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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 10
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0507

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Leipzig, 6. TFlärj 1909.

tlr. 10.

30. Oatjrg.

Journal her öolbsdjmiebeknnst

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S Aboniiemcnfspreis^^^^^1 h
H Kunst” (große Ausgabe. rcbaht. Teil mit H
»..Ccntral-Arbeitsmarkt”) pro Halbjatjr 5 Ulk., H
Österreich 4 Ulk., Auslanb 5 Ulk., frei Haus; I
für ben „Central-Arbeifsinarkf" (kleine Aus- H
H gäbe) pro Halbjahr 1,50 Ulk., Österreich 2 TTlk., H
H Auslanb 2,50 Ulk., frei Haus. Beibe Ausgaben H
H erscheinen am Sonnabcnb einer jeben Woche. H

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mit Central-Arbeitsmarkt

r'nnivn] Arnmi für bie gesamten Interessen ber
HLL tll~ w L y Ull Deutschen Juweliere, Golb- unb
■ - Silbersctimiebe. ■ ■ -
Herrn. Sdjlag Hadjf. (Inlj. Felir Hentze), Leipzig
Uachbruck aller Artikel ohne Genehmigung ber Kebakfion ist verboten.


h Insertionspreis :: :: [j
H pro viergespaltene Petitzeile ober beren Kaum H
F 40 Pfg., bei längerer Insertion Rabatt laut H
besonberem Tarif. Inserate im Arbeifsmarkt
n (kleine Anzeigen) bie viergespaltenc Petifzeile H
H 25 Pfg. :: Stellengesuche 15 Pfg. :: Für Franko- H
H Zusenbung ber Offerten sinb 50 Pfennig H
H :: :: einzusenben. :: :: H
H H

Das unlautere Geschäftsgebaren der Alfenidewarenfabrik
„Ludwig Niedieck, Düsseldorf“.

Das unlautere Geschäftsgebaren der Alfenidewaren-
fabrik Ludwig Niedieck, Düsseldorf, hat in letzter Zeit
wiederholt zu berechtigten Klagen Veranlassung geboten.
Inzwischen wurde uns nun auch noch ein Exemplar
des Düsseldorfer General-Anzeigers eingeschickt, in dem
folgendes Inserat enthalten ist:

Grössere Anzahl zurückgesetzter feinster moderner
prima Alpakka-Silber-Bestecke
zu jedem annehmb. Preise zu verk. Die Bestecke
sind tadellos neu, daher günstige Gelegenheit für
Hochzeitsgeschenke, Brautausstattungen, Hotels etc.
Besichtigung von 11—7 Uhr.
Li. Niedieck, Besteck-Fabrik, Herderstrasse 82.

Die Art dieser Reklame seitens einer „Fabrik“ über-
steigt denn doch alle Grenzen, und wir hoffen, dass die
Detailleure die notwendigen Konsequenzen daraus ziehen
werden.
Unsere Entrüstung stieg aber auf das Höchste, nach-
dem wir heute einen Brief im Original erhielten, den
die Firma L. Niedieck im Februar d. J. an einen Auktio-
nator gerichtet hat. Dieses Schreiben I hat folgenden
Wortlaut:
Herrn Auktionator


Ihre werte Adresse einem Geschäftsfreunde verdankend, er-
laube ich mir die Anfrage, ob Sie Gelegenheit haben in nächster
Zeit einen auf Bestellung angefertigten, aber nicht abgenommenen
Besteckkasten mit feinsten Bestecken mit auf einer Auktion für
mich zu verkaufen. Der Kasten sowohl, als auch die darin be-
findlichen Bestecke sind tadellos und würde ich Ihnen dafür einen
sehr billigen Preis ansetzen, jedoch mit der Bedingung, dass in
keinem Falle unter diesem Preis verkauft werden darf, dass da-
gegen der Mehrerlös für Sie ist; ich trage dafür aber auch keiner-
lei Kosten, denn es lässt sich doch immer machen, dass Sie den
Kasten bei der nächsten Auktion mit verkaufen. Sie haben ja

keinerlei Kosten dabei und können denselben bequem mit zur
Auktionsstelle nehmen.
Haben Sie die Güte mir baldgefl. zu sagen, ob Sie den
Verkauf übernehmen wollen und wann Sie die nächste bessere
Auktion haben, damit ich Ihnen eventl. den Kasten franko per
Post einsenden kann.
Ein Freikuvert lege ich bei.
Hochachtend
L. Niedieck.
Zudem handelt es sich um ein vervielfältigtes Schrift-
stück, woraus hervorgeht, dass das gleiche Schreiben an
mehrere Adressaten abgeschickt wurde.
Falls Niedieck an einigen Plätzen mit dem gestellten
Ansinnen Erfolg haben sollte, dürften dort die Juweliere
durch das Versteigern der Bestecke ziemlich geschädigt
werden. Es ist deshalb ratsam, die Inserate der Auktio-
natoren überall daraufhin zu prüfen, ob irgendwo der
Versuch gemacht werden soll, die Fabrikate jener Firma
auf diesem aussergewöhnlichen Wege zu veräussern.
Es müssten dann schnellstens die nötigen Schritte
unternommen werden, um diese Absicht zu hintertreiben
und damit wegen unlauteren Wettbewerbs gegen den
Veranstalter strafrechtlich vorgegangen werden kann. Et-
waige bezügliche Beobachtungen wolle man sofort unserer
Redaktion mitteilen.
Da gerade augenblicklich alle Geschäfte an sich schon
unter der ungünstigen Konjunktur zu leiden haben, ist solche
unfaire Handlungsweise doppelt verwerflich.
Ferner wurde uns noch berichtet, dass L. Niedieck an
die Direktoren von Brauereien brieflich das Ansinnen
stellt, bei Neueinrichtungen von Hotels die Lieferung der
Bestecke seiner Firma zuzuweisen, wobei er den Direktoren
für ihre Bemühungen 10% Provision in Aussicht stellt.
Die Schriftstücke liegen beim Vorsitzenden des Ge-
werblichen Ausschusses kaufmännischer Vereine Bochum
zur Einsicht bereit.

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C unb Juweliere
'y III \/ III Illi mit einem Auszüge aus ber Gewerbeorbnung zum Preise von
10 Pfg. pro Stück sinb zu beziehen burd) bie Efpebition bes
Journal ber öolbsdjmiebehunsf, Herrn. Sdjlag ftadjl, Leipzig, Reidjsstrasse 18-20.
 
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