Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0788
DOI Heft:
21. Heft
DOI Artikel:Riesebieter, Otto: Zerbster Fayencen
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ZERBSTER FAYENCEN
Äbb. 7
Jever gehörte von 1667—1783 zu Zerbjt) in Technik, Form und Bemalung befonders
an die erfte Gruppe anfchließen, wie auch die Jeverfche Fabrik jedenfalls zum Schluß
unter Kontrolle der Zerbftifchen Fabrik geftanden hat (vgl. meine „Beiträge zur Ge-
fchichte der Fayence-Fabrikation in Jeverland und Oftfriesland“, Oldenburg 1908). Es
liegt darnach der Schluß nahe, daß die erftgenannte Gruppe zeitlich mit der Jeverfchen
zufammenfällt, d. h. etwa in das fechfte und fiebente Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts.
NACHTRAG. Stieda a. a. O. erwähnt bereits als vermutlich der Zerbfter Manu-
faktur entftammend einige Teller im Städtifchen Mufeum in Zerbft. Durch Vermittlung
des leßteren bin ich nachträglich in der Lage, in Abb. 9 eine folche Schüffel wieder-
zugeben. Bemalung in trockenem Schieferblau und Graublau nach der Art des Meißner
Zwiebelmufters, Glafur fchwer milchig gefloffen, duff und großriffig (fiehe Tafel).
M
Marke ^ >n Dunkelmangan.
Wie diefes, fo kann ich nachträglich durch gütige Vermittlung des Herrn Mufeum-
direktors Dr. Sauerlandt in Halle a. d. S. aber noch ein weiteres intereffantes Stück,
das fich feit kurzem im Mufeum für Kunft und Kunftgewerbe dafelbft befindet, der
Herr Dr. Sauerlandt m. E.
richtig auf den Mitbegründer
der Zerbfter Fabrik, den aus
Delft ftammendeu Zerbfti-
fchen Hof-Porzellain-Fabri-
kanten Daniel van Keyck,
welcher von 1721 bis An-
fang der vierziger Jahre
die Fabrik in Zerbft haupt-
fächlich geleitet hat. Wäh-
rend diefer ganzen Zeit
war Langendorf dort als
Maler tätig.
vorgenannten Gruppe 1 von
Zerbft zuweifen (Abb. 10).
Stark blaubemalter Korb
mit flechtwerkartiger durch
brochener Wandung, obere
Randweite 23,5:19,8 cm.
Marke 3CU in Blau.
Der Maler ift Johann Chri-
ftian Langendorf. Das Mo-
nogramm im Spiegel deutet
Äbb. 8
715
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Jever gehörte von 1667—1783 zu Zerbjt) in Technik, Form und Bemalung befonders
an die erfte Gruppe anfchließen, wie auch die Jeverfche Fabrik jedenfalls zum Schluß
unter Kontrolle der Zerbftifchen Fabrik geftanden hat (vgl. meine „Beiträge zur Ge-
fchichte der Fayence-Fabrikation in Jeverland und Oftfriesland“, Oldenburg 1908). Es
liegt darnach der Schluß nahe, daß die erftgenannte Gruppe zeitlich mit der Jeverfchen
zufammenfällt, d. h. etwa in das fechfte und fiebente Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts.
NACHTRAG. Stieda a. a. O. erwähnt bereits als vermutlich der Zerbfter Manu-
faktur entftammend einige Teller im Städtifchen Mufeum in Zerbft. Durch Vermittlung
des leßteren bin ich nachträglich in der Lage, in Abb. 9 eine folche Schüffel wieder-
zugeben. Bemalung in trockenem Schieferblau und Graublau nach der Art des Meißner
Zwiebelmufters, Glafur fchwer milchig gefloffen, duff und großriffig (fiehe Tafel).
M
Marke ^ >n Dunkelmangan.
Wie diefes, fo kann ich nachträglich durch gütige Vermittlung des Herrn Mufeum-
direktors Dr. Sauerlandt in Halle a. d. S. aber noch ein weiteres intereffantes Stück,
das fich feit kurzem im Mufeum für Kunft und Kunftgewerbe dafelbft befindet, der
Herr Dr. Sauerlandt m. E.
richtig auf den Mitbegründer
der Zerbfter Fabrik, den aus
Delft ftammendeu Zerbfti-
fchen Hof-Porzellain-Fabri-
kanten Daniel van Keyck,
welcher von 1721 bis An-
fang der vierziger Jahre
die Fabrik in Zerbft haupt-
fächlich geleitet hat. Wäh-
rend diefer ganzen Zeit
war Langendorf dort als
Maler tätig.
vorgenannten Gruppe 1 von
Zerbft zuweifen (Abb. 10).
Stark blaubemalter Korb
mit flechtwerkartiger durch
brochener Wandung, obere
Randweite 23,5:19,8 cm.
Marke 3CU in Blau.
Der Maler ift Johann Chri-
ftian Langendorf. Das Mo-
nogramm im Spiegel deutet
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