Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

DOI Heft:
18. Heft
DOI Artikel:
Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0700

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

H. GOLTZIUS

Nr. 861 der Kupferftich-Äuktion bei Ph. Bode, Frank-
furt a. M., am 10. Oktober

eingehend befprodien. Der Katalog mit 70 Tafeln
in Lichtdruck ift zum Preife von 10 M. durch
Rudolph Lepkes Kunftauktionshaus zu beziehen.

* * * R.

Eine Schloßbibliothek aus berühmtem Befiß
und eine Sammlung koftbarer Äutographen wird
im Oktober d.J. bei Martin Breslauer in
Berlin, Unter den Linden 16, zur Verweigerung
gelangen. Die Schloßbibliothek enthält haupt-
fädilich Erftausgaben der deutfchen Literatur
des 18. und 19. Jahrhunderts, ferner zahlreiche
bibliophile und kunftgefchichtliche Veröffent-
lichungen. Mit ihr vereint ift eine Sammlung
fentimentaler und galanter Romane, Robinfona-
den, Ritter- und Räuberromane, von denen
manche unbekannt find, fowie eine hervorragend
reichhaltige Vereinigung von Erftausgaben, Hand-
zeichnungen und Bildniffen Goethes. Unter den
Äutographen fällt ein längerer eigenhändiger
Brief Napoleons I. auf, fowie intereffante Schrift-
ftücke Friedrich des Großen, Goethes, der Frau
von Stein ufw.

FRANKFURT a. M. Auf die am 10. Ok-
tober und folgende Tage bei Philipp Bode
ftattfindende Verweigerung einer Kupferftich-
fammlung aus füddeutfchem adligen BeWß ift

bereits in Heft 15 diefer ZeitfchriW eingehender
hingewiefen worden. Nun liegt auch der Ka-
talog vor, der 2104 Blätter verzeichnet und das
Wichtigfte illuftriert. Äuch diefe Sammlung ift
von einwandfreiem Werte. Die Hauptblätter
und die Oeuvres einzelner Meifter find bereits
in dem genannten Hefte hervorgehoben worden.
Als Proben für die Qualität mögen einige der
hier wiedergegebenen Abbildungen gelten. Her-
vorragend ift der alte deutfche Kupferftich ver-
treten, daneben Meifter wie Rembrandt und
Lucas von Leyden in Einzelblättern von hoher
Qualität.

* *

*

Binnen kurzem wird das bekannte und feit
60 Jahren exiftierende Antiquariat von K. Th.
Völcker in Frankfurt a. M. aufgelöft. Es ge-
fdiieht dies infolge des im Frühjahr erfolgten
Todes des Herrn Georg Völcker. Die Firma be-
abfichtigt, etwa fünf Verweigerungen abzuhalten,
deren erfte in den Tagen vom 17.—20. Oktober
ftattfinden wird. Der erfte Teil behandelt haupt-
fädrlich wiffenfchaftliche Bücher aus dem Gebiet
der Gefchichte und Geographie, Sprach- und
Naturwiffenfchaft, und umfaßt 2137 Nummern.

Die zweite Auktion, welche im Anfang De-
zember ftattpnden wird, foll eine Spezialität der
Firma bringen, nämlich Ortsgefchichte in Wort
und Bild von Süddeutfchland, Schweiz, Elfaß,
Rheinland, Heffen, Naffau und Frankfurt.

LEIPZIG Auktion von Exlibris bei
C. G. B o e r n e r in Leipzig. Ende November
kommt in dem bekannten Leipziger Äuktions-
inftitut eine der bedeutendften Exlibris-Samm-
lungen, die des verftorbenen Heinrich Eduard
Stiebei zur Verfteigerung. Stiebei befaß nach
der dem „Germanifchen Mufeum“ gefchenkten
Sammlung des Grafen von Leiningen-Wefter-
burg die größte exiftierende Sammlung alter
und neuer Exlibris aller Zeiten und Länder. Die
Zahl feiner Blätter wird auf 18—20000 gefchäßt,
fo daß faft von einer Vollftändigkeit gefprochen
werden kann. Sein Befiß geht über alles weit
hinaus, was in Handbüchern verzeichnet ift. Die
Sammlung beginnt mit den feltenften handge-
malten und von Holzftöcken gedruckten Blättern
des 15. Jahrhunderts und endet mit den mo-
dernen Erzeugniffen eines Klinger und Greiner.
Eine derartig reiche Exlibris-Verfteigerung hat
überhaupt noch nicht ftattgefunden. Äuch das
Ausland, befonders Schweiz, England, Frank-
reich und Amerika find mit umfangreichen Kol-
lektionen vertreten.

Die Stiebelfche Sammlung befchränkt fich aber
nicht nur auf Exlibris. Es wird im Anfchluß

632
 
Annotationen