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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Ausstellungen / Stipendien und Stiftungen / Staatliche Kunstpflege / Preisausschreiben / Denkmäler / Personalien / Todesfälle / Literatur und Kunstblätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0586

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582

Die Werkstatt der Kunst.

Heft §2.

Termin
zur Ein-
lieferung
Gegenstand
<Vrt der Ein-
lieferung
Präh.hef.I
;s.Aug.
Kirche in Schöneberg
Berlin
37
t.Sep.
Luitxold-Brunnen in Dillingen
München
37
t.Sep.
Photographische Aufnahmen
Magdeburg
20
t.Sep.
Fürst Leopold-Denkmal
Sigmaringen
34
vSep.
Kiinstlermodellierbogeu
Leipzig
55
f5. Sep.
Reformationsdenkmal
Genf
20
;5.Sep.
Plakat
Regensburg
37
z.Okt.
Poftheater
Stuttgart
28
f.Okt.
Medaille
Prag
öl
zs.Gkt.
Ausstellungsplakat
Palle a. S.
34
f5. Okt.
Thermos-Plakat
Berlin
4 >
tö.Okt.
Raußendorff-Preis
Berlin
22
fö.Gkt.
Rohrsches Stipendium für Architekten
Berlin
22
20.-27.
Gktober
Illustriertes Kinderbuch
Berlin
r?
2. Nov.
Künstlerinnen
Berlin
30
lS.Nov.
Frauenbildnisse
Dresden
42
v Dez.
50 Pfennig-Stück
Berlin
42
v Dez.
Erbauungsbilder
München
42
^5. Dez.
Brunnendenkmal
Düsseldorf
42
f.Maioy
p>reisnufgabe für ^lrchi^ktur der
Berlin
30

Düsseldorf. Zur Erinnerung an die Düsseldorfer Aus-
stellung vom Jahre ^902 soll vor dem Kunstausstellungs-
gebäude im Kaiser Wilhelm-Park ein Brunnendenkmal
errichtet werden, das eine Versinnbildlichung der Eisen-
industrie und des Bergbaues sein soll. Zugelassen sind nur
deutsche, im damaligen Ausstellungsgcbiet (Rhein-
land, Westfalen und benachbarte Bezirke) ansässige
Künstler. Die Entwürfe und plastischen Modelle sind bis
zum t 5. Dezember t 908 an die Adresse des Kunstgewerbe-
museums, Friedrichsplatz 4/5 zu Düsseldorf, einznsenden.
An Preisen gelangen insgesamt 4500 Mk. zur Verteilung,
und zwar: ein f. Preis von 2000 Mk., ein 2. Preis von
Z5OO Nk. und ein 3. Preis von zooo Mk. Die Beurteilung
der eingegangenen Entwürfe erfolgt durch ein Preisgericht'
dem folgende perreu angehören: Geh. Kommerzienrat p.
Lueg-Düsseldorf, Geh. Kommerzienrat L. Kirdorf-Streit-
Hof b. Müllheim-Ruhr-Speldorf, Dr.-Ing. E. Schroedtcr-
Düsseldorf, Geh. Regieruugsrat L>r. v. Böttinger-LIberfeld,
Prof. F. Roebcr-Düsseldorf, Prof. G. (Dedcr-Düsseldorf, Prof.
Kreis-Düsseldorf, Beigeordneter Geusen-Düsseldorf, Garten-
direktor Frhr. v. Engelhardt-Düsseldorf. Die näheren Be-
dingungen und der Lageplan find vom Zentral-Gewerbe-
vereiu für Rheinland, Westfalen und benachbarte Bezirke,
Düsseldorf, Friedrichsplatz 4/5 zu beziehen gegen Erstattung
von 5 Mk. (immer noch diese ungerechtfertigte Besteuerung
der Künstler? — Red.), welche bei Einlieferung eines Ent-
wurfes zurückgezahlt werden.
Leipzig. Zu dem Brief des perrn Puhonny in
Rr. HO der „Werkstatt der Kunst" empfingen wir von dein
Verlag der Firma B. G. Teubner folgende Erwiderung:
z. Es ist unrichtig, daß eine Vertragsverletzung meiner-
seits vorliegt, vielmehr haben die drei Künstler ihrerseits
den Vertrag nicht eingchalten. Sic haben die Entwürfe
nicht zu den vereinbarten Terminen fertiggestellt, wodurch

