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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Mitteilungen / Ausstellungen / Staatsankäufe etc.
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520

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 38.

Regensburg. (Kunstverein.) Die am 7. Juni er-
öffnete und am !9. d. M. beendete 7. Ausstellung umfaßte
Kunstwerke folgender Künstler: Karl Schmidt-Rottluff,
Ludwig Voß (2), Elisabeth Haehnel, Elise Metale, Prof.
Behmer, Robert Raudner (8), Arno Edwin Fritsche (2),
Franz Wagner, Earl Bolze, Richard Lipps (-P, Alexander
Soldenhoff, Ernst Heinrich Graeser (-t), Georg Tappert (6),
Mtto Grashey, Emmy Labes (2), Raimund paschold, walth.
Witting, Bruno Lübbecke, Walther Koch (2), Hans Vol-
bella (7), Emma Meyer (3), Hans Röhm (q.), Ernst Meißner ff
(2) , Earl Fuchs (5), Clemens Fränkel (8), August Lemmer,
Hedwig Busch (2), E. Reichenbach, Alois Tott (5). Außer-
dem noch 29 Velgemälde von der Münchener Künstler-
genossenschaft.
Speyer. (Im pfälzischen Kunstverein) haben
die Juni-Ausstellung beschickt: Johanna v. Astudin, Hans
Bachmann, Karl Bartels, Heinrich Deuchert, Eduard Euler,
Emilie Fein, le Feubure, Johanna Finkler, Theo Gänsen,
Sophie Gümbel, Fritz Halberg-Krauß, Wilh. Haller, Georg
Hesse, Emma Joos, G. Koerner, Dirk P. v. Lockhorst, Pros.
Paul Müller-Kämpff, Lorenz Nees, Ida Paulin, Max I.
pitzner, Franz Guaglio, Prof. Max Roman, Jul. Seyler,
Ludw. v. Senger, Marie Spieler, Albert Stagura, Max
Stahlschmidt, A. Steinbrecht, Aug. Schlüter, Anna Winnecke.
Speyer. Aus der Mai-Ausstellung des pfälzischen
Kun st Vereins wurden folgende Kunstwerke angekaust:
L. A. Heinisch - München, „Heuernte"; Fr. Ferd. Koch-
Zwyndrecht, „Lied ohne Worte"; Bodo Wille-Düsseldorf,
„Gebirgssee"; ferner ;2 Aquarelle aus einer orientalischen
Sammlung sowie H japanische Wandteller; ferner noch
eine Sammlung Plaketten von Pros. Rud. Mayer-Karlsruhe.
Stuttgart, Juni. Heute wurde dieBauausstellung
aus dem Gewerbeplatz in Anwesenheit des Königspaares
eröffnet. Während die gleichzeitigen Gewerbe- und Kunst-
gewerbeausstellungen in München und Darmstadt völlig
neue Werte schaffen, soll diese Ausstellung völlig abgeklärte,
in der praktischen Erfahrung schon als gesund und vor-
bildlich bewährte Formen und Konstruktionen den Tech-
nikern wie dein Publikum vermitteln.
Stuttgart. (Im Württemberg; sch en Kunst-
vcrein) neu ausgestellt: Gemälde von R. Herdtle (6), Alb.
Holz (4), Alex. Rothaug (2), v. Simmler, A. Helberger, L.
L. Schirm, F. W. Wagner, R. Graßnickel, L. Bolze (2),
El. Schuberg, Aug. Specht (2), A. Peters (2), p. Peters;
Aquarelle von L. Schneider (2); Holzschnitte von M. Bucherer
(3) ; Plastische Arbeiten von G. A. Bredow (2) usw.
Stuttgart, vom Vorort Stuttgart wurde am 9. Juni
in Richtung Heilbronn in Umlauf gesetzt: Sendung Nr. 6
des süddeutschen Turnus, enthaltend Gemälde von L. v.
Breuning (2), M. Schwab (P, L. le Feubure, F. Mahr,
S. H. Erone (2), Ul. Beroldingen (2), I. Hahn ff (ö), L.
Richter (ö), P. v. Wächter (5), R. Seemann (3); Aquarelle
von H. Pick (6), I. Hahn ff (P; Griginalholzschnitte von
D. Staschus Ho).
Stuttgart. Der Württemberg. Malerinnen-
verein hat eine Kollektivausstellung eröffnet von den
Damen Emma Horlacher und Sophie Heck.
Weimar. (Großherzogliches Museum.) Neu aus-
gestellt: Steinzeichnungen von Karl Bauer-München (Goethe-
darstellungen); Gemälde von Hermann Kruse-Frankfurt a. M.
(Goetheerinnerung); Federzeichnungen von Else Winkler-
v. Röder-Berlin.
Wien. Die Ausstellung ; 9 0 8 der Wiener Klimt -
gruppe wurde am ft Juni in der besonders dafür er-
bauten Gruppe von Häusern in der Lothringer Straße er-
öffnet. Der Präsident Maler Gustav Klimt hielt folgende
Ansprache an die Versammelten: „Seit vier Jahren haben
wir nicht mehr Gelegenheit gehabt, Ihnen die Ergebnisse
unserer Arbeit durch eine Ausstellung vorzuführen. Wir
betrachten ja bekanntlich die Ausstellung keineswegs als die
ideale Form zur Herstellung des Kontaktes zwischen Künstler
und Publikum; die Lösung großer öffentlicher Kunst-

