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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Preisausschreiben / Personalien / Todesfälle / Vereine / Kunsthandel und Versteigerungen / Urheberrecht / Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0504

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Die Werkstatt der Kunst.

Heft 36.

lassen, die das Wachsen und Gedeihen des großen Betriebes
sehr interessant veranschaulicht. Die Firma stiftete für ihre
Arbeiter ein eigenes Erholungsheim in Brunshaupten in
Mecklenburg.
Berlin. Berliner Speditions- und Lagerhaus-Akt.-Ges.
(vorm. Bartz 6c Lo.). In der Generalversammlung, in
welcher ein Aktienkapital von 3^6 000 Mk. vertreten war,
wurde die sofort zahlbare Dividende auf D/zOch festgesetzt.
Nürnberg. Wie im t8. Jahrhundert in Deutsch-
land der Direktor einer staatlichen Kunstanstalt, nämlich
der Malerakademie und Jeichenschule der Reichsstadt Nürn-
berg, bezahlt wurde, erhellt aus einer von dem Nürnberger
Kreisarchivar Dr. Georg Schrötter verfaßten Schrift, welche
das 3. Heft der von der Gesellschaft für fränkische Geschichte
herausgegebenen Mitteilungen bildet. In dieser Schrift ist
nämlich zu lesen, daß der letzte Direktor der Nürn-
berger Mal er akademie, Johann Eberhard Ihle, welcher
dieses Amt am f3. März übertragen erhielt, einen
Iahresbezug von H2 Gulden hatte. In seinen letzten
Lebensjahren befand sich Ihle in bitterster Armut, und
der „Fränkische Courier" kann diesen Mitteilungen hinzu-
fügen, daß nach einem ihm im Original vorliegenden Brief
des bekannten Kunstkenners Johann Andreas Börner vom
to. Juli t80Z eine Sammlung für den halberblindeten
Ihle unter den Mitgliedern des Künstlervereins Nürnberg
veranstaltet wurde. Ihle war besonders als Porträtmaler
„geschätzt". Bei den damaligen traurigen Verhältnissen in
der Reichsstadt Nürnberg malte er hauptsächlich Bildnisse
von Zunftmeistern und sogenannten Geschworenen und
erhielt für jedes Stück zwei Konventionstaler,
welches nach unserem Gelde etwa tv Mk. beziffert.
lvren. (Die Wiener Kunstwanderungen.) Das
Erträgnis der heurigen Kunstwauderungen beläuft sich auf
20295,^0 K, so daß nach Abzug der Spesen im Betrage
von 3t56,8H I< den wohltätigen Zwecken des Unternehmens
t? t38,56 K zugute kommen. An den Wanderungen haben
rund t300 Personen teilgenommen. Das Komitee bleibt
unter dem Präsidium des Fürsten Franz Auersperg in Per-
manenz und behält sich die Fortsetzung des Unternehmens vor.
Schutz unseren Lindern: Unter dieser Spitzmarke
geht folgende Notiz durch zahlreiche politische Zeitungen:
„Gegen das übermäßige Modellstehen der Kinder macht
sich zurzeit eine Bewegung im Aerztestande geltend, und
dies zu Recht. Die Kunst kann ja nun einmal Kinder-
modelle nicht entbehren, sie sind ein notwendiges Uebel,
wohl aber wird man es als eine der vornehmsten Forde-
rungen des Kinderschutzes anerkennen, daß die Inanspruch-
nahme der Kinder beim Modellstehen nicht so weit geht,
daß ihre Gesundheit darunter leidet. Ein Berliner Arzt
macht über das Modellstehen der Kinder in einem medi-
zinischen Fachblatte Mitteilungen, die die Aufmerksamkeit
der berufenen behördlichen Organe durchaus verdienen. Die
Fälle sind keineswegs vereinzelt, in denen Kinder vormittags



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ferä. Narx L (^o., Hannover.


3—H Stunden und nachmittags 2 Stunden Modell gestanden
haben. Marr denke sich: das Kind muß vormittags q. bis
5 Stunden in der dumpfigen Schulstube sitzen und dann
vielfach von der Schule aus sofort ins Maleratelier gehen,
weil die Mutter, eine arme Witwe, den Tagesverdienst
von H Mk. nicht entbehren kann. Leider fällt das Modell-
stehen nicht unter das Gesetz zum Schutz der Kinder vor
gewerblicher Ausnutzung. Man wird das Versäumte
nachzuholen haben. Lis dahin wird aber die Berliner
Armenverwaltung dafür Sorge tragen müssen, daß erwerbs-
lose Mütter nicht auf den Verdienst ihrer schwächlichen
Kinder aus dem Modellstehen angewiesen sind. Im übrigen
hoffen wir, daß diese Anregung den Erfolg hat, daß die
betr. Künstler die Kinder nicht allzusehr in Anspruch
nehmen und für die nötigen Ruhepausen und körperliche
Stärkung sorgen. In keinem Falle dürfte es gestattet sein,
daß kleine und schwächliche Kinder bis zur Erschöpfung
Modell stehen müssen." (Es wäre gut, wenn die Künstler
oder besser die Künstlervereinigungen rechtzeitig Er-
hebungen über das Modellstehen von Kindern in die Wege
leiten würden, bevor ein, zwar gut gemeinter, aber doch
recht oberflächlich urteilender Humanismus ein Gesetz gegen
das Modellstehen der Kinder überhaupt erzwingt, das der
Kunst großen Schaden bringen könnte. — Red.)
Ls wird dringend gebeten, bei Offerten von der Bei-
fügung von Mustern, auf die der Absender irgendwelchen
Wert legt, abzusehen, die Geschäftsstelle kann für dieselben
keinerlei Verantwortung übernehmen.

NH


sc.«

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