die ganze Lancierung des Unternehmens vollständig ver-
dorben wurde, und sie sind schließlich überhaupt nicht im-
stande gewesen, den sachlichen Anforderungen genügende
Entwürfe in ausreichender Zahl zu liefern. Das ist den
perren auch mitgeteilt worden, und es ist einigermaßen un-
verständlich, wie perr puhonny eine derartig einseitige und
darum den Tatsachen nicht entsprechende Erklärung ver-
öffentlichen kann.
2. Wie sehr die perren tatsächlich selbst die Schuld
an dem Fallenlassen der Vereinbarung mit ihnen gefühlt
haben, geht daraus hervor, daß sie auf die vollständige
Durchführung der ;6 vereinbarten Bogen auf Grund der
obenerwähnten Tatsachen selbst verzichtet haben und den
Anspruch einer Entschädigung, den sie ursprünglich stellten,
in Erkenntnis von der Unhaltbarkeit desselben haben fallen
lassen.
3. Aus all dem ergibt sich, daß, selbst wenn ich das
Unternehmen mit den perren hätte weiterführen wollen,
dies gar nicht möglich gewesen wäre; deshalb bestand für
mich nur die Möglichkeit, entweder das Unternehmen auf-
zugeben oder seine Durchführung auf anderem Wege zu
versuchen. Daß ich mich bei der anerkennenden Aufnahme,
die es in pädagogischen Kreisen durchweg gefunden hat,
nicht ohne weiteres zu ersterem entschließen konnte, lediglich
der formellen Aufrechterhaltung einer von der anderen
Seite nicht erfüllten Verabredung halber, wird mir nicht
verdacht werden können. Glauben die perren übrigens
heute wirklich noch einen Rechtsanspruch zu haben, so steht
es ihnen ja ohne weiteres offen, denselben auf dein Rechts-
wege gegen mich geltend zu machen, vor allem aber ist
es ihnen unbenommen, sich an dein Preisausschreiben in
jeder Ausdehnung zu beteiligen.
Leipzig, fH. Juli f9O8. v. Q. Keubner.
pierzu sandte Ivo puhonny in Baden-Baden die
nachstehende Duplik:
Auf die Erklärung der Firma B. G. Teubner vom
ZH. Juli d. I., die zwar numeriert, aber ebenso ungeordnet
wie unrichtig ist, habe ich noch folgendes zu sagen:
Der zwischen B. G. Teubner und den Künstlern ge-
schloffene Vertrag ist niemals gelöst worden. Ls ist un-
wahr, daß die Künstler Termins nicht eingchalten haben
oder überhaupt nicht imstande gewesen sind, „den sachlichen
Anforderungen genügende Entwürfe in ausreichender Zahl
zu liefern". Was verlangt wurde, ist geliefert worden!
Teubner hat aber unter der Behauptung, die Sache
fei nicht rentabel, uns veranlaßt, die Angelegenheit beruhen
zu lassen. Ls ist ganz richtig, daß wir mit Ersatzansprüchen
nicht hervorgetreten sind — aus den: einfachen Grunde,
weil nach dem vertrage Teubner „beim Weiterausbau
des Unternehmens in erster Linie die drei perren
zur Lösung der verschiedenen Aufgaben hcran-
ziehen wird", und auf diese Abmachung haben die Be-
teiligten mit Recht vertraut.
„Daß das Unternehmen in pädagogischen Kreisen
durchweg anerkennende Aufnahme gefunden hat", widerlegt
schon allein die Behauptungen der Firma unter Ziffer ;
über die beteiligten Künstler.
Daß ich den Rechtsweg betreten kann, weiß ich!
Mein vorgehen hat aber wahrhaftig nicht
den Zweck, vou der Firma Teubner irgend etwas
für mich herauszuho len, sondern ich will aus-
schließlich und lediglich meine Kollegen darüber
aufklären, wie vertragliche und auf Lrcu und
Glauben gemachtc Zusagcn selbstv 0 n einergr 0 ß c n
Firma ignoriert werden.
Aber cs bedarf gar nicht dieser langen Erörterungen:
Die aanze Angelegenheit findet ihre einfache Erklärung im
Kostenpunkt.
Die Firma Teubner will durch das Preisausschreiben
zu billigen Entwürfen kommen und hat dabei auf ihre
alten Verpflichtungen vergessen.
 
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