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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

DOI issue:
24. Heft
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Lüthgen, Eugen: Die Sammlung Schnütgen in Köln
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0907

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DIE SAMMLUNG SCHNÜTGEN IN KÖLN

Kunftgewerbe nur eine andere, gewiffermaßen eine frühere Entwicklungsftufe der
bildenden Kunft fei, daß beiden eine gemeinfame Wurzel zukomme und demnach
zwifchen bildender Kunft und Kunftgewerbe bedeutungsvolle Zufammenhänge beftehen.
Darauf weift gleich die frühefte Tafel aus der Kölner Schule hin: eine Tafel mit fünf
weiblichen Heiligen in Gold auf braunem Grund aus der Zeit um 1350. Die Entwick-
lung der Tafelmalerei aus der Miniaturmalerei, die fich in der füddeutfchen Schule fo
klar verfolgen läßt (eine Anzahl Beifpiele im Bayrifchen National-Mufeum in München)
wird hier auch für die rheinifche Malerfchule bezeugt durch die fcharfen, zeichnerifchen
Konturen, die die Arbeit als kolorierte Zeichnung, als eine Übertragung der Miniatur in
die Tafelmalerei erfcheinen läßt. Aus der Kölnifchen Schule feien noch erwähnt
Stephan Lochner mit einer Tafel mit der hl. Urfula und Katharina, eine Arbeit aus
der Werkftatt des Veronikameifters, des Meifters des Heifterbacher Altares, Arbeiten
des Meifters von St. Severin und zuleßt der weftfälifche Meifter von Kappenberg.

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