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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 46
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0635

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Heft ^6.

Die Werkstatt der Aunst.

63 h

Wien. (Lin Denkmal für Robert Hamerling)
wird im nächsten Jahre dort enthüllt werden, und zwar auf
einem Platze des 8. Bezirks, der den Namen Robert Hamer-
lings erhält. Das Werk, eine Schöpfung des Bildhauers Hans
Scherpe, wird sich inmitten prachtvoller Gartenanlagen er-
heben und den Dichter des „Ahasver" in sitzender Stellung
zeigen, das Knie mit einem Mantel zugedeckt. Das Ganze
ist als eine durch Reliefs angedeutete Vision gedacht. Das
Hauptrelief zeigt den „Germanenzug", nach Hamerlings gleich-
namiger Ranzone.
Wien. (Lin Rörner-Denkmal.) Theodor Röruer soll
in Döbling bei Wien, wo er den Sommer des Jahres ;8Z2
zugebracht hat, ein einfaches Denkmal errichtet werden, und
zwar an der Außenseite des Hauses, das an der Stelle jenes
alten erbaut wurde, in dem der Dichter gewohnt hat. Die
Herstellungskosten dieses Denkmals, zu dem der Bildhauer
Georg Leisek bereits einen Entwurf augesertigt hat, werden
sich auf ungefähr 6000 Rr. belaufen. Hiervon wird die Stadt
Wien 2000 Rr. besteuern, während der Rest von wiener
Bürgern ausgebracht wird.
Architektur.
Pforzheim. (Zum Bau eines staatlichen Runst-
gewerbeschul-Gebäudes) genehmigte der Bürgerausschuß
der Stadt einen Zuschuß von zooooo Mk.
Stuttgart. (Der Schillertempel), welcher nach dem
Entwurf von Pros. Th. Fischer für die Schillerfeier aus dem
Hoftheaterplatz errichtet worden war und den Mittelpunkt der
Schillerhuldigungen bildete, ist von der Badeverwaltung Ueber-
kingen erworben und in dauerhafter Ausführung aus einem
Bergvorsprung in der Nähe des Bades ausgestellt worden.
Der Tempel ist weithin, auch von der Bahn aus, sichtbar und
hebt sich wirkungsvoll von dem bewaldeten Hintergründe ab.
Zürich, vor einigen Jahren wurde in der Gemeinde-
abstimmung der Kredit für ein von der Züricher Kunstgesell-
schaft zu erbauendes Kunstmuseum verworfen, und zwar
hauptsächlich aus Gründen, die mit der Platzfrage zusammen-
hingen. Für diese ist jetzt eine andere und vermutlich auch
populärere Lösung gesunden worden, auch liegt jetzt ein aus
einer Preiskonkurrenz hervorgegangenes Bauprojekt von Pro-
fessor Moser (Karlsruhe) zur Ausführung fertig vor. Der
Große Stadtrat beantragt nun, der Kunstgesellschaft den von
dieser in Aussicht genommenen Bauplatz (städtisches Areal)
abzutreten, sowie einen Beitrag von zoo ooo Franken zu den
Baukosten an die Kunstgesellschaft zu leisten. Der ganze
Museumsbau kommt auf über ; Million Franken zu stehen.
Außer Galeriesälen wird das neue „Kuusthaus" u. a. auch
Ausstellungsräumlichkeiten enthalten.
Zürich. (Das Schweizer Bürgerhaus.) Die General-
versammlung des Schweizerischen Ingenieur- und Architekten-
vereins hat einen Antrag angenommen, das allerorts ge-
fährdete Schweizer Bürgerhaus in seinen wesentlichen Typen
wenigstens in Aufnahmen zu erhalten und darüber ein Werk
nach dem Muster des in Deutschland bereits begonnenen
Werkes über das deutsche Bürgerhaus zu veröffentlichen. Line
Kommission, welche mit den Vorarbeiten alsbald beginnen
soll, wurde eingesetzt.
Aus Galerien unä Museen.
Karlsruhe. Das im vorigen Spätjahr in bisher uner-
klärter weise aus der Großherzoglichen Gemäldegalerie ge-
stohlene Bild und ein etwas später aus dem Kunstgewerbe-
Museum gestohlener Leuchter wurden bei einer Haussuchung
in der hiesigen Wohnung eines in München wegen Dieb-
stahlsversuches festgenommenen Kandidaten der Philosophie
aufgefunden.
Nürnberg. (Der berühmte Holzschuher-Pokal)
wurde aus Mitteln des Vereins zur Erhaltung von Nürn-
berger Kunstwerken aus dem Nachlasse der Patrizierfamilie
Holzschuher um den Preis von soooo Mk. erworben. Der

