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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 26
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0563

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30. JatjvQ.

Leipzig, 26. Juni 1909.

Ur. 26.

Journal her ßolbsdjniiebeliunst

mit Central-Arbeitsmarkt

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Äbonnementspreis

Insertionspreis

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riadjbrucl! aller Artikel ohne Genehmigung ber Rebakfion ist verboten.

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pro viergespaltene Pefitzeile ober beren Raum
40 Pfg., bei längerer Insertion Rabatt laut
besonberem Tarif. Inserate im Arbeitsmarkf
(kleine Anzeigen) bie viergespaltene Petitzeile
25 Pfg. :: Stellengesuche 15 Pfg. :: FürFranko-
Zusenbung ber Offerten sinb 50 Pfennig
:: :: einzusenben. :: ::


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für bas „Journal H
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kunst“ (große Ausgabe, rebaktion. Teil mit H
„Central-Arbeifsmarkt“) pro Vierteljahr 2 Ulk., !'
Österreich 2,50 ITlk., Auslanb 5 TTlk., frei Haus ;
für ben „Central-Arbeifsmarkt“ (kleine Aus- 1.
gäbe) pro Vierteljahr 1 ITlk., Österreich 1,25 Ulk., H
Auslanb 1,50 ITlk., frei Haus. Beibe Ausgaben H
erscheinen am Sonnabenb einer jeben Woche. H

nPnnfml für gesamten Interessen ber
VLLLLL U.L” w L y U-ll Deutschen Juweliere, 6olb- unb
.. — : Silberscl)miebe.
Herrn. Sdjlag Uadjf. (intj. räfr Hentze), Leipzig

Gerichtliche Entscheidungen.
Zu welchem Preise müssen Kisten zurückgenommen werden ?
Die Berliner Handelskammer bringt nachstehendes gerichtliches Gut-
achten über diese Frage: „Es ist nicht allgemein handelsüblich,
zur Versendung von Waren benutzte Kisten zu 2/3 des fakturierten
Preises zurückzunehmen. Vielfach wird hei Franko-Rücksendung
solcher Kisten je nach Vereinbarung der volle berechnete Preis oder
3/4 oder auch nur % desselben vergütet“.
Wer trägt die Spesen bei Bahnsendungen unter Nach-
nahme 1 Die Berliner Handelskammer veröffentlicht folgendes ge-
richtliches Gutachten, welches weite Kreise interessieren dürfte:
„Bei Postnachnahmesendungen werden handelsüblich die Ueber-
sendungskosten, sofern sie dem Empfänger vertragsmässig zur Last
fallen, in den Nachnahmebetrag eingerechnet, nicht aber bei Bahn-
sendungen unter Nachnahme“.


Verschiedenes.
—m. Versteigerung der Juwelen der ermordeten Emma
Levin. Am 14. Mai wurden in Kopenhagen bei Rasmus Nielsens
Auktionsinstitut die Juwelen und Schmucksachen (etwa 35 Stück)
versteigert, um deren willen der herabgekommene irländische Adelige
Sir Vere Gould und seine Gattin am 4. August 1907 mit ruchloser
Hand und kalter Überlegung die schwedische Kaufmannswitwe
Emma Levin in Monte Carlo zu sich lockten, ermordeten und zer-
stückelten. Die Auktion war von ihrem Nachlassverwalter, Rechts-
anwalt H. Hvass in Kopenhagen, angeordnet und brachte rund
13000 Kr. ein. Käufer waren hauptsächlich Kopenhagener Gold-
schmiede. — Einen Halsschmuck mit Smaragden und neun Brillanten
erhielt Goldschmied Plambäk für 275 Kr. Ein prachtvolles Kollier,
bestehend aus acht Reihen echter Perlen mit fünf feinen, schmalen,
aus Rubinen und Diamanten zusammengesetzten Querbändern, wurde
für nur 630 Kr. Goldschmied Berg zugeschlagen; es war wohl das
Dreifache wert, allein an Perlen enthielt es etwa 1000 Stück. Dies
Kollier wurde während des Kampfes mit seinem Opfer von Gould
zerrissen, wobei mehrere Perlen aus der Einfassung fielen, so
dass man sie erst später wieder fand. Auch für die übrigen Sachen
wurden keine hohen Preise gezahlt. Einen goldenen Ring mit einer
sehr grossen echten Perle erwarb A. Hvass für 330 Kr. Das wert-
vollste Stück, zwei Ohrringe mit sechs grossen Brillanten, in
Monte Carlo auf 3000 Francs taxiert, erzielten, von einem Gold-
schmied gekauft, 1500 Kr. Ein sehr eigenartiges goldenes Armband,
aus zwölf sechseckigen Platten mit zwei Brillanten und drei Saphiren
bestehend, woran eine grosse Glaskugel hing, auf der ein Marien-
käferchen, ein kleiner Pilz und ein vierblättriges Kleeblatt darge-
stellt waren, wurde für 225 Kr. losgeschlagen; ein Brustschmuck mit
15 Diamanten erreichte 155 Kr.
Washington. Der Senat hat einen Wertzoll von 15 Prozent
für bearbeitete Diamanten und von 5 Prozent für ungeschnittene
Diamanten und andere Edelsteine angenommen.
Diamanten-Pacht-Gesellscbaft. In der am 17. Juni in Berlin
stattgehabten Bundesratssitzung ist der Kolonialgesellschaft „Dia-
manten-Pacht-Gesellschaft“ die Rechtsfähigkeit verliehen worden.

