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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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20. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0770

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Durlacher Fayencen

Nr. 82a, 138a, 79a der Sammlung Leonhard, Verweigerung in der Galerie Helbing am 14. November

monifcher Form. Er war ein Stück Münchener
Kunftgefdiichte und hat ungefähr alles an Be-
deutung durch feinen Salon gehen fehen, was
heute bereits hiftorifch bewertet wird. Von der
Glanzzeit Wilhelm von Kaulbachs bis zu den
jüngften Stucks hat fich auch in feiner Sammlung
das Bild Münchener Kunftgefdiichte unverfälfcht
erhalten. Seine Vorliebe für Schwind ift bekannt
geworden, feine Wertfchäßung von Spißweg,
Boecklin und Leibi, feine jahrelange Verbindung
mit Lenbach und Defregger waren für den
Charakter feiner Sammlung ebenfalls ausfchlag-
gebend.

Was jeßt verfteigert wird, das ift mit geringen
Ausnahmen, die fich aus den Stücken einer ähn-
lichen Kollektion ergeben, in der Hauptfache der
Teil der Sammlung, den Riegner bei feinem
Tode zurückgelaffen hat, und es genügt darauf
hinzuweifen, daß diefe Sammlung Werke von
Künftlern wie die folgenden enthält:

Rottmann, Fink, Hugo Kauffmann,Wilh.
Lindenfchm.it, Grüßner, Braith, Ant. Seit},
Jul. Adam, Löffß, Rob. Schleich, Bartels,
Bürkel, Seiler, Gebier, Defregger, Hen-
geler, Max, Claus Meyer, Lier, Willi, v.
Diez, F. A. v. Kaulbach, Spißweg, Stuck,
Knaus, Ed. Schleich fen., Lenbach, Schwind,
Toni Stadler, Friedr. Volß, Wilh. Trüb-
ner, Loffow.

Ein reich ausgeftatteter Katalog mit einem
eigenen Vorwort gibt auch bildlich über den
Wert des Dargebotenen Auffchluß.

MÜNCHEN Am 7. und 8. November ver-
fteigert Dr. Jakob Hirfch, München, Ärcis-
ftraße 17, die Sammlung von Kunftmedaillen

und Plaketten des 15. bis 18. Jahrhunderts,

welche das Refultat einer langjährigen und eifri-

gen Sammeltätigkeit des Kommerzienrates H. C.
Gutekunft in Stuttgart ift.

1. Abteilung: Medaillen. An der Spiße
ftehen die italienifchen Meifter: Selbftporträt des
PISÄNVS PICTOR, des Schöpfers der Medaille,
eine Variante zu dem bei Armand pag. 9, 25
befdiriebenen Exemplar (Nr. 1). — Von dem-
felben Meifter: Alfonfo V. von Aragonien, 1449,
mit Adler auf einem Aft ftehend, darunter ein
Reh liegend, herum vier Geier ftehend, in Blei
(Armand I. pag. 6, 17), wohl ein Original (Nr. 2).
— Ein drittes Werk Pifanos: Bronzemedaille
auf Niccolo Piccinino mit geflügeltem Greif mit
Halsband, zwei Kinder fäugend (Armand I.
pag. 7, 21) von fehr guter Erhaltung und fdhöner
Patina (Nr. 3). — Eine wohl mit Unrecht dem
Pifano zugeteilte Bronzemedaille auf Giovanni
Äurispa (Armand 1. pag. 9, 27) von trefflicher
brauner Patina (Nr. 4). — Giovanni du Bertoldo,
Bleimedaille auf Filippo de’Medici mit der Dar-
ftellung des jüngften Gerichts auf dem Revers
(Nr. 5). — Matteo de’Pafti, drei Bronzemedaillen
auf Sigismundus Pandulfus Malatefta (Armand 1.
pag. I, 20, 10; I, 21, 17 und I, 21, 18) und zwei
auf Ifotta Atti da Rimini, 1446, die eine mit
der bekannten Elefantendarftellung auf dem
Revers, die zweite mit dem gefchloffenen Buch
(Nr. 6—10).— Antonio Marescotti: Vorzügliches
Bronzeexemplar auf den Bifchof Giovanni Tavelli
da Toffignano von 1446 (Armand I. pag-. 29, 8)
mit dem vor einem Palmbaum knienden Bifchof
(Nr. 11). — Giovanni Boldu, Medaille auf Fi-
lippo Maferano (Armand I. pag. 37, 5) in Bronze
(Nr. 12). — Gianfrancesco Enzola, Medaille auf
Galeazzo Maria Sforza (Armand I. pag. 44, 7)
in Bronze (Nr. 13). — Andrea Guazzalotti (Ar-
mand I. pag. 48, 1), Bronzemedaille auf Alfonfo II.
d’Aragona von 1481 (Nr. 14). — Derfelbe Meifter

Der. Cicerone,.II. Jahrg., 20. Heft. 50

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