aus der Mitte des ;6. Jahrhunderts stammende, aus einer
Kokosnuß überaus kunstvoll geschnitzte und mit Edelsteinen
reich verzierte Pokal wird dem Germanischen Museum in Ver-
wahrung gegeben. Man zählt ihn zu den edelsten Kunstwerken
der Renaissance.
Stuttgart. (Bewerber-Aufruf.) Für den Fall der
endgültigen Verabschiedung des Hauptfiuanzetats für ;90ö/06
ist die neugeschaffene Stelle eines Vorstandes des
Kgl. Landes-Gewerbemnseums in Stuttgart zu be-
setzen. Diesem Beamten wird in Unterordnung unter die
Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel, die Verwaltung
der kunstgewerblichen und technischen Sammlungen des
Landes-Gewerbemuseums und der damit verbundenen Samm-
lung der Gipsabgüsse sowie der Nodellierwerkstätte der Zentral-
stelle obliegen. Für die Stelle ist etatsmäßig ein Gehalts-
rahmen von Mk. H500—5800 vorgesehen. Zu diesem pensions-
berechtigten Gehalt kommt noch ein Wohnungsgeld von
500 Mk. hinzu. Die Möglichkeit der sofortigen Einsetzung in
den Höchstgehalt ist etatsmäßig in Aussicht genommen. Be-
werber, welche die erforderliche allgemein wissenschaftliche und
kunstgewerbliche Bildung, sowie praktische Erfahrung in den
Verwaltungsgeschäften eines Museums besitzen und womög-
lich der französischen und englischen Sprache mächtig sein
sollten, werden eingeladen, ihre Bewerbung bis zum Sep-
tember d. Is. unter Darlegung ihrer persönlichen und dienst-
lichen Verhältnisse mit den erforderlichen Belegen beim Prä-
sidium der Kgl. Zentralstelle für Gewerbe und Handel ein-
zureichen.
Aus Akaäernien unä Runstsckulen.
Karlsruhe. (Die Kunstgewerbefchule) wurde im
vergangenen Schuljahre von 22; Schülern und Schülerinnen
besucht. Mit Beginn des Schuljahres wurden die Aufnahme-
bedingungen wesentlich verschärft. Durch Tod verlor der Lehr-
körper den Maler Alfred Krug; an seiner Stelle übernahm
Maler Fritz Eberlein den Unterricht im Freihandzeichnen für
den Winterkursus der Dekorationsmaler. Professor Franz Hein
wurde als Lehrer an die Kgl. Akademie für graphische Künste
und Buchgewerbe in Leipzig berufen. Für ihn übernahm den
Unterricht im Figurenzeichnen vertretungsweise Maler Otto
Ubbelohde. Maler w. Lang erhielt unterm ;6. März eine etats-
mäßige Profesforenstelle und Maler Hermann Göhler am
;8. April eine etatsmäßige Zeichenlehrerstelle.
Leipzig. (Zwei Fachlehrer gesucht) für ;. Oktober
oder später von der städtischen Gewerbeschule zu Leipzig;
ein Architekt für den Unterricht an Bau- und Kunst-
handwerker. Bewerber mit längerer Tätigkeit auf dem Ge-
biete der Innendekoration in einem größeren Möbel- und
Dekorationsgeschäft bevorzugt: 2. ein Dekorationsmaler
für den Unterricht im Malen und Zeichnen. Die Stellungen
führen nach einem Probejahr zur Pensionsberechtigung. An-
fangsgehalt 2800 Mk., aufsteigend bis zum Höchstgehalt von
6000 Mk., im Lehramte verbrachte Dienstjahre können in An-
rechnung gebracht werden. Künstlerisch befähigte und bewährte
Bewerber wollen Anerbieten unter Beifügung eines Lebens-
laufes, Zeugnisabschriften und von selbständigen Arbeiten
bis ;. September bei dem städtischen Schulamte, Leipzig,
einreichen.
Slaalsankäufe etc.
Dresden, slcv. (Zu Ankäufen) aus der „internationalen
graphischen Ausstellung" hat das Direktorium des Sächsischen
Kunstvereins aus dem Fonds für öffentliche Zwecke dem
Kgl. Kupferstichkabinett ;ooo Mk. zur Verfügung gestellt,
von dieser Summe wurden vom Kgl. Kupferstichkabinett fol-
gende Werke angekauft: Rudinoff „Gittarrespieler"; H. Otto
„Mondnacht"; wolff „Komponist w. B."; Halm „Leibl";
Hein „Waldmärchen"; Biese „Dämmerung"; Lang „Lello-
spieler", „Herr im Mantel", „Buldogge", „Pintscher mit
Hosenträger", „pintscher"; Lonz „Aeltere Dame", „Mond-
 
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