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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Köpping, Karl: Die Universitätsaula in Kiel
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Hie Werkstatt der Must

keäakteur: fritz HeUwag.

VII. Jabrg. I)ekt 24. 16. März 1908.

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Vie dnrversitätsaula m Riel.

Wir haben in Heft 22 die Stimmung der Teil-
nehmer an diesem Wettbewerbe zum Ausdruck gebracht,
und weil die Landeskunstkommission eine Ausstellung der
eingegangenen Entwürfe abgelehnt hatte, uns bereit er-
klärt, einer privaten Ausstellung die Wege zu ebnen.
Daraufhin haben wir bis jetzt ungefähr von
dem dritten Teil der Konkurrenten zustimmende Zu-
schriften erhalten und bitten die übrigen Teil-
nehmer, sich auch einverstanden zu erklären, damit
die private Ausstellung zustande kommt. Das
wird die beste, aber auch die einzige Art der
Demonstration sein, die gegen jene, die Inter-
essen der Teilnehmer beeinträchtigende Entscheidung
der Landeskunstkommission betr. das Nicht-Ausstellen
der Konkurrenzentwürse möglich ist.
Formell ist die Landeskunstkommission bezw.
das Kultusministerium vollkommen berechtigt, sich
daraus zu berufen, daß im Programm die Ausstellung
vorbehalten worden sei; ferner darauf, daß vom
Minister jene „Grundsätze", die wir in Heft 22 er-
wähnten, nur für bildhauerische Wettbewerbe aner-
kannt worden seien, wenn wir auch sagen müssen,
daß das, was den Bildhauern recht sei, auch den
Malern billig sein sollte, so wollen wir doch von
einer Beschwerde an das Ministerium abraten,
weil dieses sich auf sein formelles Recht berufen kann.
Ganz unverständlich erscheint uns die schon
laut gewordene Absicht, die Entscheidung der
Zury überhaupt anzusechten. Man will ein
solches Verlangen damit begründen, daß zwei Mit-
glieder der Zury (die Professoren Dettmann und
Kocpping) Preise erhalten hätten. Das trifft in
dieser Form nicht zu. Die Zury bestand diesmal
aus der Landeskunstkommission, also aus einer
ständigen Kommission, deren Mitglieder nicht schon
deshalb, weil sie ihr angehören, von allen von ihr
zu jurierenden Wettbewerben ausgeschlossen sein
können. Es wäre ein Schaden für die Kunst,
wenn einer Anzahl unserer besten Künstler die Teil-
nahme an solchen staatlichen Wettbewerben damit
ganz untersagt sein sollte. Als selbstverständlich muß
nur gelten, daß diejenigen Mitglieder des Landes-
kunstkommission, die an einem Wettbewerbe teilzu-
nehmen wünschen, für diesen Wettbewerb aus

die Ausübung ihres Zuryamtes verzichten.
Das ist Sache eines Taktes, den man als ganz selbstver-
ständlich voraussetzen darf und gegen den weder Pros.
Dettmann noch Pros. Koepping verstoßen haben.
Professor Dettmann telegraphierte uns:
Koepping und ich haben an der Entscheidungs-
sitzung in Kiel selbstverständlich nicht teilgenommen.
Durch unser Fortbleiben schieden wir als Zuroren
aus. Zch beanspruche auch als Mitglied der
Landeskunstkommission volle Freiheit für künstle-
risches Schaffen. Professor Dettmann.
Professor Koepping schrieb uns:
Auf Zhre Anfrage vom l p d. M. beehre
ich mich zu erwidern, daß ich bei den, den Kieler
Wettbewerb betreffenden Sitzungen der Landes-
kunstkommission selbstverständlich serngeblieben bin.
Der Kieler Wettbewerb war überdies ein ano-
nymer; die Künstlernamen befanden sich in ver-
schlossenen, mit Motto versehenen Briesen, die
erst nach der Entscheidung geöffnet wurden; die
Kommission hat also in Unkenntnis der Urheber-
schaft ihr Urteil abgegeben.
Daß bei einer all lloc, zur Beurteilung
eines bestimmten einzelnen Wettbewerbssalles ge-
bildeten Preisjury ein Mitkonkurrieren von Mit-
gliedern der Zury als unzulässig gelten muß,
wird mit Recht allgemein angenommen. Von
diesen Zurys ist jedoch ihrem Wesen nach die
Landeskunstkommission, als eine dauernd be-
stehende beratende Körperschaft, zu unter-
scheiden. Professor K. Koepping.
Es ist demnach ganz ausgeschlossen, daß eine
Anfechtung der von der Landeskunstkommission vor-
genommenen Preisverteilung Aussicht aus Erfolg
haben kann, denn es darf nicht behauptet werden, daß
irgend etwas nicht korrekt gehandhabt worden wäre.
Nach wie vor ist es aber zu empfehlen,
daß die private Ausstellung veranstaltet und damit
der Wunsch der Teilnehmer an öffentlichen und be-
sonders an staatlichen Wettbewerben prinzipiell
demonstriert werde, wir bitten um weitere
Zustimmungskundgebungen der Teilnehmer
an der Kieler Konkurrenz. D. W. D. K.
 
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