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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Kunstwissenschaft und Denkmalpflege / Vereine / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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Heft

Die Werkstatt der Kunst.

53

„Kunstchronik" und „Kunstmarkt". Z2 Mk.) Die sehr an-
gesehene Zeitschrift beginnt soeben ihren HZ. Jahrgang
mit einem besonders interessanten Aufsatz von Max Gsborn
„Lin satirisches Skizzen-Album aus Anselm Feuerbachs
Nachlaß. Line Anzahl von Illustrationen, darunter ein
Selbstporträt Feuerbachs aus dem Jahre t8H6, sind beige-
geben. — Den Pauptwert bildet eine Abhandlung von
Dr. R. Graul über „Die persischen und indischen Minia-
turen der Sammlung Walter Schulz"; die hierzu gewählten
farbigen und schwarzen Abbildungen veranschaulichen groben
hoher künstlerischer Kultur dieser östlichen Reiche. — wie
aus der feinen alten Kultur Weimars eine neue, von der
weisen Mäßigung bedeutender Männer geleitete, einheitliche
Kulturäußerung auf den Gebieten der Architektur und des
Kunstgewerbes versucht wird, schildert ein reich illustrierter
Aufsatz von Nucleus. „wie reich ist das Innere derjenigen,
welche heute alle Grade und Wandlungen einer neuen
Kulturregung an sich selbst durchmachen! Sie leben das
Leben nicht nur eines, sondern vieler Menschen, freilich
auch das Leiden, wie wilde sagt:
Denn wer mehr als ein Leben lebt,
Der leidet und stirbt für drei."
Ldmund Steppes, Die deutsche Malerei. Verlag von
Georg D. w. Lallwey. München ;yO7. Preis ;,50 Mk.
welche Wandlung die Malerei in den letzten Dezennien
durchgemacht hat, ist bekannt. Sie ist vom Klassizismus
und der Romantik zur Naturnachahmung, zum Realismus,
von der Bildidee zur Studie gelangt und hat alle Stadien
vom Altmeisterton bis zum Neoimpressionismus durchlaufen;
auch die Unterschiede der nationalen Ligenart haben sich
verwischt. Aber wie schon oft, so erheben sich neuerlich
Stimmen, die zur Umkehr mahnen, die bei den alten Vor-
bildern wieder anknüpfen wollen und in diesem „Zurück"
ein vorwärts für die Malkunst zu erblicken glauben. Die
gleiche Absicht verfolgt Maler Steppes in seiner kürzlich
erschienenen Schrift: „Die deutsche Malerei", wenn ein

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Künstler von ausgesprochener Ligenart wie Steppes zur
Feder greift, weil er etwas zu sagen hat, was ihm zu sagen
nötig scheint, dann kann er der Zuhörerschaft sicher fein,
selbst wenn, wie es hier der Fall ist, manch kräftig wörtlein
gegen die Modernen auf Widerspruch stoßen muß. In dem
Punkt geht Steppes jedenfalls zu weit, für die Auswüchse
einzelner die ganze „Richtung" verantwortlich zu machen;
haben wir doch „deutsche Maler" unter den Naturalisten
wie Leibl, Menzel u. a., die es an „Gründlichkeit, an
scharfer Betonung des Lharakteristischen und inniger Liebe
zu allen, selbst den kleinsten Dingen der Natur", getrost
mit den „alten Meistern" aufnehmen könnten. Steppes
spricht den Modernen diese Eigenschaften ab und erhofft
sich eine Besserung durch die Abkehr von fremden Ein-
flüssen, insonderheit von dem aus Frankreich stammenden
pleinairismus, und durch die Wiederaufnahme der altnieder-
ländischen Tradition, die in der deutschen Kunst des Mittel-
alters ihre schönsten und reinsten Blüten gezeitigt hat. Die
Durchführung dieser Tradition hat sich Steppes ganz be-
sonders angelegen sein lassen und wir müssen wohl in
diesem Abschnitt seiner Schrift deren Pauptwert erblicken.
Pier zeigt er, daß er die alten Meister studiert und in ihr

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