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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 1
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Damm, O. F.: Zum neuen Jahre!
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0019

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Journal der Goldstlunledekunsl



I. Januar 1909.

30,
Jahrgang.

:: :: Erscheint jeden Sonnabend :: ::
in zwei sich abwechselnden Ausgaben.

duweliere, Gold- und Silbcrschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLEIWITZ, GLOGAU,
Innung pfälz.Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a.H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. O.
LEIPZIG, Reichssfrasse 18-20 ,-

Zenfralorgan für die Interessen Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, L1EGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E. G. m. b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und der Vereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,
=T| HERIIL SCHLAG DACH?.,

Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.

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LEIPZIG,

£3©


Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten.

Zum neuen Jahre!

Wenn die Neujahrsglocken dumpf erklingen
Und das müde Jahr zur Ruhe geht,
Wenn es gilt, den Abschluss zu erbringen,
Was an Schmerz und Freude uns durchweht,
Dann ergreift den Menschen banges Zagen,
Schaudernd spürt er die Vergänglichkeit,
Einen Hauch aus seiner Jugend Tagen,
Einen Traum von Glück und Seligkeit.
Was des Jahres Monde uns gegeben:
Hoffnung, Glauben und zur Tat den Mut;
Was sie nahmen: — eine Spanne Leben!
Wie das, ach, so wohl und wehe tut!
Unerschöpflich aus der Zeiten Schosse,
Rinnt das Leben ohne Rast und Ruh’,
Mischt dem heitre, jenem trübe Lose,
Wechselvoll — man lacht und weint dazu.
Und so wird’s auf Erden immer bleiben;
Auf und nieder steigt des Glückes Rad.
Was die Menschen tun, und was sie treiben
Unerbittlich fort wirkt jede Tat.

Sorget drum, dass an des Jahres Wende
Jeder stille Einkehr bei sich hält.
Hebet dankbar, flehend auf die Hände
Zu dem grossen Meister dieser Welt!
Wie er’s will, so wird es sich gestalten,
Schicksalsreich, das junge neue Jahr,
Fried’ und Freude mögen darin walten,
Besser werd’s, als es das alte war.
Mag dem treuen Schaffen Segen winken,
Neid und Missgunst aber sei verbannt!
Und, wenn auf das neue Jahr wir trinken,
Einen Ehrentoasf dem Goldschmiedsstand!
Die ihr Gold und Silber emsig schmiedet,
Die ihr hämmert bei des Feuers Glut,
Rüstet euer Leben eng umfriedet
Auch im neuen Jahr in Gottes Hut!
Keine Sorgen werden euch dann drücken,
Herrlich wird euch jedes Werk gedeihn!
Rosen von den Dornen könnt ihr pflücken!

Dr. O. F Damm.
 
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