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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Aus Galerien und Museen / Aus Akademien und Kunstschulen / Kunstgewerbe / Stipendien und Stiftungen / Personalien / Vereine / Literatur und Kunstblätter
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Heft ^8.

Die Werkstatt der Dunst.

667

den bisherigen Dozenten ist eine Reihe weiterer Lehrkräfte
getreten: die Reichstagsabgeordneten Dr. Eduard David
und Or. Friedrich Naumann, sodann Or. jur. Herrfurth,
Musikdirektor Knetsch und Or. meck. Zikcl. Wie bisher
finden die Vorträge in den Abendstunden von 8—xo Uhr
statt, und es ist auch der jedem erschwingliche Preis von
Mk. pro Zyklus (für die Mitglieder der meisten Vereine
von Z Mk.) der alte geblieben. Alles Nähere, auch über
die H Linzelvorträge, ist aus den Programmen ersichtlich,
die kostenlos in sämtlichen Filialen von Loeser 6c
Wolff, sowie in zahlreichen Buchhandlungen, Bibliotheken
und in den Verkaufsstellen der Hörerkarten zu haben sind.
Dresden. (Dresdener Kunstgenossenschaft.) In
dem neuen Künstler Hause an der Albrechtstraße wird
jetzt eifrig an der inneren Ausstattung gearbeitet, da es
Anfang Oktober bereits in Gebrauch genommen wird. Die
feierliche Einweihung wird indes erst in Gegenwart
des Königs am November stattfinden. Die Klubräume
der Dresdener Kunstgenossenschaft sind nahezu fertig und
versprechen sehr behaglich und künstlerisch schön zu werden,
aber auch die anderen Räume werden nicht zurückstehen.
Wie wir schon früher berichteten, haben die außerordent-
lichen Mitglieder namhafte Beträge gespendet für die
innere Ausstattung des Hauses; auch die Ehrenmit-
glieder haben sich in dieser Hinsicht betätigt und wert-
volle Gaben zugesagt; so werden neben den schon seit
langer Zeit im Besitz der Kunstgenossenschaft befindlichen
Kunstwerken, von denen Bilder von Leon Pohle, Georg
Lührig, Wilhelm Llaudius, Adolf Thomas, Wilhelm Ritter,
Jacques Schenker, Franz Hochmann, Hermann Gattiker
hervorgehoben seien, neue wertvolle Kunstwerke hin-
zukommen von Anton v. Werner, Hermann Prell, Paul
Kießling, Johannes Schilling und Rob. Diez.
Wien. Außerordentliche Herbsttagung fg08 des
„Vereins österreichischer Zeichenlehrer" in Wien
vom f. bis einschließlich H. Oktober; mit ihr werden aus
Anlaß des sechzigjährigen Regierungsjubiläums Kaiser Franz
Josefs I. Ausstellungen und Festlichkeiten verbunden: Schul-
ausstellungen und eine Naterialienausstellung für alle
Zweige des modernen Zeichen- und Kunstunterrichtes und
der Kunsterziehung. Auf der außerordentlichen Herbst-
tagung erfolgt auch die Gründung der Sektion bilden-
der Künstler, die durch eine Kunstausstellung von Werken
ihrer Mitglieder eingeleitet wird.
Literatur unä Kunstblätter.
Die Galerien Europas. Neue Folge. Leipzig, Verlag
von L. A. Seemann. 20 Hefte. Preis im Abonnement je
2 Nk., einzelne Hefte Z Mk., einzelne Blätter f Mk. —
Seemanns Unternehmungen, die alle der Aufgabe dienen,
die schönsten Meisterwerke der Malerei aller Kulturländer
aus klassischer Zeit wie aus der Gegenwart in denkbar
vollkommener Treue, wie sie der Dreifarbendruck dem Ori-
ginal wahrt, zu reproduzieren und zu verbreiten, sind heute
schon volkstümlich. Sie sind nicht wie die Kunstwartunter-
nehmungen geradezu auf Volkstümlichkeit angelegt und be-
rechnet, aber die intensive Fortarbeit des Verlags, Jahre
hindurch, glückliche Mannigfaltigkeit wie Beschränkung in
der Bilderwahl, und besonders die Billigkeit haben der
Sache vortrefflich gedient. Das so im allgemeinen ge-

