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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 4.1904/​1905

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Heft 46
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Todesfälle / Gedenktage / Aus Künstler-Vereinen / Aus Kunstvereinen / Vom Kunsthandel / Aus Galerien und Museen / Auktionen / Vermischtes / Literatur-Umschau / Briefkasten der Schriftleitung / Werbung
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https://doi.org/10.11588/diglit.42122#0637

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Heft H6.

Die Werkstatt der Kunst.

633

Paris. Hier starb der Maler Jean Jacques Henri er,
ein geborener Elsässer, im Alter von 76 Jahren; seine Frauen-
Darstellungen sind berühmt. Das Pariser Luxemburg-Museum
sowie die Galerien in Kolmar und Mülhausen besitzen Werke
von ihm.
Aus Künstler-Vereinen.
Berlin, ms. (Der Künstlerverein Pallas.) Der
Vorstand für das Jahr ;y05 setzt sich folgendermaßen zu-
sammen: I. Vorsitzender: Julius Liuckelmann; II. Vorsitzen-
der: Albrecht Löffler; Schriftführer: Martin Spieker; Kassierer:
Paul Bracke; Zeugwart: Wilhelm Jacobi; Atelierwart: Jul.
Vogel; Vorsitzender der Kunstkommission: M. Spieker.
Düsseldorf. Für das vom bis November statt-
sindende Künstler fest der Düsseldorfer Künstlerschast ist auf
Grund eines Preisausschreibens ein Entwurf des Malers
August Schlüter, „Fest auf der Villa Hadriana bei Tivoli",
zur Ausführung bestimmt worden.
Aus Kunstvereinen.
Danzig. Auf Einladung eines Komitees fand im ver-
flossenen Monat eine Versammlung zur Gründung eines neuen
Vereins statt, dessen Aufgabe die planmäßige Veranstaltung
von kleineren Ausstellungen auf Sondergebieten der Kunst
und des Kunstgewerbes, von Vorträgen und anderen Veran-
staltungen sein soll, die geeignet sind, die hiesigen Kunstfreunde
und solche, die es werden sollen, mit den vielseitigen Erschei-
nungen auf dem Gebiete der Kunst und des Kunstgewerbes
vertraut zu machen und die hiesigen Künstler und Kunstgewerbe-
treibenden mit den modernen Bestrebungen in den deutschen
Kunstzentren in Fühlung zu halten. Die Versammlung wählte
als Vorstand: Stadtrat Goeritz, Prof. Mstendorf, Rechtsanwalt
vr. Szymanski, Stadtrat vr. Mayer, ferner u. a. die Maler
Badt, Prof. v. Brandis, Prof. Larsten, Bildhauer Fentzloff,
Regierungsrat Korn, Geh. Regierungsrat Prof. Or. Matthaei.
Stuttgart. (Ein Muse ums-Verein.) Auch in Stutt-
gart soll jetzt eine freie «Organisation begründet werden, welche
nach dem Muster verschiedener in anderen deutschen Haupt-
städten bestehenden Vereinigungen sich die Unterstützung der
staatlichen Kunstsammlungen, besonders der Gemäldegalerie,
zur Aufgabe macht. Der Zweck dieser Vereine ist bekanntlich,
die Museen bei zufällig sich bietenden Ankaufsgelegenheiten
durch vorschießen von Kapitalien zu unterstützen, sowie auch
durch leihweises Ausstellen von hervorragenden, den Vereins-
mitgliedern gehörigen Werken den Galerien ein erhöhtes Inter-
esse zu verleihen. Die Stuttgarter Gemäldegalerie hat jährlich
nur ca. 25000 Mk. zur Verfügung.
Vermisstes.
Bamberg. (Der Kongreß für Denkmalpflege), der
zum sechstenmal am 22. und 2Z. September hier tagen wird,
wird sich auch mit der Angelegenheit des Heidelberger Schlosses
beschäftigen. Zwei Berichterstatter, die dieses Thema zu be-
handeln haben, wurden diesmal bestellt: ein Architekt, Geh.
Gberbaurat Karl Hofmann, Professor für Baukunst an der
Technischen Hochschule in Darmstadt, und ein Kunsthistoriker,
Geh. Hofrat Adolf v. Gechelhäuser-Karlsruhe.
Donaueschingen. (Eine Wandmalerei aus dem
15. Jahrhundert) ist in der Sakristei zu Riedöschingen bei
Donaueschingen unter der Tünche entdeckt worden. Es stellt
die heilige Dorothea vor.
Düsseldorf. Kürzlich wurden zwei Italiener, ein Weber
und ein Agent, wegen verdachtes des Diebstahls von sehr
wertvollen, ungefähr soo—Hoo Jahre alten Kirchengemälden
festgenommen, die aus einer Kirche oder einem Museum her-
zurühren scheinen. Sie haben die Bilder, die in einem auf-
fallend langen und breiten Sofa verborgen waren, nach Deutsch-
land eingeführt und in Düsseldorf für 80 000 Mk- zum Kauf

angeboten. Die Angeschuldigten wollen die Gemälde von einem
Unbekannten in Pisa mit dem Aufträge, sie in Deutschland
zu verkaufen, erhalten haben. — Die Polizeibehörde in Düssel-
dorf hat inzwischen festgestellt, daß die beschlagnahmten Ge-
mälde aus der Matthäuskirche in Pisa gestohlen sind.
Rarlstadt. In Karlstadt soll, dem „Fränkischen Kurier"
zufolge, ein Muttergottesbild, das von Kunstkennern als von
Tilman Riemenschneider geschnitzt bezeichnet wurde, an dem
Hause des Bäckermeisters Ruh entdeckt worden sein.
llerv-I-ork. Tizians Porträt Pietro Aretins aus dem
Palazzo Ehigi, das neulich in London ausgestellt wurde, ist
von einem Amerikaner gekauft worden.
Prag. (Mord im Museum.) Im kunstgewerblichen
Museum wurde der Nachtwächter Schanel ermordet aufge-
funden. Er war nachts bei einem Rundgang von einem un-
bekannten Mann, der sich mittags beim Museumschluß in
einem Kasten verborgen hatte, um einen Raub auszuführen,
nach heftiger Gegenwehr mit einem Küchenmesser erstochen
worden. Der Räuber, gleichfalls schwer verletzt, schleppte sich
blutend durch mehrere Museumssäle und benützte die Fenster-
vorhänge eines Saales als Strick, an dem er sich in ein
Gäßchen hinter dem Museum hinabließ. Er flüchtete dann
in den nahen Garten, wo er sich im Gartenhaus erhängte.
Der Raubmörder ist ein Prager, studierte dort und war einige
Zeit Hilfslehrer an der städtischen Realschule in Brünn. Gegen-
wärtig stellenlos scheinen ihn die im Museum ausgestellten
Goldsachen ins Verderben gezogen zu haben. Er wurde
mehrere Tage vorher im Museum bemerkt.
Venedig. Die Behörde hat im letzten Augenblick ver-
hindert, daß zwei prächtige Fresken Tiepolos aus dem Pa-
lazzo Labia nach Frankreich geschmuggelt wurden. Der Be-
sitzer hatte die Kunstwerke für ; 50 000 Frank an einen pariser
Antiquar verkauft, der sie seinerseits bereits für ; 500000 Frank


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