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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 2.1910

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23. Heft
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Cohn, William: Die Malerei in der ostasiatischen Kunstabteilung der Berliner Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24116#0865

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MALEREI IN DER OSTASIATISCHEN KUNSTABTEILUNG DER BERLINER MUSEEN

nicht völlig ermattet ift.
Ein totes Rekapitulieren
beginnt für die Malerei
erft um die Mitte der
Mingzeit, dem Beginn
der in Europa fo hoch-
gefchätjten Porzellane.

Das Berliner Mufeum
befitjt zwei fchöne für
die frühe Mingzeit
äußerft charakteriftifche
Stücke. Die Sturmland-
fchaft (Abb. 9) ift in Ja-
pan wohlbekannt und
in Tajimas Shimbi Täik-
wan1 reproduziert. Sie
ift mit Wu I-hfen (jap.
Goekifen) bezeichnet.
Von demKünftler weiß
man nur, daß er um
den Beginn des 15. Jahr-
hunderts gelebt hat.
Der Stil des vorliegen-
den Werkes zeigt deut-
lich, daß Wu I-hfen der
Che-chiang-Schule nahe
ftand, die von Tai Wen-
chin- (jap. Taibunfhin)
in der erften Hälfte des
15. Jahrhunderts ge-
gründet wurde. Die
Che-chiang- und die
Wu-Schule repräfentie-
ren die beiden Haupt-
richtungen der Ming-
malerei. Jene ftrebte
nach Kühnheit und Groß-
zügigkeit, diefe nach
Grazie und Lieblichkeit
im Detail. Die alten
Unterfchiede der nörd-

Rbb.9. Wu l-hjen, Sturmlandfchaft. Tufdimalerei auf Seidengrund.

171X93 cm

1 Siehe Band 12,Tafel21.
-Eine fchöne Landfchaft
diefes Meifters, die im 13.
Bande desShimbiTäikwan
abgebildet ift, befifet Herr
Konful Jacoby in Berlin.

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