Heimatschutz) erläßt einen Aufruf, dem folgendes zu ent-
nehmen ist: Allerorts mehren sich die Bestrebungen, den rück-
sichtslosen Forderungen des neuzeitlichen Verkehrs entgegen-
zutreten, um die landschaftlichen Schönheiten und die histo-
rische Eigenart unseres Landes zu schützen, was in dem
letzten Viertel des Z9. Jahrhunderts in blindem Eifer ge-
opfert wurde, das ist leider nicht mehr zu erbringen, aber
alles, was heute noch besteht und täglich in Gefahr kommen
kann, zerstört zu werden, das soll in den Schutz der neu zu
gründenden Vereinigung gestellt werden. Unsere Bestrebung
richtet sich nicht gegen den Fortschritt und die modernen An-

ü.8edmIneIieLLo.
üüszelclorf-lirafenberg.
kkubrik kein8t präparierter
Wsköll- unc! Impöi-Mbön
kür keine Xünstlerurdeitsn, kür
Ltnäien u. üsirorutive /süveeire.


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