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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Preisausschreiben / Denkmäler / Aus Galerien und Museen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Vereine / Gerichtssaal / Kunsthandel und Versteigerung / Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0109

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Heft 8.

Die Werkstatt der Kunst.

juryfrei erklärt, was für alle Ausstellungen zu gelten hätte.
Der Titel könnte lauten: „Iuryfrei aus Verdienst" oder
ähnlich und ist als Ehrentitel zu verleihen. Er könnte als
letzte Anerkennung und mit den anderen Auszeichnungen
zugleich verliehen werden.
Punkt 8 ist das Gegenstück zu Punkt 7; wie man
das Alter aus Achtung schätzen soll, soll die Jugend aus
Liebe geschätzt werden, sie soll gefördert, aber nicht ent-
mutigt werden.
Indem ich hoffe, daß alle diese Vorschläge noch ver-
bessert oder vereinfacht werden können, glaube ich damit
eine willkommene Anregung gegeben zu haben.

Laukencie Preisausschreiben.
Kreises Niederbarnim Landrat Graf v. Roedern an der
Sitzung teil. In der Konferenz wurde von den Gemeinde-
vertretern Groß-Berlins das Vorgehen des Berliner Magist-
rats in dieser großzügigen Angelegenheit mit Dank an-
erkannt und der weiteren Förderung des planes tatkräftige
Unterstützung zugesagt. Es handelt sich zunächst, wie von
uns schon mitgeteilt, um die Veranstaltung eines öffent-
lichen Wettbewerbes fürStädtebaukünstler zur Erlangung
eines einheitlichen Bebauungsplanes von Groß-Berlin. Der
Architektenausschuß „Groß-Berlin" hat die Kosten für dieses
Preisausschreiben auf Z65OOO Mk. veranschlagt.
Dresden. Das Plakat-Preisausschreiben der Inter-
nationalen Photo graphisch en Aus st ellung Dresden
^909 findet in Künstler- und Amateurkreisen allgemeines
Interesse und läßt eine äußerst rege Beteiligung erwarten.
Zulässig bei dieser Konkurrenz sind sowohl Werke der
Photographie wie der Malerei, oder auch Werke, die eine
Verbindung beider Techniken darstellen. Ausschlaggebend
für die Preisrichter ist ausschließlich die künstlerische und
plakatmäßige Wirkung des Entwurfs. —- Die näheren An-
gaben befinden sich in Nr. z unseres Blattes.
München. Unsere Leser seien besonders aus das in
Nummer 6 (unter den offiziellen Mitteilungen der All-
gemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft) abgedruckte Preis-
ausschreiben der Ausstellung München t9O8 aufmerksam
gemacht.
Erledigte Preisausschreiben.
München. Der vom Bayerischen Verein für Volks-
kunst und Volkskunde veranstaltete Wettbewerb zur Er-
langung von Entwürfen für Grabdenkmäler hatte fol-
gendes Ergebnis: Lingelaufen waren im ganzen 52 plastische
Modelle und 271 Zeichnungen. Das Preisgericht, bestehend aus
den Bildhauern, Professoren Balthasar Schmitt und Heinrich
Waderck, den Architekten und Professoren Richard Berndl,
Karl Hocheder und Fritz Iummerspach und Kgl. Regierungs-
rat Vr. Groeschel, trat am Mittwoch zusammen und fällte,
nachdem es noch am Donnerstag tätig gewesen, folgendes
Urteil: Es werden vier gleiche Preise verteilt an die Bild-
hauer Klein und Rauscher-Milbertshofen, Franz Joses
Mayer-München, Alois Miller-München, Karl Vogt-
partenkirchen. Ls gelangten ferner drei Modelle, sowie
28 zeichnerische Entwürfe in die engere Wahl, welche zum
Teil nach kleineren Abänderungen sich sehr gut für die
Ausführung eignen würden. Mit den Verfassern der-
selben wird sich daher der Verein in Verbindung setzen, um
womöglich auch diese Entwürfe bei den vielfach an
den Verein herantretenden Wünschen aus diesem Gebiete
zur Ausführung empfehlen zu können.
Schlangenbad, 30. Oktober. Für das für den ver-
storbenen Sanitätsrat Vr. Baumann zu errichtende Denkmal
wurde die Ausführung dem Bildhauer P. A. Feile-Wies-
baden übertragen.
Geplante Denkmäler.
Nürnberg, von einer in Nürnberg verstorbenen alten
Dame, der Musiklehrerin Frl. Ottilie Schüler, sind der Stadt

