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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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21. Heft
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Der Kunstmarkt - Von den Auktionen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0804

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BEVORSTEHENDE AUKTIONEN

E. T. Ä. Hoffmann. Kapellmeifter Kreisler mit
einer langen Pfeife Ringe blafend.

Nr. 93 der Sammlung Franz Kugler. Verweigerung bei
Ämsler & Ruthardt am 14. und 15. November.

männliches Porträt von Nicolaas Maes (Nr. 121)
hervorheben. In Sammlerkreifen wird man der
Auktion berechtigtes Intereffe entgegenbringen.

LEIPZIG Verweigerung der Exlibris-
Sammlung Heinrich Eduard Stiebeis, ge-
ftorben in Frankfurt a. M.

„Heinrich Eduard Stiebei war eine Sammler-
natur erften Ranges“, fo beginnt die Vorrede
zu diefem außerordentlichen Äuktionskatalog,
der mit feinen 272 Seiten ein umfängliches Werk
bildet, das an fich fchon einen beträchtlichen
Wert darftellt und wenn man diefe Seiten
blättert, kann man jenem Safe nur zuftimmen
und ftaunt immer mehr, daß es einem einzelnen
möglich war, diefe Überfülle von Material zu-
fammenzubringen. Nach flüchtigem Überfchlag
enthalten die Stiebelfchen Sammlungen etwa
80 — 90 000 Blätter, der große Teil davon ift
Exlibris, im übrigen alter Buchfchmuck aller
Zeiten und Länder, Titelblätter, Titelbordüren,
Initialen, Druckerzeidhen ufw. und Gelegenheits-
drucke. Jedes diefer Blätter ift beftimint und
hat in feinem Zufammenhang wiffenfchaftlidien
Wert. Am ausführlichften find im Katalog die
Exlibris behandelt. Die Befdireibung diefer
Sammlung im Umfang von etwa 2200 Nummern
ift ein wertvolles Handbuch der Exlibris-Kunde
geworden. Die Bemerkung „Fehlte der Samm-
lung Stiebeis“ wird in fpäteren Katalogen ein
Beiwort höchfter Seltenheit werden, denn hier
kann wirklich von einer Art Vollftändigkeit ge-
fprodhen werden. Keine der bekannten Exlibris-

Sammlungen übertrifft die Stiebelfche an Wert
und Bedeutung, befonders feiner alten Beftände
des 15. —18. Jahrhunderts. Der Referent, der
über diefe Sammlung berichten möchte, fteht
etwas ratlos vor der Fülle von Seltenheiten und
kann nur das eine empfehlen, man laffe fich
von der Firma C. G. Boerner in Leipzig für
den billigen Preis von 2 M. den Katalog kom-
men, nehme fich viel Zeit und ftudiere ihn
gründlich!

Hingewiefen fei aber auf die weniger be-
kannte Sammlung von altem Buchfchmuck, aus
dem Stiebelfchen Befiße, der Katalog bringt fie
mit ausführlichen Beftimmungen nach Druckorten
und Druckoffizinen geordnet. Kaum eines der
bekannteren Blätter diefer Art dürfte fehlen.
Die intereffanteften Teile davon find natürlich
fchöne deutfche und fchweizerifche Holzfchnitte
des 16. Jahrhunderts von Holbeins Produktion
beherrfcht und die feinen franzöfifchen Stiche
des 18. Jahrhunderts, an denen fich die beften
Künftler der Zeit betätigt haben. — Die 10 000
Druckerzeichen, die fich in wenigen Nummern

Johannn Wolfgang von Goethe. Originallitho-
graphie von Tackeray.

Nr. 85 der Sammlung Franz Kugler. Verweigerung bei
Ämsler & Ruthardt am 14. und 15. November.

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