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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Gründung eines deutschen Werkbundes
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Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsankäufe etc. / Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Todesfälle / Kunstwissenschaft und Denkmalpflege / Vereine / Vermischtes / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0053

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Heft q.

Die Werkstatt der Kunst.

Fischer-Stuttgart gewählt, der die Wahl annahm, zum
2. Präsidenten Pofrat Bruckmann i. Fa. P. Bruckmann
<L Söhne, Peilbronn.
In den vorbereitenden Ausschuß wurden ferner
per Akklamation gewählt: Prof. Peter Behrens-Berlin;
De Prätere, Direktor der Kunstgewerbeschule in Zürich;
vr. Dohrn, Schriftsteller in Dresden; Prof. Joseph pofmann-
wien; Prof. Kautsch-Darmstadt; Klingspor, Inhaber der
Schriftgießerei Gebrüder Klingspor in Offenbach a. IN.;
Prof. Länger am Polytechnikum in Karlsruhe; Prof. Pankok-
Stuttgart; Pantenius i. Fa. voigtländers Verlag in Leipzig;
Prof. Bruno Paul, Direktor an der Kunstgewerbeschule in
Berlin; poeschel i. Fa. poeschel 6c Trepte in Leipzig;
Richard Riemerschmid, Architekt in München; Prof. Schar-
vogel, Direktor der großherzogl. Manufaktur in Darmstadt;
Prof. Fritz Schumacher-Dresden und Wilhelm i. Fa. Wilhelm
6c Go. in München.
(wir wollen diesen Bericht nicht schließen ohne hervor-
zuheben, daß es im Bewußtsein aller Teilnehmer der Ver-
sammlung lebendig war, wieviel sie alle, und speziell in
Sachen dieses neuen Bundes, der umsichtigen vorbereitenden
Tätigkeit des perrn Dr. ing. Perm. Muthesius verdanken,
wir werden auf das wirken dieses Mannes noch eingehend
zurückkommen. — Red. d. w. D. K.)

Lautende Vreisaustckreiben.
oben angegebenen Zweck zur Verfügung. Diese Summe
muß unter allen Umständen in ganzer pöhe zu Preisen
und Ankäufen verwendet werden. Zunächst sollen vier
Preise zu je 500 Mk. verteilt werden. Ueber die Verteilung
des Restes der Summe (für Preise und Ankäufe) entscheiden
die Preisrichter je nach der Zahl und Art der Einsendungen.
Die kleinsten Preise sollen nicht unter 50 Mk. betragen. —
2. Die Entwürfe dieser Andenken und Geschenkartikel müssen
in München entstanden sein und sollen vor allem auf München
in irgendwelcher weise Bezug haben. Also liegt es nahe,
daß die Motive aus dem Münchener Leben gewählt, daß
die Wahrzeichen der Stadt verwertet werden; z. B. werden
sich die Frauentürme, der Marienplatz, ein Bauer aus der
Münchener Umgebung vorzüglich zur Darstellung eignen.
Besonders erwünscht wäre es, wenn einige Arbeiten sich
auf die Ausstellung „München ^908" beziehen würden. Die
Wahl der Gegenstände bleibt ganz den Teilnehmern an
dem Preisausschreiben überlassen. Im folgenden sollen
nur einige Beispiele genannt werden: Einfache Schmuck-
artikel mit palbedelsteinen, Körbchen, Dosen, Schachteln,
Albums, Photographierahmen, Rauchutensilien, Abreiß-
und Taschenkalender, Lederwaren, Trinkgefäße, Gebirgs-
andenken, Wachswaren, Bonbonnieren usw., auch humo-
ristische Artikel kommen in Betracht, soweit sie nicht ge-
schmacklos sind. Der Preis der Gegenstände soll ein mäßiger
sein. Der Pauptwert wird gelegt auf Artikel im wert von
50 Pfennig und ; Mark bis 3 Mark. Doch sind auch solche
zu po Pfennig erwünscht. Dadurch ergibt sich von selbst,
daß die Perstellung sehr einfach und in den meisten
Fällen eine fabrikmäßige sein muß. — Das wichtigste
ist: Alle Gegenstände sollen auf einer gewissen künstlerischen
pöhe stehen und sollen sich dadurch von dem bisher gerade
auf diesem Gebiete lieblichen deutlich unterscheiden. Alles
Süßlich-Geschmacklose, jede falsche Anwendung von Mate-
rialien, jede schlechte Zusammenstellung von Materialien,
jede schlechte Farbenwahl wird zurückgewiesen. Gerade der
letzte Punkt wird besonderer Beachtung empfohlen: Farbig
sollen alle Gegenstände reizvoll und geschmackvoll sein. Es
bleibt jedem überlassen, ob er die Gegenstände für die Be-
werbung gleich fertig einliefert, oder aber nur farbige
Modelle oder farbige Zeichnungen — in natürlicher
Größe — vorlegt. — z. Es ist erwünscht, daß den ein-
gelieferten Arbeiten Kostenvoranschläge beigegeben
werden, worin von Sachverständigen zuverlässige Angaben
darüber gemacht werden, wie hoch sich der Perstellungspreis

