Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

DOI Heft:
Nr. 27
DOI Artikel:
Hn., H.: Wiener Schmuckmode
DOI Artikel:
Die Pforzheimer Goldwaren-Industrie im Jahre 1908
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0244

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
226 JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST 27


Rene Calique
Hutnabel mit gelbem
Brillant

Ausführung in Golb
mit Email unb
Ebelsfeinen

Form des Golfstockes modern, der abwechselnd mit einer
kurzen Reihe Brillanten und einer gleich kurzen Reihe
Farbsteinchen besetzt ist. Zu den noch immer sehr gang-
baren Blusennadeln in drei verschiedenen Grössen assortiert
man auch gern zwei Jabotnadeln in Form von grossen
goldenen Stecknadeln mit birnenförmigen Köpfen aus Halb-
edelstein. Die häufigste Blusennadel ist noch immer die gol-
dene Sicherheitsnadel, in derenMitte zumeist der mit der Jabot-
nadel korrespondierende Stein sitzt. Auch das goldene
Rakett mit einer weissen Perle als Auflage, die den Tennis-
ball imitiert, mit oder ohne brillantenbesetztem Griff, ferner
ein durch einen Brillantreif gezogener rot emaillierter Reif-
stock mit brillantenbesetzter Spitze und Spazierstöcke mit
Edelsteinen besetzt, deren Knauf einen Kabochon oder
eine Brücke aus andersfarbigem Email zeigt, entsprechen
der letzten Mode. Unter den Schmuckgegenständen, die
wieder nach vormärzlichem Vorbilde gearbeitet sind, spielt


der unbiegsame ganz schmale Armreif eine erste Rolle;
man sieht solche, die sich ausschliesslich aus einer Reihe
Perlen zusammensetzen, andere ganz schmale, nur aus
einer Reihe eingelegter viereckiger Amethyste, Saphire
oder Rubinen bestehend. Das biegsame Kettenarmband
wird vielfach von goldgefassten Halbedelsteinen in zweierlei
Farben und zweierlei Formen, viereckig und länglich,
unterbrochen; kleine Perlen in verschiedenen Färbungen,
zu Dreiecken zusammengesetzt, stellen sehr häufig die
Verbindung zwischen den Kettengliedern und den Edel-
steinen her.
Zum Schluss soll noch gesagt werden, dass die Mode
für Herren wieder den Siegelring mit breitem getriebenen
Gold oder Piatinreif und mit grossem Edel- oder Halbedel-
stein bevorzugt, während der Damenring grosse Ornamente
zeigt, die sich entweder nach dem Handrücken zu oder
nach aufwärts bis zum ersten Fingerglied erstrecken.
H. Hn.


Die Pforzheimer Goldwaren-Industrie im Jahre 1908.
(Bericht der Pforzheimer Handelskammer.)

Silberbijouterie.
Es wird uns berichtet: Im Absatz von Silberbijouterie
ist im Berichtsjahr eine Besserung nicht eingetreten.
Künstler, Kunstgewerbeschulen, Zeichner, Lehrer und Fabri-
kanten haben sich seit einem Jahrzehnt redlich bemüht,

der neuen Geschmacksrichtung zum Durchbruch zu ver-
helfen. Auch schienen zeitweise diese Bemühungen Erfolg
zu haben. Heute indessen besteht kein Zweifel mehr,
dass Artikel mit moderner Linienführung, für welche die
Silberbijouterie sich in erster Reihe bemüht hat, die
 
Annotationen