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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Künstler-Baugenossenschaft in München, [1]
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Preisausschreiben / Staatsaufträge etc. / Staatskäufe etc. / Medaillen / Aus Galerien und Museenn / Aus Akademien und Kunstschulen / Personalien / Auszeichnungen / Stipendien und Stiftungen / Vereine
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0096

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92

Die Werkstatt der Kunst.

heft 7.

Durch die Hinzuziehung eines Juristen ist eine gewisse
Garantie gegeben, daß die von obigem Briefschreiben ge-
rügten Unklarheiten behoben werden.
„Münckener Konkurrenzen".
Unter diesem znsammenfassenden Titel schreiben die
„Münchener Neuesten Nachrichten":
Der Verwaltungsrat der „Johann Sedlmeyer -
schen Stiftung zur Verschönerung der Stadt" hat
beschlossen, daß die Ausführung der „Benno-Säule", die
auf dem Ferdinand-Millerplatz mit einem Kostenaufwand
von soooo Mk. errichtet werden soll, nach dem Entwürfe
des Herrn Bildhauers Alberts Hofer und des Herrn Bau-
amtsassessors Bestelmeyer vorgenommen werden soll.
Diese Nachricht hat, wie wir hören, in Künstler-
kreisen berechtigtes Aufsehen erregt, da für diese
Säule seinerzeit eine Konkurrenz ausgeschrieben war und
zwei andere Autoren nicht nur den ersten, sondern auch
den zweiten Preis erhielten. Nachdem die betreffenden
Künstler gleich die beiden ersten Preise (!) davontrugen,
mußte man annehmen, daß sie in ganz hervorragender
weise sich für den Auftrag eigneten, und es herrscht ein
erklärlicher Unwille darüber, daß man diese Künstler,
die durch andere Arbeiten schon viel zur Verschönerung der
Stadt beigetragen haben, bei Vergebung einer Arbeit, auf
die sie zuerst Anspruch haben, ruhig beiseite schiebt.
Glaubt man an maßgebender Stelle wirklich, das Vertrauen
zu unseren Münchener Konkurrenzen zu heben, wenn man
bei der Vergebung solcher Aufträge die Preisträger der
Konkurrenz in solcher weise behandelt?
Es ist wirklich notwendig, über diese außer-
ordentlich seltsamen Vorgänge volle Klarheit zu schaffen
und sie nicht durch die kurze Debatte in: Magistrat als er-
ledigt zu betrachten, wenn inan auch fernerhin wünscht,
daß unsere Künstler an Konkurrenzen mit Freudigkeit
teilnehmen und in der Hoffnung, später auch die Früchte
ihrer Bemühungen ernten zu dürfen.
(Es ist sehr erfreulich, daß auch die Tagespresse auf die
Einhaltung würdiger Bedingungen zu achten beginnt, wir
fordern ebenfalls unbedingte Klarstellung. — v W. O. K.)
Erledigte Preisausschreiben.
und Harry Maaß-Stnttgart, se einen dritten zu ioo Mk.
Elisabeth Hellwig-Friedenau und Karl Nöthling-Berlin, se
einen vierten von 50 Mk. Hans Bernoulli und Wilhelm
Röder, beide in Berlin. Insgesamt sind 36Y Preisarbeiten
eingegangen, eine Auswahl von ihnen wird von nächster
Woche ab im Königlichen Kunstgewerbemuseum zu Berlin
ausgestellt sein.
Innsbruck. Die für das Speckbacher-Denkmal
in Innsbruck eingesetzte Jury hat die drei ausgesetzten
Preise folgenden Künstlern verliehen: Preis Edmund
Klotz-Wien, 2. Preis Ehristian Plattner-Innsbruck, 3. Preis
Hans Perathoner-München.
Klagenfurt. Die Bewertung der eingelangten Ent-
würfe znr Ausgestaltung eines „ Ko sch atstü b cr'ls " hatte
folgendes Ergebnis: I. Preis Architekt Franz Moro-Wien;
II. Preis Maler Leopold Forstner-Wien; III. Preis Architekt
Max Schmidt und Maler Leopold Resch in Klagenfurt. Es
wurden ferner die lobende Anerkennung ausgesprochen:
Architekt KI. Frömel, Professor an der Fachschule in Villach;
Architekt Oscar Dedreux-München.

Staatsaufiräge etc.
Wien. Der Maler Erwin Pendl in Wien hat im
Auftrage des Präsidiums der niederösterreichischen Handels-
und Gewerbekammer acht Aquarelle der historischen
Kammergebäude für das neue Kammerpalais in Wien an-
gefertigt.
Zlaalsankäufe etc.
Venedig. Die internationale Galerie moderner
Kunst hat, wie man uns von dort schreibt, Mar Klingers
Bronzestatue „Badendes Mädchen" für xo ooo Lire erworben.
Meäaillen.
Graz. In der VIII. Ausstellung des Vereins der
bildenden Künstler Steiermarks gelangten Staats- und andere
Medaillen zur Verteilung, näheres finden unsere Leser in
einem Sonderbericht unter „Eröffnete Ausstellungen" in
dieser Nummer.
Aus Galerien uncl Museen.
Berlin. Die Nationalgalerie zu Berlin hat soeben
eine Frühlingslandschaft von Elaude Monet erworben.
Das Gemälde ist 187H entstanden. Vorn im Wiesengrunde
sitzt eine Dame, die ihren grünen Sonnenschirm neben sich ge-
stellt hat; aus dem gelben Kornfeld dahinter, aus dem einige
Bäume ihr junges Laub zum leicht rosigen Himmel hinaus-
strecken, schreitet ein Feldarbciter aus die anmutige Er-
scheinung zu. Blauende Hügel schließen die Landschaft ab.
Das Bild sand seinen Platz im Saal V des dritten Ge-
schosses, der die Werke der französischen Impressionisten
vereinigt. — Als Geschenk der Frau Präsident Becher
kommen zwei Werke Berliner Künstler in die Galerie: die
1862 gemalte Schenke von Theodor Hosemann (1807
bis 1875) mit interessantem Blick in einen sonnig Hellen
 
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