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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 45
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Die Härte der Edelsteine
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Bürgerschaftsverhältnis zwischen Vor- und Nachmann auf einem Wechsel
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0412

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392

JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST

Nr. 45

RIEGEL-AUSSTELLUNG IN DARMSTADT.

Professor Ernst Riegel, Mitglied der Darm- vorhanden, von denen wir die Mehrzahl bereits in

Städter Künstlerkolonie
herzoglichen Lehrwerk-
stätten für angewandte
Kunst, hatte vergange-
nenMonat im Gewerbe-
museum zu Darmstadt
eine Ausstellung seiner
Meisterwerke veran-
staltet, die unter dem
kunstverständigenPub-
likum eine grofze Be-
achtung fand.
Ein grofzerTeil der
ausgestellt gewesenen
Arbeiten befindet sich
im Besitze Sr. Kgl.
Hoheit des Grofz-
herzogs von Hessen
und bei Rhein, der sie
im Interesse des aus-
führendenKünstlers der
Ausstellung überlassen
hatte. Die Anordnung
gewährte einen um-
fassenden Einblick in
das vielseitige Wirken
und die hervorragen-
den künstlerischen so-
wohl wie die bewun-
derungswürdigen tech-
nischen Fähigkeiten
Riegels auf dem Ge-

und Lehrer an den Grofz- unserm Sonderheft Nr. 23



GÜRTELSCHLIESSEN IN GOLD MIT FAR-
BIGEM EMAIL ■ ENTWURF VON HANS
:: DIETRICH LEIPHEIMER IN SERSHEIM ::

dieses Jahrganges ab-
gebildet und ein-
gehender besprochen
haben. Eine ganze
Vitrine war aufzerdem
mit kirchlichen Kunst-
werken gefüllt, die bei
modernstem Charakter,
trotz schlichter Aus-
führung, eine recht
weihevolle Stimmung
offenbarten. Unter den
neueren Stücken er-
regte besonders ein
reich ausgestatteter
Jagdaufsatz aus einem
Steinbockhorn allsei-
tige Bewunderung. Rie-
gels Meisterschaft, aus
der natürlichen Form
und der Färbung eines
gegebenen Einzel-
stückes ein harmonisch
wirkendes Ganzes zu
konstruieren, gelangt
gerade hieran auffällig
zur Erscheinung. Wir
wollen uns an dieser
Stelle jedoch eine Wür-
digung der einzelnen
Stücke versagen, zu-
mal wir sämtliche

biete der Gold- und Silberschmiedekunst. Haupt-

Schöpfungen Riegels, die in letzter Zeit entstanden sind,

sächlich waren Schalen, Becher und Schmucksachen

in einem unserer nächsten Sonderhefte veröffentlichen.



BÜRGST HAFTS VE R H ALTNIS
ZWISCHEN VOR- UND NACHMANN AUF EINEM WECHSEL.

Ein Kaufmann L., der sich darlehnssuchend an
ein Bankhaus gewendet hatte, war dahin beschieden
worden: er würde die gewünschten 20000 M. er-
halten, sofern er einen Wechsel über diesen Betrag
bringen und der Wechsel aufzer seiner noch zwei
gute Unterschriften tragen würde. Daraufhin ver-
anlafzte L. zunächst seinen Verwandten K. als Aus-
steller und ersten Giranten und sodann seinen Be-
kannten P. als zweiten Giranten einen Wechsel zu
zeichnen, auf dem L. selbst den Betrag von 20000
Mark akzeptiert hatte.
Diesen Wechsel erhielt L. verabredungsgemäfz
von der Bank diskontiert. Während der Wechsel
noch lief, geriet L. in Zahlungsschwierigkeiten und

*)
schliefzlich in Konkurs. Infolgedessen hielt sich die
Bank zur Verfallzeit an den Giranten P.
P. verlangte seinerseits im Regrefzwege die
20000 M. vom Aussteller K. erstattet. Dieser aber
wandte ein: er könne vom P. nur in Höhe von
10000 M. herangezogen werden. Denn beide, der
Aussteller K. wie der folgende Girant P., hätten
den Wechsel nur zu Bürgschaftszwecken gezeichnet,
um sich durch ihre Unterschriften der Bank zur
Zahlung von 20000 M. für die L.sche Schuld zu
verpflichten. Als Bürgschaftsschuld wären daher
die 20000 M. zwischen den beiden Bürgen zu
teilen, so dalz jeder 10000 M. zu tragen hätte.
Mit diesen Einwendungen kam jedoch P. nicht

:) Recht und Kaufmann. 3. 09.
 
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