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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Zum hundertjährigen Jubiläum der Akademie der bildenden Künste in München
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Herzog, J.: Ein Malzelt für Landschaftsmaler
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0472

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H68

Die Werkstatt der Kunst.

Heft ZH.



artigen Festraum besitzt.*) Reichsrat v. Miller wies schon
im Jahre t9O6 in der Reichsratskammer auf das Fehlen
einer Aula in der Akademie hin; es wurde auch das Be-
dürfnis hierfür von feiten des Kultusministeriums aner-
kannt und die Frage so weit gefördert, daß Pläne für den
Bau einer Aula ausgearbeitet und
dem Landtage in Borlage gebracht
wurden. Man hoffte nun, der Land-
tag würde die Kosten für die Aula
genehmigen, so daß in diesem
Sommer mit dem Bau begonnen
werden konnte, um im nächsten
Jahre die Linweihungs- mit der
Jubiläumsfeier zu verbinden. Diese ;
Absicht bestand auch beim Kultus-
ministerium. Vor kurzem hat jedoch j
der Finanzminister, wahrscheinlich
nach einem Ueberschlage der Kosten
für die Gehaltsordnung der Beamten
und Lehrer und Geistlichen, erklärt,, s
daß er die Mittel für einen neuen -
Aulabau nicht zur Verfügung stellen s
könne, da dringendere Bedürfnisse '
vorhanden seien. Nun war es für ;
die Akademie zu spät, die nötigen
Vorbereitungen für eine würdige
Begehung des Jubiläums iin Mai -
zu treffen, und das Direktorium war
auch aus diesem Grunde gezwungen,
die Feier aus nächstes Jahr zu ver-
legen. Wegen Mangels einer Aula
wird die Jubiläumsfeier in einem
fremden S aale außerhalb derAka-
demie stattfinden. Zum Jubiläum
ist auch die Herausgabe einer Festschrift beabsichtigt.
Das Lehrerkollegium der Akademie der bildenden
Künste vereinigte sich ganz in intimem Kreise im Sitzungs-
saale der Akademie
zu einein kurzen Fest-
akt, dem sich hin Früh-
stück anschloß. Als
Vertreter der Staats-
regierung wohnte
Gberregierungsrat
Or. Winterstein vom
Kultusministerium
der Feier bei. Der
Direktor der Akade-
mie, Reichsrat Fer-
dinand v. Miller,
hielt vor der Büste
des Gründers der
Akademie eine län-
gere Ansprache an
die versammelten
Herren, in der er
einen kurzen Rück-
blick gab von der
Gründung der Aka-
demie bis in die
Neuzeit, die hohe
Bedeutung der Aka-
demie für die Erhal-
tung und Fortent-
wicklung der Künste
betonte und, anknüpfend daran, daß seit König Mar Joseph
stets das Protektorat über die Anstalt von den regierenden

Häuptern übernommen wurde, ein Hoch auf den hohen
Protektor Se. k. Hoheit den Prinzregenten ausbrachte.
Im Anschlüsse an diesen Toast weihte Redner ein weiteres
Hoch dem Blühen und Gedeihen der Akademie der bildenden
Künste. — Während des Frühstücks erhob sich Gberregierungs-
rat Vr. Winterstein, um der
Akademie namens der Staatsre-
gierung die Glückwünsche zu über-
mitteln und ein Hoch auf das
fernere harmonische Zusammen-
wirken des Lehrerkollegiums, in
dein ja verschiedene Kunstrichtungen
vertreten sind, auszubringen. Prof,
v. Wagner dankte dem Vertreter
der Staatsregierung.
Prof. v. Stieler gedachte der
akademischen Jugend, auf der die
Zukunft der Akademie beruhe.

6m Malzell
kür Landschaftsmaler.

Selb st anzeige von I. Herzog-
München.

Der Landschaftsmaler ist be-
kanntlich viel von den Unbilden
des Wetters geplagt. Wie oft ver-
hindern ihn Kälte, Winde, Regen-
schauer, Sturm und Winterkälte
am Arbeiten im Freien, und doch
sind es meist gerade die bewegten
Stimmungen, die malerisch am reiz-
vollsten sind. Da muß dann leider
oft bedauernd verzichtet werden. Um nun nicht in so hohem
Maße der Sklave der Witterung sein zu müssen, habe ich,
einer Menge praktischer Bedürfnisse Sorge tragend, ein
kleines, leichtes Malzelt konstruiert.
Das Malzelt kann bequem mitgetragen werden, schützt
absolut vor Wind,
Regen und Kälte und
läßt sich in etwa
2—Z Minuten an
jedem beliebigen Grt
aufstellen. Das Zelt-
geripxe dient zugleich
als Staffelei, wie aus
beigedrucktem Kli-
schee ersichtlich ist.
In den Keilrahmen
werden vier Haken-
schrauben, zwei oben
und zwei unten ein-
geschraubt. Mittels
der oberen zwei wird
die Studie an einer
Guerstange des Zelt-
gestelles angehängt.
In die unteren zwei
Schrauben wird ein
leichtes Stäbchen ge-
legt und an beiden
Ender: an die Seiten-
stützen des Zeltge-
stelles festgebunden.
Dadurch erhält die
Studie Festigkeit und
die nötige Neigung nach vorne. Die Zeltsiützcn sind gleich
denen der Staffeleien verschiebbar. Vermittelst einer kleinen
Spirituslampe läßt sich in: Zelt auch bei eisigster Kälte
eine gleichmäßige Wärme von^tö—^8° erzeugen. Durch
vier Lichtöffnungen erhält das Zeltinnere vollständig genug
Licht. Die zwei Oberlichter und ein Seitenlicht sind aus
Zelluloid gefertigt. Die andere Lichtöffnung, der „Aus-
 
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