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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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5. Heft
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Rundschau - Sammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0197

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SAMMLUNGEN

Meifter vom Tode Mariä: Bildnis der Wien, Hofmufeum

Königin Eleonore von Portugal

Neu erworben wurden: Bildnis eines jungen
Mannes, holländifche Schule 17. Jahrhundert,
vermutlich Nicolaus Maes oder Fabritius (?);
ein Kinderbildnis aus der Schule der Lenain;
Schlittfchuhlauffzene aus dem Atelier des Hendrick
Ävercamp; Frauenbildnis von Louis David; Stu-
die von Corot, venetianifche Zeit, ein Gemälde
von Ingres. Studien und Zeichnungen von La-
tour, Hervier, Dehodencq, Claudius, Lavergue,
BefTon. 0. G.

WIEN Die GEMÄLDEGALERIE DES KUNST-
HISTORISCHEN HOFMUSEUMS hat in den
Jahren 1908 und 1909 eine Reihe wertvoller
Werke erworben: Aus ungarifchem Privatbefifj
wurde — zugleidh mit einem kleinen, 1548 da-
tierten und fignierten Bilde des älteren Cranach
(Allegorie des Ruhms) — ein Porträt der Kö-
nigin Eleonore von Portugal, Schwefter Karl V.,
angekauft. Das Bildnis befand fich früher in
der Sammlung des Freiherrn von Minutoli und

ift 1886 von Thode in einem Äuffatj über diefe
Galerie in der „Zeitfchrift für bildende Kunft“
publiziert worden. Thode wies es damals dem
Franqois Clouet zu und erklärte, daß er noch
Zweifel hege, ob das Porträt nicht eher noch
dem Barend von Orley oder dem Mabufe zu-
zufchreiben wäre. C. Jufti hat fich dann 1895
(in derfelben Zeitfchrift) für Mabufe entfchieden.
Die neuefte Forfchung (Friedländer, Glück) aber
erkennt wohl richtiger in dem Gemälde ein
Werk des Meifters vomTode Mariä; die neue Be-
nennung wird nicht nur durch ftilkritifche Unter-
teilung gerechtfertigt, fie fcheint auch durch die
für den Meifter charakteriftifche Bildung der
Craquelüren beftätigt. Eine Publikation des
fchönen Porträts, das jeßt durch die Entfernung
einiger Übermalungen noch gewonnen hat, dürfte
im Jahrbuch der kunfthiftorifdien Sammlungen
erfolgen. — Als befonders wertvolle Erwerbung
ift (1908) ferner noch der Ankauf eines Gemäldes
von Rubens zu nennen, das bei einer Verfteige-

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