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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Seesselberg, Friedrich: Der Werdandi-Bund in Berlin
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Ausstellungen / Preisausschreiben / Staatsaufträge etc. / Kunstgewerbe / Personalien / Todesfälle
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0347

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Heft 25.

Die Werkstatt der Kunst._

Urteil über diese Tatsache sowohl wie über diese unfreund-
liche Aeußerung selbst dürfte ich getrost der Oeffentlichkeit
überlassen. hochachtungsvoll
fdros. Vr. Vrieäricb Zsesselberg.
Wir geben von dieser Erklärung unseren Lesern
Kenntnis in der Erwartung, daß der Vorsitzende des
Werdandi-Bundes sein Wort in Zukunft cinlösen und
wirklich keine polemischen, sondern nur positive Ten-
denzen betätigen werde. Zur Polemik rechnen wir
aber nicht nur die seinerzeit erwähnte Hervorkehrung
der Nassengegensätze, sondern vor allem die, auch
den wirtschaftlichen Znteressen der Künstler überaus
schädliche, ideologische Verwirrung aller Kunst-
begriffe zugunsten des dumpf-unklaren deutschen
Laiengemütes. Wir bezweifeln, daß Herr Professor
Or. Seeßelberg für seine Definition des, übrigens
ganz undefinierbaren, Begriffes „deutsch", außer
bei pensionierten Generalen oder romantischen
Bayreutherianern, irgendwelche Zustimmung finden
wird. Bei Künstlern ganz gewiß nicht! Denn die
haben seit 20 Zähren gezeigt, was sie unter deutsch
verstehen: nämlich Fleiß und Ehrlichkeit der Er-
scheinungswelt gegenüber. Und nun, da sie an-
fangen, ihren eigenen Boden unter die Füße zu
bekommen, auf dem sie ihre eigenen (deutschen!)
Erlebnisse aufbauen können, kommt der böse Nikolaus
und will sie in den großen Sack der „pariser
Dekadenz" (puh!!) stecken. Waren sie eben im Be-
griffe, deutsch malen zu können, weil sie ihren
deutschen Kern von undeutschcm Pathos befreit haben,
so sollen sie sich jetzt ihres mangelnden Gemütes
wegen von ästhetischen Professoren strafen und aufs
neue so drapieren lassen, wie es jenen gefällt? Nein!!
Möge der Werdandi-Bund die Künstler malen
lassen, wie sie malen müssen. Bind sie echte Kerle,
so wird das, was sie schaffen, deutscher sein, als
Professorengemüter es sich jemals erträumen mögen.
Will dann der Werdandi-Bund nach solchen „unbe-
einflußten" Werken suchen und sie geeint ausstellen,
so kann man nichts dagegen haben, wenn eine re-
klamehafte Etikettierung vermieden wird.
Das wäre aber auch die einzige Art, in der
sich der Bund den Künstlern gegenüber, positiv und
überhaupt, betätigen könnte.
Mit seiner „Negenerationskur" möge er sich
zur anderen Seite wenden: zu den Banausen, den
sogenannten „Gebildeten". O. W. O. X.
Eröffnete Aussteifungen.
Zeichnungen von Fritz Hafner, Zul. Kurz, Georg Lebrecht,
Eugen Stammbach. — Ferner: Gemälde von L. Reichen-
bach, Radierungen von A. Feldhusen, Marmorbüste von
G. A. Bredow, drei Tierbronzen von G. R. Roth usw.
Stuttgart. Vom Vorort Stuttgart wurde am 9. März
in Richtung Ulm in Umlauf gesetzt: Sendung Nr. III des
Süddeutschen Turnus, enthaltend Gemälde von E. haehnel,
F. Bunke (5), A. Fischer-Gurig (2), M. v. Baczko, S. Schmidt-
Eschke (z), L. Arp (2P, h. Hopfner (Z), zwei Bronzen von
p. Leibküchler.

Weimar. (Zm Großherzoglichen Museum) sind
neu ausgestellt: Farbige Zeichnungen von Elisabeth Erber,
Radierungen von Otto Höger.
Wiesbaden. (Gemäldeausstellung Lichtenberg —
Schles. Kunstverein.) Ls kamen neu zur Ausstellung: h.
Genehr (fis), Frau Wilhelmine Melzer (9), Z. Rosenbaum
(^9), R. Nitsch (7), P. Heller Pz), Earl Kayser-Lichberg
(5), Prof. A. Lutteroth (p, w. Moras (P, Z. Oppel (2P.
Wiesbaden. (Der Kunstsalon Aktuaryus) bringt im
März eine graphische Sammlung von Prof. Ernst Lieber-
mann, je eine Sammlung von Lucien Blümer, Willi Nagel
und Lurt Martin; Linzelwerke von v. Valentins, Aug.
Hermann-Allgäu und Marie Lübbes.

Laufen äe Areisausfckreiben.

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegen st and
Grt der Ein-
lieferung
21.März
Großer Ltaatspreis (bei der Akademie
Berlin
18
5 (.März
Künstlerhaus
Brünn
20
t.April
Schiller-Park
Berlin
16
t. April
Bayerische Postwertzeichen
München
16
f. April
Denkmal Ludwig II.
Bamberg
18
t.April
Wandkalender
Berlin
22
5.April
Beersches Stipendium für Malerei
Berlin
12
3. April
Beersches Stipendium für Bildhauerei
Berlin
12
(5.April
Besuchskarten
Leipzig
16
;s.April
Rathaus Vohenstrauß
München
24
25
5. Mai
Studentenkunst
Stuttgart
VI
36
(5. Mai
Pappelplatz
Berlin
18
f5. Mai
plan der Gartenbau-Ausstellung
Berlin
25
2Z. Mai
Preismedaille
Dresden
25
t.Zuni
Dstertag-Denkmal
Dürckheim
21
1-Znni
Rathaus
Frankfurt a. G.
25
1- Juni
Brunnenanlage
Eickel
21
25
15. Zuni
Griechen-Kaiser-Denkmal
Athen
1-Zuli
wettersches Stipendium
Düsseldorf
19
t.Zuli
Möbel (Ludwigs-Stiftung)
Nürnberg
22
1-Zuli
A. Wetter-Stiftung
Düsseldorf
22
tS.Okt.
Raußendorff-Preis
Berlin
22
;6.Mkt.
Rohrsches Stipendium für Architekten
Berlin
22

Berlin. (Preisausschreiben für eine Garten-
bauausstellung.) Der Verein zur Beförderung des
Gartenbaues will feiner großen internationalen Gartenbau-
ausstellung im April (909 einen möglichst einheitlichen
Lharakter geben und hierbei die neuesten Erfahrungen auf
dem Gebiete des gärtnerischen Ausstellungswesens nach
jeder Richtung hin verwerten. Er hat deshalb einen
öffentlichen Wettbewerb für den besten plan zum
Gesamtaufbau in der Ausstellungshalle am Zoo in Berlin
erlassen. Besonderer wert wird auf eine gute Beantwor-
tung der Frage gelegt: Zn welchem Teile der Halle I ist
die Eröffnungsfeier vorzunehmen, und wie ist sie eindrucks-
voll zu gestalten? Perspektivische Ansichten oder Skizzen
sind erwünscht. Die eingegangenen Entwürfe gelangen
 
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