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Die Werkstatt der Kunst: Organ für d. Interessen d. bildenden Künstler — 7.1907/​1908

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Staatsaufträge etc. / Aus Galerien und Museen / Preisausschreiben / Denkmalschutz / Staatliche Kunstpflege / Kunstgewerbe / Personalien / Auszeichnungenn / Todesfälle / Stipendien und Stiftungen / Vereine / Urheberrecht / Vermischtes
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https://doi.org/10.11588/diglit.52070#0530

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526

Die Werkstatt der Kunst.

Heft 58.

Aires aufgestellt werden. — (wir konnten die Nachricht
noch nicht prüfen und kommen darauf zurück. — Red.)
Mainz, 25. Mai. Für den von Herrn v. waldthausen
so ungeschickt ausgeschriebenen Wettbewerb deutscher Archi-
tekten für die Erlangung vor: Plänen für eine schloßartige
Villa, die in der Nähe von Mainz auf der Höhe eines
nach dem Rhein abfallenden Geländes errichtet werden soll,
sind 8t (!! — Red.) Entwürfe eingegangen. Den (. Preis
von 3500 Mk. erhielt Architekt Hans Buehling-Psorzheim,
de:: 2. Preis von 2500 Mk. Architekt R. Weiße-Mainz und
den 3. Preis von (500 Mk. Architekt Gustav Huber-Inns-
bruck. Außerdem wurden weitere fünf Entwürfe zu je
500 Mk. angekauft.
Denkmalschutz.
Lin Lnndrat gegen den Antiquitätenhandel. wir
lesen in der Antiquitäten-Rundschau: Line originelle und
interessante Bekanntmachung hat jüngst der Gberamt-
mann in Haigerloch (Hohenzollern) in seinem Bezirk
erlassen: „Ls ist zu meiner Kenntnis gekommen, daß gegen-
wärtig ein Aufkäufer von sogenannten Altertümern
die hiesige Gegend unsicher macht. Zwar haben bereits
frühere Jahrzehnte unsere engere Heimat derart ausgeraubt,
daß der Mann nicht mehr viele solcher Schätze finden kann;
allein die wenigen übrigen sollten ihr denn doch erhalten
bleiben. Was hat der Bauer für einen Gewinn davon,
wenn er vielleicht ein schön aus Holz geschnitztes Kruzifix
um (0 Mk. verkauft? Der Aufkäufer bekommt ja dafür
vom .Kunsthändler* (00 Mk., und dieser läßt sich von den
heutzutage schier unersättlichen Amerikanern (ooo Mk.
zahlen. Schämen sollte sich der Bauer, Gegenstände der
Verehrung oder fei es auch nur — wie z. B. zinnenes
Tischgerät — des täglichen Gebrauches seiner Vorfahren,
für ein Lumpengeld zu verschleudern. Ich habe das Ver-
trauen zu meinen Bezirkseingefessenen, daß sie im Grunde
genommen zu stolz darauf sind, und daß es nur dieser
Warnung bedarf, um sie von übereilten Entschlüssen zurück-
zuhalten." — (Sehr vernünftig! — Red.)
Staatliche Kunslptlege.
Lübeck. In der Lübecker Gesellschaft zur Beförderung
gemeinnütziger Tätigkeit sprach Io Hs. wilda über den
Gedanken der Schaffung einer Künstlerkolonie in
Lübeck. Als rechtliche Form empfahl er das Erbbaurecht,
dessen Ausnutzung in Frankfurt a. M. er eingehend dar-
legte. Daß für eine solche Künftlerkolonie in Lübeck auch
die wirtschaftlichen Grundlagen zu ihrer Existenz sehr wohl
möglich seien, zeige das Beispiel von Worpswede, das
fast ausschließlich von: Fernabsatz lebe. Line solche
Künstlerkolonie in Lübeck brauche nur die führenden Kräfte
von außen heranzuziehen; das Schülermaterial fei in Lübeck
selbst in guter (Dualität vorhanden.
Aunslgetcverbe.
Berlin. Die Vermittlungsstelle für Kunst ge-
ll) erbe des „Vereins für Deutsches Kunstgewerbe" e. V.
in Berlin erläßt im Sinne der allgemeinen Grundlagen,
die der Vorstand des Vereins in Heft (7 vom dritten Jahr-
gange der „Werkkunst" veröffentlicht hat, nachstehende Auf-
forderung für die Gruppe Einzelmöbel. Es sind nur
einzusenden Entwürfe zu Einzelmöbeln oder Photographien
solcher Möbel, nicht ganze Mobiliare. Jedes einzelne Möbel
kann Gegenstand eines Entwurfes oder einer Aufnahme
bilden, also jede Art von Sitz-, Liege- und Kastenmöbel,
wie Stühle und Lehnstühle, Sessel, Lederstühle, Schreibstühle,
Sofas, Bänke, Bettstellen, Tische, Waschtische, Toiletten-
tische, Eßtische, Arbeitstische, Schreibtische für Herren und
Damen, Nähtische, Vorplatzmöbel, Spiegel, Nachtschränke,
Kleiderschränke, Wäscheschränke, Bücherschränke und -regale,
Anrichten, Büfetts, Schauschränke, Damenzimmerfchränke,
Küchcnmöbel jeder Art, Gartcnzimmermöbel usw. — Sämt-

