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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Inhalt / Arbeitskalender / Mitteilungen / Ausstellungen / Preisausschreiben / Denkmäler / Staatsaufträge etc. / Staatsankäufe etc.
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0074

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70

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 6.

nehmen auf die Ausstellung oder die einzelnen Ausstellungs-
gruppen (Angewandte Kunst, Handwerk, Industrie, Handel,
Geffentliche Einrichtungen, Sport). Ein anderer Teil soll
sich auf München, Münchens Umgebung oder Münchener
Leber: beziehen. Auch Serien von je sechs Postkarten, die
in fortlaufender Reihe eine zusammenfassende Idee zur
Darstellung bringen, sind erwünscht, z. B. die verschiedener:
Sportarten, also Turnsport, Alpensport, Wintersport, Jagd,
Fischerei, Radfahr- und Automobilsport, Reit- und Fahr-
sport, Rasensport, Athletik, Luftschiffahrt usw. Alle The-
mata können in ernster oder lustig-humorvoller weise be-
handelt werden. Die Ausführung der Postkarten kann
entweder farbig oder schwarz-weiß sein — sie muß aber
auf küustlerische Handarbeit zurückgehen. Die Verwendung
der Photographie — für die Darstellung von Bauten oder
Figuren >— muß ausgeschlossen sein. Alle Entwürfe sind
in demselben Verhältnis von Höhe zu Breite wie die vor-
schriftsmäßige Postkarte (9 : cm) und ungefähr in dieser
Größe anzufertigen. Die Wahl der Reproduktionsart bleibt
dem Künstler freigestellt, nur ist sie bei jedem Entwurf an-
zugeben. Der Propaganda-Ausschuß stellt für das Preis-
ausschreiben eine Summe von 5 0 00 Mk. zur Verfügung
und bestimmt, daß die Summe in ganzer Höhe zur Ver-
teilung gelangen soll. Zunächst sollen fünf Preise zu
500 Mk. zur Verteilung kommen, die Höhe der weiteren
Preise und Ankäufe wird durch das Preisrichterkollegium
bestimmt; die kleinsten Preise sollen jedoch nicht unter
50 Mk. betragen. Das Preisrichteramt üben folgende
Herren aus: Prof. Benno Becker, Prof. Max Dasio, Prof.
Fritz Erler, Prof. Adolf Hengeler, Prof. Karl Marr, Prof.
Richard Riemerscheid. Der Propaganda-Ausschuß behält
sich vor, nach den Vorschlägen des Preisrichterkollegiums
auch nicht prämierte Entwürfe anzukaufen. Die Entwürfe
mit Kennwort versehen und mit der Aufschrift „Wettbewerb
— Postkarten" sind bis f. Dezember, abends 6 Uhr, an
die Geschäftsstelle des Propaganda-Ausschusses, Rathaus,
Zimmer Nr. Z69, einzusenden. Der Name des Verfassers
ist in einem beiliegenden und mit Kennwort versehenen
Briefumschlag anzugeben. Die nicht prämierten und nicht
angetansten Gegenstände werden den Künstlern kostenfrei
zurückgesandt. Sämtliche prämierten und angekauften Ent-
würfe gehen in das unbeschränkte Eigentums- und Ver-
vielsältigungsrecht des Direktoriums zur Abhaltung der
Ausstellung „München 1908" (e. V.) über.
Der Hauptausschufz.
Mitteilungen äe§ Wnttlerverbantles
Deutscher Wähauei*.
In Bloemfontein (Südafrika) hat sich ein Aus-
schuß gebildet für die Errichtung eines National-
denkinals zur Erinnerung an die im Laufe des
Krieges in den Konzentrationslagern usw. um-
gekommenen Frauen und Kinder, welches den
Gefühlen der Bewunderung für dieselben Ausdruck
geben soll.
Der Ausschuß schreibt einen Wettbewerb aus
unter folgenden Bedingungen:
Gesamtsumme für das Denkmal 200000 Alk.
Nur ein Preis in Höhe von 2000 Akk.
Der preisgekrönte Entwurf, nach dem das
Denkmal angefertigt werden soll (?! d. N.), wird
Ligentun: des Vorstandes.
Der Vorstand verpflichtet sich nicht,
irgendwelchen Entwurf anzunehmen und über-
nimmt keine Verantwortlichkeit für den Verlust
oder die Beschädigung eingesandter Entwürfe und