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jedes Artikels bei Massenfabrikation beläuft. — Das
Preisrichteramt üben folgende perren aus: Bildhauer Prof.
Ernst Pfeifer, Architekt Prof. Paul pfann, Kunstmaler
Prof. Adalbert Niemeyer, Architekt Prof. Richard Berndl,
Pandelsrichter Josef Gautsch, Direktor Otto pfäffle, Maler-
meister Nikolaus Stolz. — 5. Die Entwürfe mit Kennwort
versehen und mit der Aufschrift: „Wettbewerb: Andenken
und Geschenkartikel" sind bis Donnerstag, den 7. November
d. I., abends 6 Uhr, an die Geschäftsstelle der Gruppe
„Angewandte Kunst", Rathaus, Zimmer Nr. 372, einzn-
senden. Der Name des Verfassers ist in einem beiliegenden
und mit dem Kennwort versehenen Briefumschlag anzugeben.
— 6. Die nicht prämiierten und nicht angekauften Gegen-
stände werden den Künstlern nach Ablauf von vier Wochen
vom Tage des Preisrichterspruches an gerechnet, kostenfrei
zurückgesandt. — 7. Sämtliche prämiierten und angekauften
Entwürfe und Gegenstände gehen in das unbeschränkte
Eigentums- und Vervielfältigungsrecht des Direk-
toriums zur Abhaltung der Ausstellung „München ^908"
e. v. über. — 8. Die Geschäftsstelle der Ausstellung erteilt
jede gewünschte Auskunft.
Erledigte Areisaussckreiben.
Berlin. In dem Wettbewerb, den die Firma Richard
weckmann um Entwürfe zu einem Plakat für daspansa-
Tintefaß erlassen hatte, waren im ganzen H38 (!!) Ent-
würfe eingegangen. Das Preisgericht hat keinen ersten
Preis vergeben können, dagegen die ausgeworfene Summe
auf vier zweite Preise zu je ^00 Mk. und vier dritte Preise
zu je 50 Mk. verteilt. Außerdem hat das Preisgericht fünf
Entwürfe zu je 30 Mk. angekauft, zu denen zwei weitere
Ankäufe getreten find. Ls sind also im ganzen 8^0 Mk.
unter ^5 Bewerber verteilt worden. — Man rechne sich
einmal den ungeheuren Aufwand aus, den ein solches Preis-
ausschreiben an Arbeitskraft erfordert. Jeder Entwurf
kostet dem Künstler durchschnittlich ^5 Mk. an Material
und Zeit usw. Das ergibt die, für eine einzige Firma
aufgewendete, Summe von ungefähr 6500 Mk.!! Dafür
werden den Künstlern 8;o Mk. vergütet. Von allen HZ8
Entwürfen konnten nur ^5 (also 30/g) prämiiert werden.
H23 Künstler gingen leer aus und haben einer einzigen
Firma zu Liebe 5700 Mk. an Zeit und Arbeitskraft
vergeudet! Solche kleine Objekte sind für Preisausschreiben
eben nicht geeignet.
Geplante Denkmäler.
Frankfurt a. M. Für den großen Neubau für das
Museum der Senckenbergschen Naturforschenden Gesellschaft
hat die Kaiserin eine lebensgroße Marmorbüste Goethes
gestiftet. Mit der Ausführung wurde Bildhauer Ernst
Freese-Berlin vom Kultusministerium beauftragt.
Oldenburg i. Gr. (Die Oldenburger Kunstausstellung
t9O5 trägt schöne Früchte!) Die Bewohner des Landes
Stedingen und der Stadt Delmenhorst haben die perren Prof,
w. Otto und Peter Behrens zu Beratungen über ein zu
errichtendes Bismarck-Denkmal aufgefordert. Die Kom-
mission beschloß einstimmig, das Denkmal am Bookholzberg
zu errichten und die Ausführung von Plänen Prof. Behrens
zu übertragen. Man hofft in Behrens für das Bismarck-
Monument einen Künstler gewonnen zu haben, der statt der
allmählich unerträglich gewordene Form des Kachelofens
eine neue Ausdrucksweise finden kann. Der Platz ist eigen-
artig am hohen Rande der Geest gelegen, von wo aus
man das Stedingerland und die Weserufer weit nach Norden
übersehen kann. Der Boden ist voll von Findlingsblöcken,
die man als Baumaterial zu verwenden gedenkt, nach Süden
rahmt ein Eichenhain den Platz ein.
Weimar. lieber die innere Ausschmückung des neuen
Poftheaters waren Nachrichten in einigen Blättern zu
lesen, welche zum Teil den Tatsachen nicht ganz ent-
sprechen. Für die gesamte Ausstattung werden lediglich
künstlerische Gesichtspunkte maßgebend sein. Die Professoren
 
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