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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Der Wettbewerb um ein Plakat für die Gewerbehalle in Köln am Rhein, 2
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Ein neuer Keilrahmenträger!
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Preisausschreiben / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc. / Personalien / Todesfälle / Vereine / Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0598

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft HZ.

5ZH

und mit vielen schönen Entschuldigungen wegen der geringen
Preise und mit sonstigen Versprechungen zur Teilnahme
an diesem, übrigens nach seinem innersten Wesen unge-
eigneten Wettbewerb bewegen wollte, und ihnen durch eine
heimliche Bedingung selbst diese ausgelobten geringen
Preise wieder nehmen wollte; daß man ihnen den Ankauf
einiger Entwürfe, außer den prämiierten, in Aussicht stellte,
obwohl, wie setzt aus dein öffentlichen Bekenntnis des Vor-
sitzenden des „Gewerbevereins" hervorgeht, dafür von An-
fang an überhaupt kein Geld vorhanden war usw.
Daß schließlich doch die Preise verteilt und die beiden
Parallel-Ausfchreiben unabhängig von einander abgewickelt
worden sind, ändert nichts daran, daß dem Gewerbeverein
theoretisch die Verquickung der beiden Wettbewerbe möglich
und eine Dupierung (Fopperei) der „idealen"
Künstler in den „weiteren" Bedingungen aus-
drücklich vorbehalten war.
Gb das verlangte Plakat, sür das die Zeichnung von
nicht weniger als 756 Buchstaben gefordert worden war,
als „höchst einfaches Schriftplakat" bezeichnet werden darf,
erscheint uns „höchst" fraglich. Die angebliche Einfachheit:
daß die „reichliche" Schrift innerhalb der gegebenen Größe
die Anbringung von Bildern „fast" ausschloß, erscheint
uns im Gegenteil als besondere Schwierigkeit, irgend-
eine künstlerische Lösung zu finden! In der Tat haben
sich die Teilnehmer auch sehr quälen müssen und sind ge-
rade wegen der vielen Schrift, die unterzubringen war,
über sogenannte „Plakat-Stilleben" nicht hinausgekommen.
6m neuer Reilrakmenträger!
Wer viel im Freien malt und gleich mehrere Keil-
rahmen mitnehmen will, hat stets mit Schwierigkeiten zu
kämpfen, die frischbemalten Leinewanden zurückzutrans-
portieren. Gewöhnlich wurden an den vier Ecken Kork-
stückchen befestigt, dann die Bilder übereinander gelegt
und so getragen; hierbei aber mußten die Rahmen gleich
groß sein. Die primitive Vorrichtung war aber nicht voll-
kommen, denn sobald sich die Korke verschoben, klebten
die Bilder aneinander.
Nun hat Fräulein G. Pauser in Rorschach eine
sehr sinnreiche einfache Methode erfunden, zwei oder mehr
Keilrahmen auch verschiedener Größe leicht und sicher zu
transportieren, ohne daß die Malerei Schaden nimmt. —
Der kleine leichte Apparat besteht aus 2 Metallklammern,
die, mit je 2 Ringschrauben an den oberen Teil des Keil-
rahmens befestigt, zwischen die 2 Rahmen gelegt werden,
so daß dadurch ein Zwischenraum von p/2—2 cm
entsteht; — in diese 2 Klammern wird ein leichter Stahl-
bügel zuin Tragen eingehängt. Beim Auscinandernehmen
der Bilder genügt es, 2 der Ringschrauben ein wenig zu
lockern, Klammern und Bügel verbleiben an dem andern
Rahmen, ohne beim Malen zu stören.
Diese ungemein praktische und leichte Vorrichtung
wird sich, wenn erst bekannt, der Gunst der Kollegen er-
freuen und allgemeine Verbreitung bei Landschafts- wie
Figurenmalern finden. — Vorderhand ist dieser praktische
Träger bei Fritz Schachinger, Hoflieferant in München,
zu haben.
Rottenbuch a. Ammer, Vberbayeru.
Pros. Veter Vaul Müller.

Laufende L»reisausfd)reiben.
von t^ooMk. erhält. Hierfür obliegt ihm die Anfertigung
der Eingabspläne, ferner der Werkpläne im Maßstab t: 50,
der Pläne sür den inneren Ausbau im Maßstab t 20 uud
der Einzelpläne in natürlicher Größe, soweit sie für die
Ausführung der architektonischen Teile notwendig sind.
Ferner hat der erste Preisträger im Benehmen mit dem
Stadtmagistrat bezw. dem örtlichen Bauleiter die Leitung

