Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

DOI Heft:
3. Heft
DOI Artikel:
Literatur
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0128

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
LITERATUR

und vorzüglich lesbar; fo ergibt fich auf jeder
Seite ein wohlüberfichtliches, fein wirkendes
Druckbild. Umfchlag und Originaleinband find
von E. R. Weiß entworfen, das Wappen auf dem
Titelblatt — eine folgerechte Vignette — von
Heinrich Wieynck. Nach allem ift diefer neue
Katalog bei voller wiffenfchaftlicher Zuverläffig-
keit ficherlich der fchönfte und zweckmäßigfte,
den irgend eine Kunftfammlung bei einem fo
billigen Preis aufzuweifen hat. Im Frühjahr 1910
wird ein zweiter Band (mit ungefähr 700 Ab-
bildungen) erfcheinen: Die germanifchen Länder.

Ernft Berger, Handbuch der Farben-
lehre. Zweite, durchgefehene und verbefferte
Auflage. Mit 36 in den Text gedruckten Abbil-
dungen und 8 Farbentafeln. Leipzig, J. j. Weber.
Geb. 4 M. 50 Pf.

Der Name des Verfaffers diefes weitverbrei-
teten, jeßt in zweiter Auflage vorliegenden Buches
bürgt für deffen Güte, Verläßlichkeit und prak-
tifche Nüßlichkeit. Denn hier fpricht der hervor-
ragendfte deutfche Fachmann auf dem Gebiete
der Technik der Malerei, der — felbft ausübender
Künftler — den feinften Blick für alle praktifchen
Fragen der Farbenwirkung und Farbenverwen-
dung befißt. Nicht mit einer technifchen An-
leitung zur Kunft der Malerei haben wir es hier
zu tun, fondern mit einer Darftellung der Ge-
feße der farbigen Erfcheinungen. Im erften Teil
behandelt der Verfaffer die optifch-theoretifche
Seite; der zweite Teil, der praktifch-äfthetifche,
nimmt Bezug auf alle Berufe und Tätigkeiten,
in denen der Gebrauch von Farbe eine Rolle
fpielt; er ift ein Lehrbuch für die bewußte Schu-
lung des Farbengefchmacks, nüßlich in erfter
Linie für den jungen Maler, dann aber auch für
die künftlerifchen Gewerbe aller Art und nicht
zuleßt für den kunftfinnigen, gebildeten Menfchen
überhaupt: als wertvolles, von den Künftlern
felbft lange noch nicht genügend gefchäßtes Hilfs-
mittel für die bewußte Pflege des malerifchen
Sehens.

Art prices current 1908 — 09. A record
of sale prices at Christie’s during the season.
London 1909. Preis 10/6 net.

Ein höchft nüßliches Buch für Sammler und
Händler, das nun im zweiten Jahre erfcheint und
die auf den Auktionen erzielten Preife in über—
fichtlicher Anordnung und noch allen wünfchens-
werte Erläuterungen mitteilt. Befonders wert-
voll die fyftematifchen Regifter zum Schluß. Das
von der Preffe und den Intereffenten überaus
günftig beurteilte Buch wird zweifellos feinen
Weg machen und fich in kurzem als Nach fchlage-
werk unentbehrlich erweifen.

Paul Tauflg, Die erfte moderne Galerie
Öfterreichs in Baden bei Wien, 1811. Wien
1909.

Eine intereffante, mehr kultur- als kunfthifto-
rifche Studie über den von A. Hunglinger im
Jahre 1811 eröffneten und — gefchloffenen Salon
„moderner“ Gemälde. Als Anhang die kuriofe
„Inhaltsanzeige des . . . Gemälde und Kupfer-
ftich-Cabinets der vaterländifchen Kunft“, für
deren wortgetreuen Neudruck man dem Verfaffer
befonders dankbar fein muß. Das Kabinett ent-
hielt u. a. Bilder von Füger, Lampi und Plaßer.

V.

KLEINE LITERARISCHE NOTIZEN

ZWEI PUBLIKATIONEN EINES FRANZÖSI-
SCHEN MÄCENS. Jacques Doucet, deffen Name
auch hier fchon wiederholt genannt wurde, hat
nicht nur eine wundervolle Sammlung von Bil-
dern und Zeichnungen zufammengetragen, fich
auch nicht mit der Gründung einer kunfthiftori-
fchen Leihbibliothek, die ihm fchon eine Million
Franken gekoftet hat, begnügt, fondern neuer-
dings noch eine Societe des reproductions des
dessins de Maitres gefchaffen, deren Publika-
tionen unter ftrengfter Umgehung des Buch- und
Kunfthandels Kunftforfchern und -freunden direkt
zum Selbftkoftenpreis zugänglich gemacht werden
follen. Die erfte Mappe ift zu Neujahr erfchie-
nen und enthält 25 Fakfimilereproduktionen in
unvergleichlicher Vollendung nach Zeichnungen
von Michelangelo, Fragonard, Claude Lorrain,
Delacroix, Daumier, Degas ufw. aus den Privat-
fammlungen von Courbin, Moreau-Nelaton, Ve-
ver, Koechlin, Rodrigues, Walter Gay ufw. Diefe
erfte Mappe, deren Preis 25 fs. beträgt, wurde
in 100 Exemplaren gedruckt und fubfkribiert.
Die Subfkription der zweiten Mappe, die zu
Weihnachten 1910 erfcheinen wird, ift bereits ge-
fchloffen. Gleichzeitig mit der erften Mappe er-
fchien in der gleichen Auflage ein Fakfimiledruck
des Catalogue de Ventes et de livrets de Salons,
illustres par Gabriel de Saint Äubin (1724—1780).
Introductions et Notices par Emile Dacier I.'Ca-
talogue de la Collection Croziat (1755), II. Livret
du Salon de 1769. Auch diefe fchöne und do-
kumentarifch wertvolle Publikation ift in voll-
endeter Weife gedruckt. Es follen nach und nach
alle Kataloge mit den Zeichnungen Saint-Äubins
veröffentlicht werden. O. G.

PARIS Leonce Benedite hat im Verlage von
Erneft Flammarion 26 rue Racine eine „Hiftoire
des Beaux-Arts 1800—1900“ veröffentlicht (500 Sei-
ten, 356 Abbildungen).

102
 
Annotationen