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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Die Sicherheit des Goldschmiedeladens
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0032

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14

M 1

JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST .

Die Sicherheit des Goldschmiedeladens.
(Mit 5 Abbildungen.)

Das Kapitel „Einbruchssicherungen“ ist ein unerschöpf-
liches, und es kann auch auf diesem Gebiete nicht genug
geboten werden, denn tagtäglich mehren sich die Diebstähle
und Einbrüche in der Goldschmiedebranche, und man ist
gegen die Raffiniertheit ganzer internationaler Diebsgesell-
schaften keine Minute mehr seines Eigentums sicher. Das
„Journal der Goldschmiedekunst“ hat auch in Anerkennung
dieses Umstandes schon vor Jahren durch einen Wett-
bewerb eine Anzahl zweckmässiger Schutzmassregeln zu
schaffen gesucht, und dieser Gedanke hat in den Schwester-
blättern selbst des Auslandes lebhaften Widerhall gefunden.
Aber ein wirksamer Schutz kann nur dann erreicht werden,
wenn international gehandelt wird, wenn sich die Juweliere
aller Länder zur Gegenwehr gegen Eingriffe in das Eigen-
tum des Ladengold-
schmiedes zusammen-
finden und wenn vor
allem die Behörden
ihre Mithilfe nicht ver-
sagen.
Heute wollen wir
unseren Lesern wie-
derum zwei praktische
Sicherungen von La-
dentüren und Schau-
fensterjalousien vor-
führen, Einrichtungen,
die uns von einigen
Praktikern zur Ver-
öffentlichung unter-
breitet wurden.
Eine sehr einfache
und praktische Alarm-
einrichtung hat Herr
Friedrich Friese, Juw
No. 13, konstruiert;
gegen den Betrag vc
rung wird an dem äussersten Türrahmen (Türpfosten)
hinter dem Schliessblech der Türklinke angebracht und
betätigt die Alarmglocke schon beim leisesten Druck auf
die Klinke.
Der ganze, in Fig. I, II und III wiedergegebene Apparat

dass die Stahlfeder (Uhrfeder) vom Riegel der Türklinke
U/2 bis höchstens 3 mm zurückgedrückt wird. Beim ge-
ringsten Druck auf die Türklinke legt sich nun die Feder
wieder hinter den Neusilberstreifen und stellt so den Kontakt
für die Alarmglocke her. Ein evtl, im Schlafzimmer an-
gebrachter Ausschalter (siehe Fig. IIIb) dient dazu, die
Leitung tagsüber äusser Betrieb zu setzen. Wegen seiner
Einfachheit, Billigkeit und Zweckmässigkeit ist der Sicher-
heitsapparat sehr zu empfehlen. Da, wo bereits eine
elektrische Klingelleitung vorhanden ist, bedarf es nur der
Einschaltung des Apparates, der sich in seiner Länge nach
der Höhe des Türklinkenriegels richten muss.
Eine weitere, patentamtlich geschützte Neuheit auf
diesem Gebiete ist die von Herrn H. Gartzmann in
Eberswalde, Neue
Kreuzstrasse No. 7,
konstruierte „Siche-
rung mit elektrischer
Licht- und Alarmein-
richtung“.
Der sogenannte
Verschlussriegel ist bei
dieser Konstruktion,
wie die Abbildung
zeigt, derart hoch an-
gebracht, dass selbst
ein Durchschneiden
einer Rolljalousie dem
Einbrecher immer noch
den Zutritt zu dem
Laden unmöglich
macht, da der Ver-
schlussriegel selbst,
der innerhalb des
Ladens durch eine Stellstange festgeschraubt wird, von
aussen nicht zurückgeschoben werden kann. Der Riegel
ist verstellbar und wird durch die Stellstange hoch und
nieder gestellt; infolgedessen schliesst der Riegel stets
fest, ganz gleich, ob die Rolljalousie durch Regen auf-
gequollen oder durch Hitze zusammengetrocknet ist. Gleich-
zeitig dient aber der Riegel auch dem Zwecke, die Jalousie
am Herunterfallen zu verhindern,

NH. NjH.
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eher in Osnabrück, Heinrichstrasse
er hält solche zum Frankoversand
2.50 Mk. bereit. Diese Siche-


besteht aus 2 nebeneinander, auf einem kleinen Hartholz-

wenn ja einmal der Aufzugsgurt

Stäbchen geschraubten Blechstreifen, von denen der eine

durch einen ‘Defekt reissen sollte.

aus dünnem, etwa V-i mm starkem und
5—6 mm breitem Uhrfederstahlblech be-
steht, auf dessen einem Ende ein ca.
13 mm breites und langes Neusilberblech
mit Zinnlot festgelötet wird, wie solches
in Fig. II bei Punkt a ersichtlich ist.
Der mit 2—2^ mm Zwischenraum da-
nebenliegende, 5—6 mm breite und
*/2 mm starke Neusilberstreifen wird ein-
fach — siehe Fig. II — auf dem Holz
festgeschraubt Die Stahlfeder ist dann
so zu biegen, dass sie sich in der Ruhe
mit etwas Druck unter den Neusilber-
streifen presst
Diese ganze Konstruktion wird hinter
dem Schliessblech des äusseren Tür-
pfostens so tief ins Holz eingelassen,

Die elektrische Alarmvorrichtung ist
so gut eingestellt, dass die Glocken
sofort zu läuten beginnen, sobald
auch nur der Versuch gemacht
wird, die Jalousie 1—2 cm zu heben
oder durchzuschneiden oder gar
einzudrücken; ebenso wird auch im
gleichen Moment die elektrische
Lichtleitung in Funktion gesetzt
und erleuchtet das Ladeninnere.
Ein Oeffnen der Jalousie von aussen
ist unmöglich; der ganze Apparat
ist in den Abbildungen IV und V
deutlich veranschaulicht.
Bei beiden Konstruktionen sind
die Erfinder zu jeder weiteren Auf-
klärung gern bereit. f


Fig V.
 
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