Personal- und Geschäftsnachrichten.
Görlitz. Seinen 70. Geburtstag feiert am Sonntag, den 27. Juni
d. J., Herr Juwelier Adolf Hildebrandt in Görlitz, Elisabethstrasse 23.
Mit seltener geistiger Frische betreibt dieser sein seit 1866 ge-
gründetes Geschäft. Möge es Herrn Hildebrandt vergönnt sein,
noch recht viele Jahre bei bester Gesundheit zu verleben.
Todesfälle.
Pforzheim,. Im 89. Lebensjahre verschied kürzlich einer der
populärsten alten Pforzheimer, Herr Karl Winter senior, der sich
noch bis vor nicht allzulanger Zeit, weit in die achtziger Jahre
hinein, einer beneidenswerten Rüstigkeit erfreute. Von Beruf Gold-
arbeiter, begründete er anfangs der 70er Jahre als einer der ersten
hier eine Doublefabrik, die heute noch unter der Leitung seines
Sohnes blüht. Als er vor einigen Jahren einmal totgesagt wurde,
da freute er sich nicht wenig über das falsche Gerücht und ver-
sprach, dem Tod noch ein paar Jährlein abtrotzen zu wollen. Er
hat Wort gehalten, aber schliesslich doch den Weg alles Sterblichen
gehen müssen. Nun ist auch er dahingegangen, aber sein Andenken
wird bei allen, die ihn kannten, lebendig bleiben!
München. Am 19. Juni verschied im 65. Lebensjahre Herr Adolf
Glaser, Mitbegründer der bekannten Goldwarenfabrik Glaser &
Stübing in Hanau. Er begründete im Jahre 1872 mit Herrn Julins
Stübing die Firma. Im Jahre 1887 schied er aus derselben aus und
lebte seither als Privatier in München.
Meisterprüfung.
Hildesheim. Herr Walter Märtens bestand in der Goldschmiede-
kunst seine Meisterprüfung.
Idar. Der Edelsteinschleifermeister Herr Paul Emil Wild hier
wurde an Stelle des ausgeschiedenen Edelsteinschleifermeisters Herrn
Viktor Schupp zum Mitglied des Meisterprüfungsausschusses für das
Edelsteinschleifer-, Edelsteinschneider- und Achatschleiferhandwerk
ernannt. Der Prüfungsausschuss hat seinen Sitz hier und umfasst
den ganzen Bezirk der Handwerkskammer Saarbrücken.
Geschäftseröffnungen.
Göthen. Ein Uhren-, Gold- und Silberwaren-Geschäft verbunden mit
Optik eröffnete in der Weintraubenstrasse 21 Herr Franz Dannöhl.
Zeitz. Herr Hermann Schüppel (Jul. Rost Nachf.), Uhren- und
Goldwarenhandlung verbunden mit Reparaturwerkstatt, eröffnete
Rossmarkt 19 die der Neuzeit entsprechend umgebauten Lokalitäten.
Bamberg. Die Firma Mauer & Co. eröffnete Untere Karolinen-
strasse 9 eine Werkstätte für Gold- und Silberschmiedekunst.
Kattowitz. Herr Karl Hubrich eröffnete in der Mühlstrasse 3
ein Uhren-, Gold- und Silberwarengeschäft.
Geschäfts- und Firmenveränderungen.
Meissen. Herr Georg Thierbach hat sein Juwelier- und Gold-
warengeschäft von der Neugasse nach dem Grundstücke Ecke Markt-
gasse und Kleinmarkt verlegt.
Osnabrück. Herr Ernst Keller verlegte sein Uhren- und Gold-
waren-Geschäft nach Johannisstrasse 48.
Ausverkauf.
Kiel. Der Goldschmied Herr H. M. Peters, Burgstrasse 2, hält
Ausverkauf in Gold-, Silber- und Alfenidewaren wegen Aufgabe des
Ladengeschäftes. Die Werkstatt bleibt und wird vergrössert.
 
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