Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (7.1907/1908)

Heft 36.

Die Werkstatt der Kunst.

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Erledigte j^reisaussckreiben.
Frankfurt a. M. Im Wettbewerb der Firma Earl
Gottschalk erhielten den ersten Preis der Bildhauer August
Bischoff-Frankfurt, den zweiten Preis die Architekten Sens
und Musch-Frankfurt. Die Ausführung erhielt der Träger
des ersten Preises.
München. Die Deutsche Gesellschaft für christliche
Kunst hatte einen Wettbewerb für eine neue katholische
Kirche mit Pfarrhaus in Pa in bürg erlassen. Einstimmig
beschloß das Preisgericht, die verfügbare Summe von
t200 Mk. in vier Preise zu teilen, und zwar in folgender
weise: t- Preis ^50 Mk., 2. Preis 300 Mk., 3. Preis
250 Mk., Preis 200 Mk. Ferner sollten drei Belobungen
ausgesprochen werden. Die Preise wurden in folgender
Reihenfolge verteilt: t- Gtho Grlando Kurz, 2. Wilhelm
Käb und Gskar Zech, 3. Fritz Kunst, Pans Brühl.
Belobungen: Wilhelm Wellerdick und Franz Schneider,
Gebrüder Rank, Jos. Puber-Feldkirch.
Wien. Gberbaurat Baumann hat bei der Prä-
miierung der Entwürfe für den Bau eines neuen Kriegs-
ministeriums auf dem Stubenring unter sechsundfechzig
Konkurrenten den ersten Preis (20000 I<) erhalten. Den
zweiten Preis (P5 000 K) erhielt das Projekt von Sommer-
latte und Marschall, den dritten Preis (Po 000 K) Komor
Marcell und Jakob Dessoe. Außerdem wurden vier Ent-
würfe zum Ankauf empfohlen.
Personalien.
Dresden. Die Dresdener Kunstgenosfenschaft
sandte an Eduard von Gebhardt-Düffeldorf zu feinem
70. Geburtstage ein herzliches Glückwunschschreiben, in dem
seine Bedeutung für die deutsche Kunst gewürdigt wird.
^oclessälle.
Baden-Baden. August Permann Krüger, der
Düsseldorfer Landschaftsmaler, ist in Baden-Baden infolge
eines Schlaganfalles im Alter von 7H Jahren gestorben.
Düsseldorf. Der Marinemaler peinrich Petersen
aus Flensburg ist hier im Alter von H7 Jahren gestorben.
Florenz. Der pistorienmaler Ernesto Masi ist ge-
storben.
München. Der Bildhauer Prof. Joseph vonKramer
ist im Alter von 67 Jahren hier nach kurzem Leiden ge-
storben.
München. Pier starb der Maler Karl peilmayer.
Aus Künstler- unct Kunst-Vereinen.
Berlin. Ein Bund der Deutschen und Gest er-
reich isch en Künstlerinnenvereine ist hier gegründet
worden. Er stellt sich die Aufgabe, die Interessen der aus-
übenden bildenden Künstlerinnen zu vertreten. Der Bund
nimmt nur entsprechend organisierte Vereine oder Gruppen
auf. Der Vorort für die nächsten drei Jahre ist Berlin.
Die Geschäftsstelle befindet sich München, Barerstr. 2t-
wie wir vernehmen, ließ die Kaiserin ihr lebhaftes Interesse
an dem Unternehmen zum Ausdruck bringen.
Darmstadt, 30. Mai. Die Mitglieder des Verbandes
der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein, dessen
Protektor der Großherzog ist, hielten hier ihr Friihlingsfest
ab; die Mitglieder waren von: Großherzog zur Tafel ge-
laden, an der außer dem Großherzog gegen 50 Künstler
teilnahmen.
Stockholm. Pier wurde ein Verein für industriellen
Rechtsschutz gebildet, der auch als Wirt für den im
August hier stattfindenden internationalen Kongreß
fungieren wird.
Wien. Der 8. Internationale Architekten-
kongreß ist in Wien am t8. Mai unter dem Schutze des
Kaisers von Gesterreich und dem Ehrenvorsitz des Minister-