des Baues in architektonischer Hinsicht zu überwachen. lieber
diese Leistungen hinausgehende Ansprüche des Stadtmagi-
strats sind nach zu treffender Vereinbarung besonders zu
vergüten, notwendige Reisen ebenso durch ein Tagegeld
von ;5 Mk. und Ersatz der Reiseauslagen II. Klasse. Lehnt
der Stadtmagistrat die Ausführung des an erster Stelle
preisgekrönten Entwurfes ab und wählt eine der anderen
mit Preisen bedachten Arbeiten zur Ausführung, so erhält
der Träger des ersten Preises den Betrag von 5 50 Mk.
sür seine Arbeit, wogegen der Verfasser des Ausführungs-
entwurfes dann keinen Geldpreis erhält, aber verpflichtet
ist, gegen die Vergütung von tMO Mk. die Projektbearbei-
tung nach seinem Entwurf in der eingangs aufgeführten
Ausdehnung zu übernehmen.
Wien. Preisausschreiben für österreichische Künstler
zur Herstellung einer goldenen Ehrenkette für den Rektor
der k. k. Hochschule für Bodenkultur in Wien. Gefamt-
ausführungssumme (einschl. des Materialwertes): 6500 X.
Die Kette darf nicht unter ;o8 cm lang fein und nicht
unter 6H0 § t^kar. Gold Gewicht haben. Sie muß eine
Gliederkette sein mit Emblemen, welche die drei Studien-
richtungen der Hochschule (Landwirtschaft, Forstwirtschaft
und Kulturtechnik) kennzeichnen; ferner muß die Kette in
der Mitte — berlockeartig — ein größeres Medaillon ent-
halten, auf dessen Vorderseite sich das Reliesbild Sr. Majestät
des Kaisers Franz Josef I., auf der Rückseite eine Ansicht
der Hochschule für Bodenkultur befindet mit dem Datum
der Verleihung des Promotionsrechtes (8. August t°>05).
Die Art der Ausführung der Kette (ob mit oder ohne
Email bezw. Steinen usw.) ist ganz dem Ermessen der
Künstler anheimgestellt. Ausschlaggebend für die Preis-
richter kann nur die der Würde entsprechende Wirkung der
Kette sein. Die keinesfalls oberflächlich skizzierten, sondern
möglichst fertigdurchgearbeiteten Entwürfe können
sowohl gezeichnet und koloriert als auch modelliert vorge-
legt werden, einzelne Details eventuell auch galvanoplastisch,
um die beabsichtigte Wirkung der ganzen Kette besser vor
Augen zu führen. Die mit einem Kennworte versehenen,
nicht signierten Entwürfe, denen in einem versiegelten
Separatkuvert Name und Adresse des Urhebers beiliegen
müssen, sind bis spätestens 5. November ; 908, mit-
tags l2 Uhr, an das Rektorat der k. k. Hochschule sür Boden-
kultur in Wien XVIII., Hochschulstraße mit dem deutlich
sichtbaren äußeren Vermerke: „Preisausschreiben für die gol-
dene Lhrenkette des Rektors" rekommandiert, bezw. als Post-
paket frankiert zu senden. — Der erste preis'b esteh t in
der Zuerkennung der Ausführung des entsprechend er-
kannten Entwurfes. Für den Fall, daß ein konkurrierender
Künstler die Ausführung feines Konkurrenzentwurfes aus
irgendeinem Grunde nicht persönlich besorgen würde, ist er
verpflichtet, auf dem Entwürfe Name und Adresse derjenigen
österreichischen Firma bekanntzugeben, welche unter seiner
Aufsicht die Kette für deu Fall der Zuerkennung des ersten
Preises Herstellen würde. Für den zweiten Preis sind ;50l<,
sür den dritten Preis ;oo Iv ausgesetzt. Die preisgekrönten
Arbeiten gehen mit allen Rechten in das Eigentum des
Komitees über. Die Preiszuerkennung durch das Komitee
erfolgt spätestens bis Januar t9O9 unter Zuziehung
zweier künstlerischer Experten. Die Ausführung des preis-
gekrönten Entwurfes und die Kcbergabc der fertigen Kette
hat innerhalb dreier Monate, d. i. bis spätestens l. April
tOOY, zu erfolgen. Für die entwurfsgcmäße Ausführung
ist der betreffende Künstler, bezw. mit ihm auch die die
Herstellung besorgende Firma verantwortlich. Das Komitee
behält sich eine ständige Fühlungnahme (hoffentlich aber
keine Beeinflussung! — Red.) mit denselben vor. Für den
Fall, daß das Komitee keinen der eingelangten Entwürfe
als zur Ausführung geeignet erachten sollte, wird den zwei
besten Arbeiten der obengenannte zweite und dritte Preis
als Prämie zuerkannt. Das Komitee behält sich jedoch in
diesem Falle ein nochmaliges Preisausschreiben vor. Durch
bloße Beteiligung an dem Wettbewerbe unterwirft sich jeder
Konkurrent vorbehaltlos den sämtlichen Bedingungen des
Preisausschreibens. Alle weiteren Auskünfte sind bei der
 
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