Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

DOI Heft:
Nr. 13
DOI Artikel:
Die Gold- und Silberwarenbranche und der Gesetzentwurf über den unlauteren Wettbewerb
DOI Artikel:
Eppler, Alfred: Singhalesische Gold- und Silberschmiede
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0120

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
-■ JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST »
-■— -mamsi---■

13

102

ringpaar ein Stück abhanden gekommen ist, oder wenn an
einem silbernen Essbesteck ein oder einzelne Teile fehlen.
In solchen und ähnlichen Fällen wäre der Nachbezug der
fehlenden Teile zwecks Vervollständigung der verschiedenen
Stücke zu kompletten Einheiten auch während eines Aus-
verkaufs zulässig. Verboten aber ist der Nachbezug von
kompletten Ohrringpaaren, Essbestecken usw., ebenso aber
auch der Nachbezug aller überhaupt nur einteiligen Waren-
gegenstände, wie Ringe, Uhren, Ketten, Broschen usw.,
womit der gewerbsmässige Nachbezug zu Ausverkaufs-
zwecken der Hauptsache nach unterbunden ist.
Damit war endlich ein Riegel vorgeschoben, durch den
wenigstens die ärgsten Ausartungen verhindert werden
konnten. Eine durchgreifende Wirkung konnte auch jene
reichsgerichtliche Entscheidung nicht erzielen. Denn erstens
folgten die Gerichte niederer Instanz durchaus nicht in allen
Fällen jener reichsgerichtlichen Entscheidung, und zweitens

änderte auch das Reichsgericht selbst später seinen Stand-
punkt zu der Frage des Nachbezugs, je nach Art des Falles,
ab, eine Änderung, die mehr oder weniger günstig für den
angeklagten Ausverkäufler ausfiel. Eine einheitliche radi-
kale Verurteilung des Nachbezuges während eines Aus-
verkaufs wurde nicht erzielt, und wie wenig auch diese
veränderte Stellungnahme der Gerichte genützt hat, beweist
der Umstand, dass gerade in den letzten Jahren das Aus-
verkaufswesen eine erschreckende Zunahme erfahren hat.
Haben doch, um nur ein Beispiel anzuführen, in Berlin
zwei Geschäftshäuser monatelang Riesen-Ausverkäufe ver-
anstalten können, bei denen Waren im Werte von Hundert-
tausenden nachbezogen wurden, ohne dass ein Staats-
anwalt ein Einschreiten für erforderlich hielt. Immer noch
fehlte es an einer radikalen gerichtlichen Verurteilung des
Warennachbezuges, durch die allein eine erfolgreiche Be-
kämpfung möglich gewesen wäre. (Schluss folgt)

Singhalesische Gold- und Silberschmiede.
Von Dr. Alfred Eppler, Krefeld.
( Mit 5 Illustrationen nach photographischen Originalaufnahmen.)

In Nummer 15 des vorjährigen Jahrgangs brachte das
„Journal der Goldschmiedekunst“ einen sehr interessanten,
reich illustrierten Aufsatz über „Indische Juweliere und
Goldschmiede“, aus dem man ersehen kann, dass in diesem
alten Wunderlande auch deutscher Fleiss und deutsche
Unternehmungslust die gebührenden Erfolge ernten. Auch
auf der Hinterindien vorgelagerten, an so mancherlei
Schätzen reichen Insel Ceylon haben sich neben den
englischen einzelne rührige deutsche Firmen niederge-

lassen. Die Photographien, nach denen die neben-
stehenden Abbildungen gefertigt sind, verdanke ich der
Freundlichkeit des Herrn Ernst Wild in Idar, dessen
Bruder seine Firma auf Ceylon vertritt, um dort für
ihn Rubine, Spinelle, Topase, Chrysoberylle, Mondsteine
u. a. m. direkt in den dortigen Schmucksteinminen oder
von den eingeborenen Steinsuchern und Steinschleifern
zu kaufen. — Ceylon ist reich an edlen Steinen; aller-
dings findet man dort nicht, wie in Indien, Diamanten,

1. Ouwelierlaben auf Ceylon mit eintjeimisdjen Golbsdjmiebcarbeiferi.


aber dafür desto
mehrschöneRubine,
Saphire usw. Be-
rühmt sind die Ein-
geborenen Ceylons,
die Singhalesen,
als geschickte Gold-
und Silberschmiede;
auch hübscheTreib-
arbeiten aus Bronze
werden von ihnen
gefertigt. Viele der
eingeborenen Gold-
und Silberschmiede
stehen im Dienste
europäischer Firmen
und bedienen sich
mit Geschick euro-
päischer Einrich-
tungen und Werk-
zeuge, während an-
dere noch an ihren
primitiven Arbeits-
weisen festhalten.
 
Annotationen