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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 3
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Japan – eine Gefahr für die Bijouterieindustrie?
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0039

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Journal der Goldsthmiedekunst

flr. 3

LEIPZIG

16. Januar 1909.

Inhaltsverzeichnis u. Bezugsbedingungen
befinden sich am Schlüsse des redakt. Teiles.

30
Jahrgang

:: :: Erscheint jeden Sonnabend
in zwei sich abwechselnden Ausgaben.

3uweliere, Gold- und Silberschmiede,
CHEMNITZ, GERA-ALTENBURG, GLEIWITZ, GLOGAU,
Innung pfälz.Gold- u. Silberarbeiter (Sitz: NEUSTADT a.H.),
der Freien Vereinigungen der Gold- und Silberschmiede zu
Silberschmiede von BADEN, WÜRTTEMBERG, RHEINLAND
WÜRZBURG und des Regierungsbezirks FRANKFURT a. O.
LEIPZIG, Reidissfrasse 18-20

Zentralorgan für die Interessen Deutscher
der Goldschmiede-Innungen zu BERLIN, BRAUNSCHWEIG,
KOLBERG, LEIPZIG, LIEGNITZ und SCHWEIDNITZ, der
der Goldschmiede-Werkgenossenschaft BERLIN (E. G. m. b.H.),
GÖRLITZ u. STETTIN und der Vereine der Juweliere, Gold-u.
und WESTFALEN, 'KÖLN, MÜNCHEN, WIESBADEN,
HERIH. SCHLUG HRCH?.,




Nachdruck aller Artikel ohne Genehmigung der Redaktion ist verboten

Japan — eine Gefahr für die Bijouterieindustrie?

Von einem hervorragenden Kenner auf dem Gebiete
unseres Wirtschaftslebens wird uns geschrieben:
Unsere deutsche Gold- und Silberwarenindustrie hat

strie im Wege der zu ihren Gunsten erlassenen Zollgesetz-
gebung den Vorrang zu sichern versuchten. All diese
Gefahren hat die deutsche Edelmetallindustrie dank ihrer

in den letzten Jahrzehnten ganz erhebliche Fortschritte
gemacht und mit Stolz kann man darum sagen, dass

intelligenten kaufmännischen Leitung und vermöge der
technischen Vervollkommnung zu überwinden gewusst. Ein

die Industrieerzeugnisse aus diesen Branchen

Hauptmittel sahen die Konkurrenzländer darin,

in allen Ländern der Erde Zeugnis von deut-
schem Fleiss und deutscher Kunstfertigkeit ab-
legen. Nicht nur der deutsche Handel selbst,
nein auch der Export in solchen Artikeln stieg
von Jahr zu Jahr und war mit Veranlassung
zur Festsetzung der verschiedensten Zollbe-
stimmungen und ihren unangenehmen Begleit-
erscheinungen. Wenn man dadurch glaubte,
dem Export ein Hindernis zu bereiten, so hat
man bei dieser Kalkulation äusser Acht ge-
lassen, dass die Bevorzugung deutscher Er-
zeugnisse einmal wegen ihrer kunsttechnischen
Werte und dann deshalb erfolgte, weil in
hohem Masse dem Geschmack der betr. Länder
Rechnung getragen und weil durch die Reich-
haltigkeit der immer wieder Neuheiten ent-
haltende Kollektionen jede Konkurrenz in den
Schatten gestellt wurde.
Dass dieses Vorwärtsstreben deutscher In-
dustrie draussen nicht mit Wohlwollen ange-
sehen wurde, kann man sich lebhaft denken
und es hat deshalb auch nicht an Edelmetall-
industriellen anderer Länder gefehlt, die, unter-


die Muster der Industrie durch geeignete Kräfte
nachbilden zu lassen, und wir finden z. B.
Ende der siebziger und Anfang der achtziger
Jahre des vergangenen Jahrhunderts einen be-
deutenden Abgang von Arbeitern unserer Edel-
metallindustrie, insbesondere aus Hanau, nach
England und Newyork, aus Pforzheim wiederum
zu gleicher Zeit und ebenso Ende der achtziger
Jahre nach Südamerika, Afrika und Australien,
wo in den verschiedenen Städten wie Monte-
video, St. Louis, Sydney, Melbourne, Johannis-
burg usw. neue Etablissements erstanden.
Neuerdings droht nun unserer deutschen
Edelmetallindustrie, und im engeren Sinne
unserer Bijouterieindustrie, wiederum eine Ge-
fahr, die man nicht so ohne weiteres unbe-
achtet lassen darf, wenn wir nicht eines Tages
erleben wollen, dass wir von unserem eigenen
Schicksal überrumpelt werden. Diese Gefahr
wurde vor einigen Tagen in Inseraten des
„Pforzheimer Anzeigers“ angekündigt, in denen
die Fabrikanten darauf aufmerksam gemacht
wurden, dass japanische Unternehmer auf dem

stützt'durch
ihre Regie-
rungen, als
Rivalen auf-
traten und
der heimi-
schen Indu-


ZUCKERZANGE (durchbrochene Arbeit)
und ARMBAND in Filigran von D. Byl, Leer in Ostfriesland.

Wege von
London
nach Pforz-
heim unter-
wegs seien,
um Einkäufe
zu machen,
 
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