präsidenten Baron Beck im Sitzungssaale des Abgeordneten-
hauses unter ungemein starker Beteiligung (etwa loOO Teil-
nehmer) eröffnet worden. Die Eröffnungssitzung wurde in
Vertretung des durch einen Ministerrat ferngehaltenen
Ministerpräsidenten von dem Minister des Innern Bienerth
geleitet. — Näherer Bericht folgt. — Red.
Wien, (wiener Secession.) Der in der General-
versammlung gewählte Arbeitsausschuß der Wiener Se-
cession für das Geschäftsjahr ^908/09 hat sich in seiner
Sitzung am 20.Mai folgendermaßen konstituiert: Präsident:
Maler Anton Nowak; Vizepräsident: Maler Fried-
rich König; Kassier: Ferdinand Kruis; Schriftführer:
Architekt Robert Gerley; Ausfchußmitglieder: Maler Gtto
Friedrich, Bildhauer Anton panak und Maler Ludwig
Wieden, Sekretär Rudolf Lechner.
Wien. Der Internationale Architekten ko ngreß
beschloß, den nächsten Kongreß im Jahre t9N in Rom
abzuhalten.
Wien. Die Secession veranstaltete zur Ehrung
ihres scheidenden Präsidenten, des Malers Franz Po Heu-
berger, eine intime Feier in ihrem Pause.
Kunslkanclel unci Versteigerungen.
London. (Auktion der Gemäldesammlung alter Meister
des John Go och.) Mr. Gooch soll vierzig Jahre darauf
verwendet haben, die Gemälde zusammenzubringen, und er
bezahlte für sie 250 000 E. Er hatte die Sammlung für
500 000 E versichert. Die Auktion ergab für die pälfte
der Bilder den überraschend niedrigen Preis von 388t E.
Es wurden l t Rembrandts, 3 velasquez, H Van Dycks,
3 Rubens, 5 watteaus, t Murillo, 2 pobbemas und
2 Lreuzes verkauft. Ein amerikanischer Agent erwarb die
meisten Bilder zu erstaunlich billigen Preisen, (pätte der
gute Mr. Gooch sich seine fünf Millionen nicht in un-
echten alten Meistern angelegt, sondern diese Riesensumme
für beweisbar echte Kunstwerke unserer Zeit ausgegeben,
so wäre ihm jetzt diese Enttäuschung erspart geblieben,
poffentlich ist dies aber eine heilsame Lehre für die
„Galerie-Fexe", die alljährlich von den schlauen Kunst-
händlern „gemacht" werden. — Red.)
München. Die Galerie pelbing versteigert am t2.
und Juni eine Anzahl von Griginalzeichn ungen
der „Jugend". Ein illustrierter Katalog ist erschienen.
Arkeberreckt.
Schutz für Werke der bildenden Kunst in Dänemark.
Der dänische Landesgesetzentwurf über Abänderung des
K 2H des Gesetzes über Verfasser- und Künstlerrecht
vom 29. März t90H hat unter dem 28. Februar d. I. Ge-
setzeskraft erlangt und ist in der „Lovtidend" veröffentlicht
worden. Das Gesetz lautet etwas anders als der Entwurf.
An die Stelle des zweiten Satzes im ersten Absätze des
tz 2H treten die folgenden Bestimmungen: Zu Kunst-
werken im Sinne dieses Gesetzes werden auch ge-
rechnet originale künstlerische Arbeiten, die zu Vorbildern
für die Kunstindustrie oder das Kunsthandwerk bestimmt
sind, sowie die auf deren Grundlage hervorgebrachten
Gegenstände, einerlei ob sie einzeln oder in größerer Menge
hergestellt werden. Das in dem Gesetze gewährleistete
Recht gilt für alle Arten der Nachbildung, sowohl für solche,
die eine hinzukommende künstlerische Wirksamkeit voraus-
setzen, als auch für solche, die auf rein mechanischem oder
chemischem Wege geschehen; ebenso ist es einerlei, ob die
Nachbildung vorgenommen wird zu rein künstlerischen
Zwecken oder zu industriellen Zwecken oder um zum prak-
tischen Gebrauch zu dienen. (Nach einem Bericht des
kaiserlichen Generalkonsulats in Kopenhagen.)
Vermisstes.
Berlin. Die Farbenfabrik Gebr. peyl L Lo., Akt.-
Ges., in Lharlottenburg hat gelegentlich ihres 75. Geschäfts-
jubiläums eine reich illustrierte Denkschrift erscheinen