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Nürnberg HO 000 Mk. hinterlassen worden zur Errichtung
eines Beethovendenkmals. Die Wahl des Platzes ist
der Stadtverwaltung überlassen.
Enthüllte Denkmäler.
Bamberg. Im Dom ist das Grabdenkmal des im
Jahre syos verstorbenen Erzbischofs Or. v. Schock aus-
gestellt worden. Das Denkmal, das aus einem Wettbewerb
der Deutschen Gesellschaft für christliche Kunst hervorgegangen
ist, stammt von dem Münchener Bildhauer Valentin Kraus.
Leipzig. Für Aus st ellung von Kunstwerken aus
den öfseutlicheu Plätzen und in den Anlagen ist
ein Fonds gebildet worden, dem seit dem Jahre syOs
jährlich ts ooo Mk. zugesührt werden. Aus Rechnung dieses
Fonds sind bisher verausgabt worden: 23OOO Mk. als
Pauschalvergütung für den am Roßplatze ausgestellten
Mägdebrunnen von Werner Stein, sowie t5 500 Mk. für
den am Thomasring aufgestellten Märchenbrunnen von Joses
Magr. Ferner erforderten die Vorarbeiten bei Aufstellung
des Mägdebrunnens HYS7 Mk., und die bei Ausstellung des
Märchenbrunnens bisher 358H Mk. Am Schluffe des Jahres
zyO6 war noch verfügbar ein Bestand von H9 238 Mk.
Aus Galerien unck Museen.
Berlin. Ueber die jüngsten Neuerwerbungen des Kaiser
Friedrich-Museums berichtet Direktor Or. Friedländer
in dem neuen Hefte der „Amtlichen Berichte". Es sind
zwei altniederländische Werke, die diesen Teil der Gemälde-
galerie um weitere hervorragende Stücke bereichern. Das
ältere, das aus italienischem Privatbesitz durch eine Schen-
kung des Generaldirektors Or. Bode ins Museum gelangte,
sind zwei angeblich dem Eyck-Nachfolger Petrus Lhristus
zugeschriebene Altarflügel mit den Gestalten Johannes des
Täufers und der heiligen Katharina in Gebirgslandschaften.
Auf der fast ganz abgeriebenen Außenseite des rechten
Flügels ist noch eine derbe Darstellung des Kruzifirus
zwischen Maria und Johannes erkennbar. Das jüngere
'werk, das etwa t47O—tH80 entstanden sein mag, stammt
aus der Z850 im Haag verkauften Sammlung des Königs
der Niederlande, Wilhelms II., und kam aus englischem
Privatbesitz als Geschenk des Herrn Eh. Sedelmeyer in
die Galerie. Das zierliche Triptychon enthält im Mittel-
stück den Kruzisixus vor weiter Landschaft, zu seinen Füßen
einen knieenden Mönch in weißer Kutte und lichtbraunem
Mantel. Ein nach oben weisender Engel reicht ihm die
Krone, während der Teufel ihm weltliche Kleidung bietet
und ihn von seinem Berus abzulocken versucht. Wahr-
scheinlich ist der Mönch ein Sohn des Stifterpaares auf
den Flügeln, wo der Herr links von Petrus, die Frau
rechts von der hl. Margarete empfohlen wird. Nach der
Bestimmung der Stifter als Pieter van de woestyne und
Margaretha de Gruuthuse würde ein Brügger Maler als
Meister des kleinen Altars in Frage kommen.
Dresden. (Gemäldegalerie.) Aus Staatsmitteln
wurden während der letzten Berichtsperiode zwei Gemälde
berühmter Maler des t9-Jahrhunderts angekauft, uud zwar
Thomas Loutoures „Vogelfänger" und Lourbets „Stein-
klopfer". Als Geschenk erhielt die Galerie das Velgemälde
Hugo Oehmichens „Die Wartestube vor Gericht". Ferner
wurden durch den Akademischen Rat aus den Zinsen der
Prell-Heuer-Stiftung acht Bilder für die Gemäldegalerie
angekauft. Zur Ausschmückung des neuen Stände-
hauses siud 30 Bilder älterer Schulen bestimmt worden.
Frankfurt a. M. Die Gemäldesammlung des Stä-
delschen Kunstinstituts wird demnächst eine bedeutsame
Bereicherung erfahren, indem Frau Or. Schnapper-Frank-
furt zum ehrenden Andenken an ihren verstorbenen Bruder
Rudolf Kann in Paris eine der Zierden feiner Gemälde-
galerie dem Institut als Schenkung überwiesen hat. Auf
Vorschlag von Direktor Or. Swarzenski wurde das sogenannte
Porträt des Kaisers Mathias Lorvinus von Peter Paul
Rubens gewählt, ein hervorragendes Werk aus des Meisters
 
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