liche Einsendungen haben den allgemeinen Grundlagen der
Vermittlungsstelle zu entsprechen. Mehr als fünf Blatt
dürfen nicht eingereicht werden. Jedes Blatt kann soviel
Entwürfe oder Abbildungen enthalten, als der Linsender
für gut befindet. Ein Maßstab ist nicht vorgeschrieben. Die
Blätter müssen das Format 30X50 crn besitzen. Die Ein-
sendungen sollen zwischen dem 20. und 2 7. August
dieses Jahres erfolgen unter der Adresse: Verein für
Deutsches Kunstgewerbe e. v. in Berlin VV. 9, Bellevuestr. 3.
weiteres ist der Adresse nicht beizufügen. Dagegen ist es
Bedingung, daß die Sendung innen (auf dem Karton oder
auf einem besonderen Zettel) den Vermerk trägt: für die
Vermittlungsstelle. Mit dieser Form der Einlieferung er-
kennt der Absender an, daß er sich den allgemeinen Grund-
lagen der Vermittlungsstelle, wie den besonderen Be-
dingungen der hier veröffentlichten Aufforderung unterwirft.
Nach dem 27. August abends 6 Uhr einlaufende Sendungen
können zurückgewiefen werden. Es bleibt den Einsendern
freigestellt, neben ihrer eigenen Adresse, die sie unbedingt
in einem mit dem Kennworte versehenen, verschlossenen
Umschläge niederlegen müssen, sich einer Deckadresse Zu be-
dienen. Diese Deckadresse muß sich ebenfalls in einem ver-
schlossenen Umschläge befinden, der außer dem Stichworte
noch links oben den Vermerk trägt: Deckadresse. Die Kenn-
worte alle der Einsendungen, die vom Aufnahmeausschuß
abgelehnt worden sind, werden in der „Werkkunst" vom
20. September bekanntgegeben. Diese Linsender können
ihre Entwürfe oder Photographien während der Zeit vom
2H. September bis (. Gktober (908 wieder in Empfang
nehmen oder sich nach den: (. Gktober auf ihre Kosten und
Gefahr von der Geschäftsstelle des Vereins für Deutsches
Kunstgewerbe zurückfenden lassen. Einsendungen dieser Art,
die bis 3t- Gktober (908 nicht zurückgesordert sind, werden
vernichtet. Die Geschäftsstelle des Vereins ist nur wochen-
tags von 9—( Uhr geöffnet. — Die vom Ausnahmeausschuß
angenommenen Einsendungen können vor dein 50. Sep-
tember (909 nicht wieder zurückgezogen werden.
Inwieweit für verkaufte Blätter neue einzuschieben sind,
bestimmt der Verwaltungsausschuß im vernehmen mit dem
Ausnahmeausschusse. Der Ausnahmeausschuß und die Bei-
geordneten werden noch bekanntgegeben.
Dresden. In der Umgebung von Dresdei: ist die
Errichtung einer Gartenstadt — Hellerau — geplant,
für die sich eine bereits gegründete Gesellschaft ein Land-
stück von (-(0 Hektar gesichert hat. Lin großes kunstgewerb-
liches Unternehmen, die deutschen Werkstätten für
Handwerkskunst, haben zugesichert, ihren gesamten Be-
trieb dorthin zu verlegen. Verschiedene unserer besten Bau-
meister haben sich bereit erklärt, an der geplanten Anlage
mitzuarbeiten. Der Bebauungsplan stammt von Pros.
Riemerschmid-München, der auch die Pläne zu einem
mustergültigen Fabrikneubau der deutschen Werkstätten für
Handwerkskunst angcsertigt hat. Auch sind die in Hellerau
geplanten kleinen Wohnhäuser aus der Ausstellung München
(908 in zwei Musterbeispielen vorgesührt worden. Es liegt
bereits eine Reihe von Anmeldungen für kleinere und
größere Villenbauten vor.
Personalien.
Berlin. Der Kupferstecher Pros. Louis Iaroby be-
ging am 7. Juni in Grünewald seinen 80. Geburtstag.
Auszeichnungen.
Lharlottenburg. Durch Erlaß des Ministers ist den:
Assistenten an der Königlichen Technischen Hochschule zu
Berlin, Regierungsbaumeister a. D. Rönnebeck, das Prä-
dikat „Professor" verliehen worden.
Leipzig. Dem Leipziger Bildhauer und Maler Rein-
hold Earl wurde bei Enthüllung seines wettinbrunncns
für Lucka von den: Herzog Ernst von Sachsen-Altenburg
die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft eigen-
händig verliehen.
 
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