wonnene Interesse wird bei jedem einzelnen wachgehalten
und vertieft durch die Beigabe kurzer, dem künstlerischen
Genuß wie dem geschichtlichen und technischen Verstehen
dienender Texte zu jedem Blatt. Heute liegen uns Hefte
der Sammlung: Die Galerien Europas vor. Unter diesem
Titel ist bereits eine Folge von 200 Blatt Ho Hefte) ab-
geschlossen. Die neue Folge ist als ein Abonnement auf
20 Hefte angelegt, von denen bis jetzt erschienen sind.
Die ersten fo führen in die Petersburger Galerien der
Kaiserlichen Akademie und Eremitage. Die größten Kost-
barkeiten der Malerei Italiens, Frankreichs, Spaniens und
der Niederlande aus den Epochen der Renaissance bis ins
ty. Jahrhundert hinein sind von Zarenmacht und Reichtum
hier zusammengetragen worden. Was daraus wieder für
die Veröffentlichung des Verlages ausgewählt ist, ist das
Schönste vom Schönen. Nicht lehrhaft zusammengeordnet,
sondern in einer reizvollen Abwechselung, die geschäftlich
geschickt und ästhetisch wohl zu rechtfertigen ist, verteilt es
sich über die Hefte. Neben einer Madonna Raffaels von
lieblicher stiller Würde findet man eine der vielen Marien-
darstellungen Murillos, das sattblaue Gewand in schweren
Falten um die in goldenen Gewölken aufschwebende Gestalt;
neben Rembrandts weltbekanntem Bildnis eines polnischen
Edelmannes in weichfarbigem Helldunkel ist die farbige
und sinnliche Glut gezeigt, die Rembrandt einer Darstellung
der Danae verlieh. Dann lernt man Iordaens intime
kräftige Farbigkeit kennen, mit der er in strotzender Leben-
digkeit seine Zeitsitten im Bohnenfest schildert, aber auch
die feinsten Kabinettstücke französischer Rokokomalerei in
ihrem blaßfarbigen Raffinement, die epochemachenden Land-
schaften der Schule von Barbizon, die die Anerkennung des
bunten Freilichts für die Malerei erkämpfte. So wird un-
mittelbar durch die farbige Reproduktion fast vollkommen
der Genuß der Originale vermittelt. Nur selten wünscht
inan ein Blatt größer, wenn das Original große Maße
hat. Der Genuß wird aber besonders bei dieser Peters-
burger Sammlung noch eigenartig bereichert durch die Texte
zu den Blättern, die James von Schmidt knapp und mit
ruhiger Sachlichkeit geschrieben hat. Nun folgen noch
H Hefte mit Reproduktionen nach Meisterwerken der Mün-
chener Alten Pinakothek. Verlagsarbeit, Auswahl und
Ordnung der Blätter in den Heften entspricht der Peters-
burger Folge. Für München wird noch manches Interesse
leicht zu gewinnen sein, da sich der, der die Pinakothek
einmal selbst besuchen konnte, keine lebendigere Erinnerung
verschaffen kann, als die der farbigen Reproduktion. Die
Texte zeugen von feinem und sicherem Verständnis der
Werke in jeder Richtung, könnten nur gern etwas weniger
historisch kritisches Detail, dafür etwas mehr sprachliche
Rundung entwickeln. Vr. S.
Ein neues Sammelunternehmen beginnt demnächst
unter dem Titel: „Kunst und Kultur" bei Strecker 8c Schröder
in Stuttgart zu erscheinen. Es will helfen, das richtige
Verständnis für die Bedeutung der Kunst für unser Leben
in seinen einzelnen Beziehungen zu wecken und zu fördern
und uns die richtige Empfänglichkeit für den Reichtum zu
geben, den die Kunst uns bringt. Die Herausgeberschaft
hat der bekannte Kunstgelehrte Geh. Regierungsrat Prof.
Vr. w. v. Dettingen übernommen. Es darf somit etwas
Gutes erwartet werden. Als erstes Bändchen erscheint:
„Die Schönheit der großen Stadt" von August Lndell.

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