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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

DOI Heft:
20. Heft
DOI Artikel:
Schmidt, Robert: Fayencen auf der Veste Coburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0742

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FAYENCEN AUF DER VESTE COBURG

an die Coburger Fayencefabrik ift gefichert durch die zweimal, im Deckel und unter
dem Boden, angebrachte Blaumarke „Coburg, J. H.“ (f. Abb. 3 und 4). Da die Initialen

Coßmr

Äbb. 3

COpi-ftq

Äbb. 4

J. H. fich nicht auf einen der Fabrikbefißer beziehen, ift die einzige Möglichkeit, fie
mit einem der um 1742 zugezogenen Maler in Verbindung zu bringen. Wegen der
ausgefchriebenen Signatur „Coburg“ wird man annehmen dürfen, daß es fich um ein
erftes Verfuchsftück handelt, das man den Landesherren verehrt hat, um ihnen einen
günftigen Begriff von der Leiftungsfähigkeit des Unternehmens beizubringen. Die
Ornamente — Gitterwerk mit Punkten, vierpaßförmige Kartufchen mit Sternblumen und
dünn gefiederten Blättern, das große akanthusartige Blatt — gehören nun zum eifernen
Beftand der Bayreuther Malerftube jener Zeit, und man wird daher nicht fehlgehen,
wenn man den J. H. unter dem Perfonal der Knöllerfchen Fabrik in St. Georgen am
See fucht. — Der Pokal zeigt jedenfalls die nicht unbeträchtliche technifche und künft-
lerifche Leiftungsfähigkeit der bisher in ihren Erzeugniffen völlig unbekannten Coburger
Fayencemanufaktur.

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