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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 31
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R., W.: Die Ausstellung im neuen Museumsgebäude zu Schwäb. Gmünd
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0279

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30. 2at)rg.

Ceipjig, 31. Juli 1909.

Ur. 31.

Journal her ßolbsdjmicb ekunst

riadjbruck aller Artikel otine Genehmigung her Redaktion ist verboten.

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a Juweliere, öolb- unb Silbersdjmiebe “ U
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Erscheint wödjenflidj einmal unb zwar Sonnabenbs in abwedjselnber Äusgabe
Herrn. Sdjlag Hadjf. (intj. w Hentze) Leipzig

Die Ausstellung im neuen Museumsgebäude zu Schwab. Gmünd.

n dem prächtigen Neubau, der am 5. Juli zu
Schwäb. Gmünd feierlichst eröffnet wurde, ist
aus pädagogischen Gründen neben der könig-
lichen Fachschule für Edelmetallindustrie zu-
gleich die städtische
Sammlung untergebracht. Diese
ideale Vereinigung ist eine
Folge der seit langem im
Kunstgewerbe aufgestellten For-
derung, nach der die Museen
und Kunstgewerbeschulen ge-
meinsam dazu berufen sein
sollen, die Ausbildung des
kunstgewerblichenNachwuchses
zu fördern. Es ist jedoch nicht
Zweck dieser Zeilen, jene Tat-
sache zu bekräftigen, sondern
es ist hier nur beabsichtigt, die
Sammlungen und die zur Er-
öffnungsfeier ausgestellten Edel-
metallarbeiten aus alter und
neuer Zeit in kurzen Umrissen
zu würdigen.
Die Museumsräume, in
denen die Einordnung der
Sammlungen nach Stilperioden
und Materialgruppen erfolgte,
befinden sich in dem an der
Rechenbergstrasse gelegenen
Flügel des Neubaues. Im Parterre sind zunächst die
Steinfragmente und die Sammlungen des Gmünder Natur-
kundevereins untergebracht. Im Vorraum ist das aus
dem 18. Jahrhundert stammende Portal vom Deblerschen
Hause, ein Tor vom Lichthof des Rathauses und eine eiserne

Tür aus der „Schmalzgrube“ vom 16. Jahrhundert aufgestellt.
Die Steinfragmente rühren von kirchlichen und profanen Bau-
werken her, die in früheren Jahrhunderten in der alten
Reichsstadt Gmünd errichtet wurden. Es befindet sich
manches interessante Stück
darunter, wie die Grabsteine
aus frühgotischer Zeit, Fialen
und Kapitäle aus dem 14. und
15. Jahrhundert, eine Tür aus
der Barockzeit und eine solche
aus der Renaissance.
Die Sammlungen des Natur-
kundevereins enthalten Mine-
ralien und Mollusken, eine
entomologische Abteilung, rö-
mische Ausgrabungen sowie
kunstvolle Eisenarbeiten und
Gipsabgüsse. In der ersten
Gruppe sind charakteristische
Mineralien und Urgesteine,Petre-
fakten, Reptilien und kleine
Säugetiere, Vogelarten, See-
muscheln, Schnecken, Land-
und Süsswassermollusken etc.
in grosser Anzahl vertreten.
Die entomologische Abteilung
umfasst eine Schulsammlung
von Schmetterlingen, einhei-
mischen und exotischen Vögeln,
Heuschrecken, Libellen usw. Unter den römischen Aus-
grabungen befinden sich manche hübsche Fragmente,
deren Motive eine Fülle ornamentaler Anregungen ent-
halten. Von den prächtigen Eisenarbeiten aus dem
18. Jahrhundert werden die meisten Gitter und Fensterkörbe



BUCHSCHMUCK, GEZ. VON ALOIS BAUMHAUER,
SCHÜLER D. K. FACHSCHULE IN SCHWÄB.GMÜND.
 
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