Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler (7.1907/1908)

Die Werkstatt der Kunst

steäaktem: HeUxvag.

VII. Jakrg. Hsft 12. 23. ve^. 19s/.

In Lietsm reile unserer LeiUckriN erteilen xvir jeclern Künstler clss freie Mort. Mir sorgen ässür, LsS keinerlei
Angriffe auf Personen ocler Ssnossensckaften abgeclruckt tveräsn, okns clalZ vorder cler Angegriffene clis Wöglicdkeit gekabt
kätte, in clernselben yefts zu erwiclern. Oie Keclaktion kält tick volUtänclig unparteüscl, uncl gibt LurL> Len ^bäruck keinesveegs
- eins Nebersinstirnrnung rnit clen suf Liefe Meise vorgetragenen Meinungen zu erkennen. > -

Neue Grapbik im Selbstverlag.

von der Geschäftsstelle des „Deutschen
Buchgewerbevereins, Leipzig", Deutsches
Buchgewerbehaus, wird uns geschrieben:
Mit großem Int^esse haben wir in der
„Werkstatt der Kunst" die Anregung gelesen, unter
einer ständigen Rubrik alle diejenigen graphischen
Arbeiten veröffentlichen zu wollen, die im Selbstverlag
der Künstler erscheinen. Wir waren von Anbeginn
an überzeugt, daß diese Anregung bei den Künstlern
großen Anklang finden werde und bedauern sehr,
daß sich der schöne Gedanke, wie wir aus Heft fO
ersehen mußten, noch nicht verwirklichen läßt. Ls
ist daher sicher allen Künstlern von beson-
derem Interesse, zu hören, daß in dem von dem
„Börsenverein der deutschen Buchhändler" heraus-
herausgegebenen und von dem Deutschen Buch-
gewerbeverein bearbeiteten „ verzeichn isderNeuig-
keiten des Deutschen Kunsthandels seit dem
H Januar eine monatlich erscheinende
Veröffentlichung vorliegt, die denjenigen Künstlern,
die graphische Arbeiten im Selbstverlag haben, die
Möglichkeit gibt, ihre Neuerscheinungen völlig kritik-
und kostenlos nicht nur den Kunsthändlern, sondern
auch den Kunstfreunden zur Anzeige zubringen.
Erforderlich ist, daß die neu erscheinenden
Arbeiten mit Angabe der Preise (und des etwaigen
Rabatts für den Kunsthändler) an die Geschäfts-
stelle des „Deutschen Buchgewerbevereins",
Leipzig, Deutsches Buchgewerbehaus, mit dem
Vermerk: „Für die Neuigkeiten des Deutschen Kunst-
handels" eingesandt werden. Sofort nach erfolgter
Aufnahme, spätestens aber vier Wochen nach Eingang,
gehen die Blätter postfrei an den Einsender
zurück. Die in einer monatlichen Auflage von
H375 Heften erscheinenden „Neuigkeiten des Deutschen
Kunsthandels" werden allmonatlich dem „Börsenblatt
für den Deutschen Buchhandel" beigelegt und an
Museen und Kunstfreunde versandt. Die Auf-
nahme der Kunstblätter erfolgt in der Art, wie dies
folgendes Beispiel zeigt:
Tempora
Vor fünfzig Jahren starb ein Mann,
Der Ruhm gewann;
Rauch war sein Name stolzen Klanges.
Er war, wie wieder ich gelesen,

Berndts Siegfried, Die Kirche. Grig.-Holzschnitt. Sign.
Abz. v. d. Schr. 27x;9,5, 32x24. Dresden, Selbstverlag
d. K. Abz. a. gew. Japan ;8.—; a. Bütten-Iapan 23.—
Brockhofi, Johann, Alte Häuser. Färb. Grig.-Holzschnitt.
Sign. Iapan-Abz. v. d. Schr. 37X30,5, 59x45. —
Selbstverlag d. K. l5.—
Gerbet, Margarete. 5 färb. Grig.-Holzschnitte. Sign.-Abze.
v. d. Schr.: 2 Exlibris (ohne Schrift) Bildgr. 6x;o je
nn. ;o.—; Auf dem weg zur Kinderbewahranstalt.
Raab, Doris (vgl. auch Reprod. Kunst, Radgn.), 2 Grig.-
Radgn. Sign. Abze v. d. Schr. mit China-Unterlage.
München, Selbstverlag d. K.
portrait der Malerin Frl. P. (Brustbild). 33,5X28,5,
62XH5 50.—
portrait des Frl. Th. (Brustbild), 38X29, 69x52,5 50.—
Wir würden es mit großer Freude begrüßen,
wenn alle Künstler, die graphische Arbeiten im
Selbstverlag haben, uns die neu erscheinenden Blätter
übermitteln und so zu ihrem Teil mit dazu beitragen
würden, daß ein Nachschlagewerk geschaffen werden
kann, das sowohl den Interessen der Künstler
wie denjenigen des Kunsthandels dient.


Die Schriftleitung der „Werkstatt der
Kunst" empfiehlt diesen liebenswürdigen Vorschlag
des „Deutschen Buchgewerbevereins" auf das wärmste.
Das Ansehen des Vereines bürgt unbedingt für
eine sorgfältige und zuverlässige Behandlung der
Einsendungen.
Möge jeder Künstler unverzüglich seine Arbeit
in der beschriebenen Weise zur Anzeige bringen;
es wird den Absatz der graphischen Blätter des
Künstler-Selbstverlages ganzbedeutenderleichtern
und erhöhen.) — Eine Prüfung der Form dieser
Anzeigen, von denen oben ein Beispiel gegeben wurde,
behält die Schriftleitung ihren Lesern und sich selbst
vor; im Uebrigen werden sich Abänderungsvor-
schläge vielleicht auch aus der Praxis ergeben, und
wenn sie eine Besserung enthalten, gewiß gern be-
rücksichtigt werden. K. lil.
mutanlur.
Lin Kammerdiener einst gewesen
Und ward ein Künstler ersten Ranges.
Heut sieht man häufig hier auf Erden
Wie Künstler Kammerdiener werden!
(Kladderadatsch.)