Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909
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Nr. 37
DOI article:Aus Werkstatt und Praxis
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JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST
Nr. 37
AUS WERKSTATT UND PRAXIS.
STAHL HALTBAR SCHWARZ UND ROSTFREI
ZU FÄRBEN. I. Um des Erfolges sicher zu sein,
müssen die Stahlgegenstände vorher sauber poliert
und entfettet werden. Ist dies geschehen, so bereitet
man sich ein Bad von einem Liter heifzem Wasser,
in dem folgende Chemikalien aufzulösen sind: 5 g
Ätzkali, 10 g
Cyankalium,
5 g chlor-
saures Kali,
0,5 g weifzen
Arsenik und
20 g Schlipp-
sches Salz.
Das Bad
wird mit Zink-
kontakt ange-
wendet; ist es
leicht tempe-
riert, so wird
dieFarbe perl-
grau — heifz-
grauschwarz;
durch Zusatz
von ca. 20 g
Schwefel-
kupfer wird
die Färbung
tiefschwarz.
niere und Stücke von anderem Metall an den Stahl-
gegenständen angelötet sind, vermeide man das Ein-
tauchen, sondern trägt die Lösung mit einer kleinen
Bürste auf. Nachdem die Lösung vollkommen ein-
getrocknet ist, taucht man die Waren '/., Stunde
lang in siedendes Wasser, es entsteht eine grau-
schwarze Fär-
bung. Nach
wiederholter
Prozedur geht
die Farbe in
schwarz über.
Nach dieser
Behandlung
wird der Ge-
genstand gut
abgespült,
aufgetrocknet
und ein wenig
mit Wachs
eingerieben.
STAHL-
GEGEN-
STÄNDE
BLAUGRAU
ZU FÄRBEN.
I. Man berei-
tet sich ein
GRAVIERUNGEN VON WEIMANN & BENKELMANN IN SCHWÄB. GMÜND
Es empfiehlt sich, den Gegenstand mit der Stahl-
mattbürste vorher mattzuschlagen.
II. Dieses zweite Verfahren ist ohne jeden Kon-
takt und kalt anzuwenden. Die Gegenstände be-
streicht man durch Anwendung eines Pinsels mit
einer Lösung, bestehend aus: 2 Teilen Salzsäure,
2 Teilen Wasser, I Teil Zinnsalz.
Nach ungefähr 15 Minuten folgt ein Bestreichen
mit einer Kupferlösung, bestehend aus: I Teil Kupfer-
vitriol in 16 Teilen Wasser unter Hinzufügung von
so viel Salmiakgeist, bis sich der entstandene blaue
Niederschlag zu einer klarblauen Flüssigkeit gelöfzt
hat. Ist der Gegenstand nach dieser Prozedur trocken,
so wird er gut mit Wasser gewaschen und dann
einige Minuten in eine verdünnte Lösung von
Schwefelkalium gelegt. Nach dem Herausnehmen
wird der Gegenstand gut mit Wasser abgespült und
aufgetrocknet. Durch dieses Verfahren erzielt man
eine matte grauschwarze Färbung.
III. Man bereitet sich eine Beize nachstehender
Zusammensetzung: I Teil Wismutchlorid, 2 Teile
Quecksilberchlorid, 1 Teil Kupferchlorid werden in
6 Teilen Salzsäure, 5 Teilen Spiritus und 50 Teilen
Wasser aufgelöst. In diese Lösung wird der fettfrei
geschliffene Gegenstand eingetaucht, wo aber Schar-
Bad folgender Lösung: 140 g unterschwefligsaures
Natron werden in I Liter Wasser aufgelöst, ebenso
löst man 35 g essigsaures Blei in einem Liter Wasser
auf, dann rührt man beide Lösungen untereinander,
wonach diese Mischung langsam bis zum Sieden er-
hitzt wird. Darauf bringt man den Gegenstand ins
Bad, der bei weiterem Kochen die gewünschte blau-
graue Farbe erhält. Sodann nimmt man die Waren
heraus, trocknet sie gut ab und läfzt sie während
einiger Stunden erkalten. Die Gegenstände werden
zuletzt mit einem guten Polierstahl poliert.
II. Nachstehendes Verfahren ist ebenfalls sehr
zu empfehlen. Man löse 3 Teile Schwefelleber sowie
1 Teil Bleizucker, jedes für sich getrennt, in Wasser
auf und verdünne beide Lösungen stark, wobei man
sie gut untereinander vermischt. Mit dem Verdünnen
braucht man nicht vorsichtig zu sein, denn je
stärker die Lösung verdünnt wird, desto schöner
erscheint die Färbung, wenn auch derProzefz dadurch
verlangsamt wird. In die Lösung taucht man die
Gegenstände ein und nimmt von Zeit zu Zeit eine
Probe heraus, um zu sehen, ob die gewünschte
Färbung erreicht ist. In diesem Bade lassen sich
blaugraue bis schwarze Farbtöne erzielen. Die
Gegenstände sind gut abzuspülen und aufzutrocknen.
JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST
Nr. 37
AUS WERKSTATT UND PRAXIS.
STAHL HALTBAR SCHWARZ UND ROSTFREI
ZU FÄRBEN. I. Um des Erfolges sicher zu sein,
müssen die Stahlgegenstände vorher sauber poliert
und entfettet werden. Ist dies geschehen, so bereitet
man sich ein Bad von einem Liter heifzem Wasser,
in dem folgende Chemikalien aufzulösen sind: 5 g
Ätzkali, 10 g
Cyankalium,
5 g chlor-
saures Kali,
0,5 g weifzen
Arsenik und
20 g Schlipp-
sches Salz.
Das Bad
wird mit Zink-
kontakt ange-
wendet; ist es
leicht tempe-
riert, so wird
dieFarbe perl-
grau — heifz-
grauschwarz;
durch Zusatz
von ca. 20 g
Schwefel-
kupfer wird
die Färbung
tiefschwarz.
niere und Stücke von anderem Metall an den Stahl-
gegenständen angelötet sind, vermeide man das Ein-
tauchen, sondern trägt die Lösung mit einer kleinen
Bürste auf. Nachdem die Lösung vollkommen ein-
getrocknet ist, taucht man die Waren '/., Stunde
lang in siedendes Wasser, es entsteht eine grau-
schwarze Fär-
bung. Nach
wiederholter
Prozedur geht
die Farbe in
schwarz über.
Nach dieser
Behandlung
wird der Ge-
genstand gut
abgespült,
aufgetrocknet
und ein wenig
mit Wachs
eingerieben.
STAHL-
GEGEN-
STÄNDE
BLAUGRAU
ZU FÄRBEN.
I. Man berei-
tet sich ein
GRAVIERUNGEN VON WEIMANN & BENKELMANN IN SCHWÄB. GMÜND
Es empfiehlt sich, den Gegenstand mit der Stahl-
mattbürste vorher mattzuschlagen.
II. Dieses zweite Verfahren ist ohne jeden Kon-
takt und kalt anzuwenden. Die Gegenstände be-
streicht man durch Anwendung eines Pinsels mit
einer Lösung, bestehend aus: 2 Teilen Salzsäure,
2 Teilen Wasser, I Teil Zinnsalz.
Nach ungefähr 15 Minuten folgt ein Bestreichen
mit einer Kupferlösung, bestehend aus: I Teil Kupfer-
vitriol in 16 Teilen Wasser unter Hinzufügung von
so viel Salmiakgeist, bis sich der entstandene blaue
Niederschlag zu einer klarblauen Flüssigkeit gelöfzt
hat. Ist der Gegenstand nach dieser Prozedur trocken,
so wird er gut mit Wasser gewaschen und dann
einige Minuten in eine verdünnte Lösung von
Schwefelkalium gelegt. Nach dem Herausnehmen
wird der Gegenstand gut mit Wasser abgespült und
aufgetrocknet. Durch dieses Verfahren erzielt man
eine matte grauschwarze Färbung.
III. Man bereitet sich eine Beize nachstehender
Zusammensetzung: I Teil Wismutchlorid, 2 Teile
Quecksilberchlorid, 1 Teil Kupferchlorid werden in
6 Teilen Salzsäure, 5 Teilen Spiritus und 50 Teilen
Wasser aufgelöst. In diese Lösung wird der fettfrei
geschliffene Gegenstand eingetaucht, wo aber Schar-
Bad folgender Lösung: 140 g unterschwefligsaures
Natron werden in I Liter Wasser aufgelöst, ebenso
löst man 35 g essigsaures Blei in einem Liter Wasser
auf, dann rührt man beide Lösungen untereinander,
wonach diese Mischung langsam bis zum Sieden er-
hitzt wird. Darauf bringt man den Gegenstand ins
Bad, der bei weiterem Kochen die gewünschte blau-
graue Farbe erhält. Sodann nimmt man die Waren
heraus, trocknet sie gut ab und läfzt sie während
einiger Stunden erkalten. Die Gegenstände werden
zuletzt mit einem guten Polierstahl poliert.
II. Nachstehendes Verfahren ist ebenfalls sehr
zu empfehlen. Man löse 3 Teile Schwefelleber sowie
1 Teil Bleizucker, jedes für sich getrennt, in Wasser
auf und verdünne beide Lösungen stark, wobei man
sie gut untereinander vermischt. Mit dem Verdünnen
braucht man nicht vorsichtig zu sein, denn je
stärker die Lösung verdünnt wird, desto schöner
erscheint die Färbung, wenn auch derProzefz dadurch
verlangsamt wird. In die Lösung taucht man die
Gegenstände ein und nimmt von Zeit zu Zeit eine
Probe heraus, um zu sehen, ob die gewünschte
Färbung erreicht ist. In diesem Bade lassen sich
blaugraue bis schwarze Farbtöne erzielen. Die
Gegenstände sind gut abzuspülen und aufzutrocknen.