ausgaben zum Beispiel wäre uns für diesen Zweck un-
gleich erwünschter. Aber solange das öffentliche Leben
sich vorwiegend mit wirtschaftlichen und politischen Ange-
legenheiten besaßt, ist der Weg der Ausstellung der einzige,
der uns übrig bleibt, und wir müssen daher allen öffent-
lichen und privaten Faktoren in höchstem Maße dankbar
sein, die es uns für diesmal ermöglicht haben, diesen Weg
zu gehen und Ihnen zu zeigen, daß wir während dieser
ausstellungslosen Jahre nicht müßig waren, sondern —
vielleicht gerade, weil wir gänzlich frei von Ausstellungs-
sorgen waren — desto emsiger und inniger an der Ent-
wicklung unserer Ideen gearbeitet haben. Wir sind keine
Genossenschaft, keine Vereinigung, kein Bund, sondern
haben uns in zwangloser Form eigens zum Zwecke
dieser Ausstellung zusammengesunden, verbunden
einzig durch die Ueberzeugung, daß kein Gebiet menschlichen
Lebens zu unbedeutend und gering ist, um künstlerischen
Bestrebungen Raum zu bieten, daß, um mit den Worten
Morris zu sprechen, auch das unscheinbarste Ding, wenn es
vollkommen ausgeführt wird, die Schönheit dieser Erde
vermehren Hilst, und daß einzig in der immer weiter fort-
schreitenden Durchdringung des ganzen Lebens mit künstle-
rischen Absichten der Fortschritt der Kultur begründet ist.
Demgemäß bietet Ihnen diese Ausstellung nicht die ab-
schließenden Endergebnisse künstlerischer Lebensläufe. Sie
ist vielmehr eine Krästerevue österreichischen Kunst-
strebens, ein getreuer Bericht über den heutigen Stand
der Kultur in unserem Reiche. Und weit wie den Begriff
„Kunstwerk" fassen wir auch den Begriff „Künstler".
Nicht nur die Schaffenden, auch die Genießenden heißen
uns so, sie, die fähig sind, Geschaffenes fühlend nachzu-
erleben und zu würdigen. Für uns heißt „Künstler-
schaft" die ideale Gemeinschaft aller Schassenden
und Genießenden. Und daß diese Gemeinschaft wirklich
besteht und stark und mächtig ist durch ihre Jugend und
Kraft und durch die Reinheit ihrer Gesinnung, das beweist
die Tatsache, daß dieses Haus gebaut werden konnte, daß
jetzt diese Ausstellung eröffnet werden kann. Wir, die wir
jetzt wochenlang an dieser Ausstellung gemeinsam gearbeitet
haben, werden jetzt, wenn sie eröffnet ist, uns trennen,
und jeder wird seinen eigenen Weg gehen. Aber
vielleicht werden wir uns in absehbarer Zeit in ganz
anderer Gruppierung zu anderen Zwecken wieder-
finden, jedenfalls verlassen wir uns auseinander."
Wiesbaden. Der Kunstsalon Aktuaryus brachte im
Mai Kollektivausstellungen Fr. v. Wille und Karl Leipold;
ferner im Juni Sammlungen von Max Stahlschmidt, D.
v. Eschwege, Hugo Höppener-Fidus; Einzelwerke von Julien
Dupre, Hans Harry Liebmann, Leo Meeser, L. Watzelhau,
L. Günther-Schwerin.
Wiesbaden. (Galerie Banger, Luisenstraße 9.)
Neu ausgestellt: Rud. Miltner-Schönau H-P, sowie 50 Pastelle
des Halleschen Mal-Mediums Frau Aßmann.
Zürich. (Künstlerhaus.) Neue Serie: Werke von
Wilhelm Steinhaufen, Hans Thoma und Ferd. Hodler.
Staatsankäuke etc.
Dresden. Prinz Johann Georg kaufte in der
Großen Kunstausstellung Dresden ;9O8 eine Zeichnung von
Pros. Friedrich Heyser-Dresden, „Mutter und Kind"
und eine Zeichnung von Pros. Walter Leisti ko w-Berlin,
„Unter Bäumen".
München. Internationale Kunstausstellung der Se-
cession. Der Prinzregent erwarb die Bronze „Arara"
von W. Krieger-München.
Stuttgart. Wichtige Neuerwerbungen des Jahres
!9O7 der Gemäldesammlung: Burgkmair, „Christus am
Oelbcrg", „Geißelung Christi"; Regensburger Schule, „Mar-
tyrium des Apostels Jakobus"; Faure, „Arena Goldoni",
„Porta Romana", „Blumenstück"; L. v. Hofmann, „Badende
Frauen"; Breyer, „Interieur"; Feuerbach, „Weibliches
Bildnis"; Uhde, „Bauernkinder".
 
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