Beschreibungen (? d. N.). Etwaige Bewerber, die
ihre Einsendungen zurückerstattet haben wünschen,
müssen dem Schriftführer das erforderliche Porto
übermachen.
Linlieferungsfrist bis Zf. März fs)08.
Ls genügt wohl die Bekanntgabe obiger
Bedingungen, welche aus einer gänzlichen Un-
kenntnis künstlerischer Verhältnisse hervorgegangen
sind und jedem gerechten Wettbewerb Hohn sprechen,
um unsere deutschen Kollegen in ihrem eigen-
sten Interesse von einer Beteiligung davon
zurückzuhalten. Der geschäftsführende Vorstand
wird versuchen, eine Aenderung der Bedingungen
in Bloemfontein herbeizuführen und von dem Er-
gebnis der Verhandlung später Mitteilung machen.
Im Anschluß hieran teilen wir den Mitgliedern
noch folgendes nut: Bekanntlich ist der bayerische
Staat dem Beispiele Preußens durch Empfehlung
von Wettbewerbsbedingungen gefolgt,' welche jedoch
in einigen wichtigen Punkten nicht mit den preußischen
übereinstiminen. (Auf eine Vergleichung dieser beiden
Grundsätze kommen wir noch zurück.)
Der geschäftsführende Vorstand hielt es darauf-
hin nunmehr für angezeigt, daß der K. V. D. B. auf
geeinte Grundsätze in den deutschen Bundesstaaten
hinwirkt, welche allgemein Geltung haben und wird
sich derselbe diese wichtige Aufgabe besonders an-
gelegen sein lassen.
Berlin AW., den p November (^07.
Geschäftsstelle: Alt Moabit AO.
Der geschäftsführende Vorstand des U.V.D.B.
I. A.: Krieckriok Vtünnsckrrnckl,
Präsident.
Mitteilung äer freien Vereinigung äer LrapWe»'
ru Kerlin.
Die Kommission zur Auswahl der Vereinsgabe für
die „Gönner", bestehend aus den fünf Herren Gtto H.
Engel, — Paul Herrmann, — Gtto Protzen, — A. Sikolte im
Hofe und H. Seydel hat aus den eingesandten ZZ Arbeiten
folgende zwei für das laufende Vereinsjahr ausgewählt:
s. Heinrich Lickmann „Fleißig",
2. Hans Schmidt „Bären".
Der Vorstand.
Mato, Schriftführer.
Berlin-Schöneberg, Gothaerstraße 5.

Geplante Ausstellungen.
Berlin. Die Berliner Secession wird in diesem
Minter ihre vierzehnte Ausstellung (Zeichnende Künste)
veranstalten, die im Kunstsalon Paul Eassirer stattfindet. —
Zur Ausstellung kommen nur Zeichnungen und Merke
dervervielfältigendenKünste, sowiePIafiik. (Aus g esch losscn
sind Gclgemälde, Aquarelle, Pastelle.) Die Leitung der
Ausstellung einschließlich der Aufnahmeprüfung und
Anordnung der Kunstwerke liegt in den Händen des
Vorstandes der Berliner Secession. — Sämtliche Merke
sind von den Urhebern selbst oder mit deren ausdrücklicher
schriftlicher Erlaubnis einzusenden. — Ausgeschlossen sind
Werke, welche bereits in Berlin öffentlich ausgestellt waren.
 
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