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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 25
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Verbandstag der Grossisten des Edelmetallgewerbes in Hamburg
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0219

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Ur. 25.

Leipzig, 19. Juni 1909.

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Verbandstag der Grossisten des


n den Tagen vom 5. bis 7. d. Mts. hatten sich
in der altehrwürdigen Hansastadt Hamburg zahl-
reiche Grossisten unserer Branche zusammen-
gefunden, um dort die IV. Generalversammlung
ihres Verbandes abzuhalten.

Am 5. Juni, nachmittags 5 Uhr, begannen zunächst

die Geheimsitzungen des Vorstandes und des Ausschusses,

in denen einige interne Angelegenheiten Erledigung fanden.
An diese Sitzung schloss sich gegen 8 Uhr die offizielle
Begrüssung und ein Kommers an.
Die nächsten Beratungen wurden Sonntag, morgens
9 Uhr eröffnet. Sehr wichtige und ernste Fragen standen
auf der Tagesordnung, von denen für die Detaillisten

besonders diejenigen ein erhöhtes Interesse verdienen,
die sich mit der Bekämpfung der Ramschgeschäfte und
den Missständen bei Auswahlsendungen beschäftigen.
Wir werden deshalb diese beiden Punkte nachher noch

eingehender erörtern.
Der Vorsitzende des Verbandes, Herr Max Baumert,
erstattet zunächst einen ausführlichen Jahresbericht, aus
dem hervorging, dass die Bestrebungen des Verbandes
im letzten Vereinsjahre von reichen Erfolgen begleitet
wurden, für das kommende Jahr sei ebenfalls wieder ein
umfangreiches Programm zu bewältigen.
Dem gesamten Vorstande wurde seitens der Ver-
sammlung denn auch der Dank für die Mühewaltung
ausgesprochen, der zudem noch darin seinen beredten
Ausdruck fand, dass man diesen sowohl wie den Verbands-
ausschuss bei der vorgenommenen Neuwahl einstimmig
wiederwählte.

Als die Missstände, die im Laufe der Zeit bei Auswahl-
sendungen eingerissen sind, zur Sprache kamen, entspann
sich eine lebhafte Diskussion, in der viele berechtigte
Klagen vorgebracht wurden. Im Verfolg der Debatte ist
folgende Resolution vorgeschlagen und angenommen worden:

Edelmetallgewerbes in Hamburg.
Es wird angeregt, dass bei solchen Juwelieren, die
ihr Geschäft anscheinend vorwiegend mit Auswahlen
betreiben und bei Ablehnung eines Ersuchens um
eine längere Überlassung der Auswahl einen Lieferanten
gegen den anderen ausspielen, ein vertraulicher Aus-
tausch zwischen den Lieferanten herbeigeführt werden
möge, um dadurch die Unwahrheit solcher Behauptungen
festzustellen.
Man kann es den Grossisten keineswegs verargen, wenn
sie die bezüglichen Übelstände zu beseitigen suchen.
Die Abfassung der Resolution ist auch so gehalten, dass
nur wirklich Schuldige davon betroffen werden können.
Ein weiterer Antrag, der sich mit der Warenzurückgabe
und der Bekämpfung der Ramschgeschäfte befasst, ist in
seinen wesentlichen Punkten für unser Kunstgewerbe von
eminenter Wichtigkeit, vor allem dürfte der Teil, der die
Ramschgeschäfte zu unterdrücken bezweckt, bei sämtlichen
Juwelieren eine lebhafte Befriedigung hervorrufen, die ihr
Geschäft auf einer reellen Basis betreiben und die gar zu
oft durch verwerfliche Machenschaften seitens unlauterer
Konkurrenz umfangreich geschädigt werden. Die bezügliche
Resolution hat folgenden Wortlaut:
1. Die Zurückgabe unverkauft gebliebener Lagerwaren,
wenn auch nur zum Zwecke des Umtausches, sowohl
seitens der Detailleure an die Grossisten als auch
seitens der Grossisten an die Fabrikanten, widerspricht
den guten Sitten und ist deren Annahme unstatthaft;
desgleichen der en bloc- Verkauf solcher Waren auf
dem deutschen Markte zu andern als zu regulären
Kalkulationspreisen.
2. Bei Liquidations- und Konkurslager-Verwertung ist eine
Verhinderung des Ausverkaufs jeweils durch den
gemeinsamen Ankauf seitens der Verbände anzustreben.
3. Die Verbände übernehmen die Verpflichtung, alle den
Ramschhandel betreffenden Inserate durch direkte
 
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