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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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10. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0431

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STÄTTGEHABTE AUKTIONEN

von Sufanne Court, 10 inches im Durchmeffer
und 4 inches hoch, £ 2050 (Goldfchmidt); ein
Paar aufrechte Tafeln mit Bildern aus dem Leben
des Äneas in Farbe und Gold im Stile Peni-
cauds II., 83/4x7,/s inches, von den Holzfchnitten
aus Grieneifens Virgilausgabe, 1502 kopiert,
£ 1900 (Seligmann); ein rundes Salzfaß mit
hexagonalen Seiten mitj den Figuren der Juno,
Pfyche, des Merkur ufw. in durchfichtigen
Farben und Fleifchtönen von Jean Limoufin,
4 inches hoch, £ 1300 (Seligmann); ein weiteres
Salzfaß mit einem Kopf in Grifaille und Fleifch-
tönen, auf dem Geftell des Faffes „Die Ver-
fuchung“, von Pierre Raymond, 3 inches hoch,
£ 320 (Seligmann); ein hexagonales doppeltes
Salzfaß mit dem Kopf des Merkur und einem
lorbeergekrönten klaffifchen Kopf in Grifaille,
Fleifchtönen und Gold, auf den Seiten die Köpfe
des Paris, der Helena, Ceres ufw., wahrfcheinlich
von Pierre Raymond, 21/l inches hoch, £ 460
(Durlacher); ein ähnliches mit den Büften des
Paris und der Helena in Grifaille, auf den Seiten
Weinlefefzenen, 23/4 inches hoch, £ 150 (Gold-
fchmidt); eine Kanne mit dem Triumpf des Silen
in Grifaille und Fleifchtönen von Jean Courtois,
lO1/^ inches hoch, ,£950 (Harding; in 1884: 630 gs.);
eine weitere Kanne (1884: 245 gs.) mit der Be-
gegnung des Ifaak und der Rebekka am Brunnen,
von Penicaud III., 10l/.2 inches hoch, ,£720 (Dur-
lacher); eine ovale Plakette mit der Kreuzigung
in durchfichtigen Farben und Gold von Jean
Courtois, 8V.X61/» inches, £ 850 (Seligmann).
Von den Waffen trugen ein: zwei italienifche
Rapiere, eines mit einem Reiterkampf auf dem
Heft, etwa aus dem Jahre 1580, 160 gs., das
andere mit Reiter und Kriegerfiguren auf dem
Heft, etwa aus dem Jahre 1570, 200 gs. (Wha-
well). — Am 4. Mai kam eine Molierebüfte
in Bronze, Lebensgröße, zur Verweigerung und
fiel nach hartem Kampfe Äfher Wertheimer für
2700 gs. zu. Sodann wurde Porzellan ver-
fchiedener Herkunft verkauft: eine altchine-
fifche Celadonvafe, die 1855 £ 63 gekoftet
hatte, brachte es jeßt auf £ 4700 (Seligmann);
ein Paar Kang-Hevafen, 11 inches hoch, ko-
fteten 1850 gs. (Ä. Wertheimer). Zwei Chelfea-
vafen mit Deckeln, 131/» inches hoch, ein ft in
der Ängerfteinkollektion, 1200 gs. (Harding);
ein Paar Sevres Seaux, gemalt von Dodin und
vergoldet von Le Guay in 1791—92, ähnlich
denen in Windfor Caftle und einft dem Earl von
Kilmorey gehörig, 3200 gs. (H. Wertheimer);
ein Paar Sevres-Eiskühler, gemalt von Bou-
langer und vergoldet von Le Guay, 1778, einft
für ein Service gemacht, das für die ruffifche
Kaiferin Catherina beftimmt war, ,£2700 (Gold-
fchmidt) ; ein Paar gros-bleu Sevresvafen, £ 840

(Wertheimer); eine Biskuitbüfte der Ma-
dame Dubarry, 15 inches hoch, 1772, 1000 gs.
(Ä. Wertheimer); eine Kinable Louis XVl.-Uhr
in lyraförmigem Gehäufe aus gros-bleu Sevres,
520 gs. (Ä. Wertheimer); ein Paar Meißner Fi-
guren (Möpfe) als Kandelaber, einft dem Earl
von Kilmorey gehörig, £ 262.10.0 (Goldfchmidt);
ein Paar italienifche Blafebälge, 16. Jahrhundert,
aus Walnußholz mit gefchnifeten Figuren, Wap-
pen ufw., 130 gs. (Permain). Das Ergebnis des
Tages war £ 24008.18.0. — Hm 5. Mai gab es
Tabaksdofen ufw. Eine goldene Tabaksdofe,
Ludwig XV., figniert „Schindler“, brachte £ 1750
(C. Wertheimer); eine Tabaksdofe aus altwiener
Porzellan, £115 (Harding); eine aus altmeißner
Porzellan, figniert Friedrich Pinx, 1766, £ 290
(C. Davis); eine Schale aus Bergkriftall mit zwei
Henkeln, 31/4x71/9 inches, italienifch, 16. Jahr-
hundert, ,£600 (C. Wertheimer); ein Perlmutter-
fächer mit Cupidopguren in Gold ufw., Louis XV.,
£ 71.8.0 (C. Davis); eine Miniatur von Dumont:
Äftronom mit gepudertem Haar und in rotem
Mantel an einem Tifche fißend, auf dem Papier,
Kompaß ufw. liegen, £500 (C. Davis); ein ver-
goldeter Silberbecher, deutfche Arbeit, 17. Jahr-
hundert, ,£ 300 (Harding); einige Glasmalereien,
deutfch, von £ 5.5.0 bis £ 52.10.0. — Am fol-
genden Tage, 6.Mai, kamen die Bilder an die
Reihe. Diefe entfprachen in ihrer Bedeutung und
Qualität nicht den übrigen Teilen der Sammlung.
Die Bilder moderner Maler, die den Hauptteil
der Bilderfammlung ausmachten, fielen großen-
teils ftark im Preife. Es handelte fleh da meift
um Werke von Modekünftlern. So fank ein
Bild des einft hochgefchä^ten Marinemalers
C. Stanfield „Day after Wreck“ von 2560 gs. auf
490 gs. Es ftiegen dagegen im Preife: Orchard-
fons „The Duke's Äntechamber“ auf 1600 gs.
und Conftables „The Vickarage“ von 130 gs. in
1870 auf 700 gs. (Colnaghi & Co.). Von Bildern
alter Meifter wurden gezahlt: für Reynolds
„Mrs. Mary Robinfon“ (Perdita), 5500 gs. (Agnew;
1860 nur 250 gs.); für Lorenzo di Credis „Ma-
donna mit Kind und dem Johannesknaben“,
780 gs. (Vicars; 310 gs. in 1874); für Jan Steens
„The Sick Lady“, in Smiths Catalogue Rai-
sonne, Supplement Nr. 13 befchrieben, Holztafel,
löVaXM1/* inches, 3250 gs. (Sulley; in 1851 nur
56 gs.); für „Ä Village Wedding“ von D. Te-
niers 310 gs.; für „La Charette Embourbee“ von
Ph. Wouverman, in Smith & De Groots Cata-
logues befchrieben, 900 gs. (Agnew; in 1856 nur
340 gs.); für eine dem Giovanni Bellini zuge-
fchriebene „Madonna mit Kind“, 160 gs. (Stein-
meyer) und für eine „Grablegung“, die dem Be-
nozzo Gozzoli zugewiefen wird, 310 gs. (eben-
falls Steinmeyer). Im ganzen trugen die Coope-

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