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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0499

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M8.

Leipzig, 20, Februar 1909.

30. Jatjrg.

Journal her Golbsdjmiebekunst

-ff mit Central-Arbeitsmarkt. ff“
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Insertionspreis

Herrn. Sdjlag Uadjf. (intj. Mi? Hentzc),

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für bas „Journal
_bcrGolbscfimiebe-
kunst" (große Ausgabe, rebakt. Teil mit
~ ’ Arbeitsmarkf“) pro Halbjaljr 3 mk.,
j 4 mk„ Auslanb 5 ITlk., frei Haus;
„Central-Arbeifsmarkt“ (kleine Aus-
gabe) pro Halbjatjr 1.50 ITlk., Österreich 2 Ulk.,
Auslanb 2,50 ITlk., frei Haus. Beibe Ausgaben
erscheinen am Sonnabenb einer (eben Woche.

H pro viergcspaltcne Pefitzeile ober beren Kaum
F 40 Pfg., bei längerer Insertion Rabatt laut
besonberem Tarif. Inserate im Arbeifsmarkf
n (kleine Anzeigen) bie vicrgespalfene Petitzeile
H 25 Pfg. :: Stellengesuche 15 Pfg. :: FürFranko-
H Zusenbung ber Offerten sinb 50 Pfennig
H :: :: einzusenben. ::

H fir/inn für bic gesamten Interessen ber
VvLLLL U.L“ x/L ytlLL Deutschen Juweliere, Golb- unb
u . 5ilberscl)miebe. ■

h Abonnemenfspreis
H ;
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Österreich
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Tlachbruck aller Artikel ohne Genehmigung ber Kebakfion ist verboten.

Lehrlingshaltung und Fortbildungsschulen.

Das Osterfest rückt immer näher und mit ihm die
Zeit, in der besonders eine Frage die Allgemeinheit be-
schäftigt — was soll aus unserm Nachwuchs werden? —
Dadurch wendet sich ein reges Interesse den einzelnen
Berufszweigen zu, eifrig
wird das Für und Wider,
die Chancen erwogen,
die jedes Gewerbe be-
züglich des späteren
Vorwärtskommens und
der Existenzmöglichkeit
bietet.
Eine natürlicheFolge
davon ist es, dass wir
in Anbetracht der stän-
dig wechselnden Ver-
hältnisse ernstlich zu
prüfen haben, was den
jungen Leuten dienlich
ist, die sich für ihr
ferneres Leben das Rüst-
zeug schaffen wollen
durch Aneignung eines
umfassenden Wissens
und einer vollkommen
technischen Fertigkeit
unseres Kunstgewerbes,
und ob der Boden gut
zubereitet wurde, um
der neuen Saat ein er-
spriessliches Wachstum
zu gewährleisten.
Mit freudigem Stolz
können wir da konsta-
tieren, dass in mancher
unserer Werkstätten von
einem gewissenhaften
und kunstfertigen Lehr-
meister mit liebevoller
Sorgfalt der Keim in
wissensdurstige Herzen
gepflanzt wird, zu künf-
tiger Ehre und zu ver-
dienstvollem Ruhm. Mit

schmerzlicher Empfindung ist es uns aber auch nicht mög-
lich zu übersehen, wie gar so oft in manchen unzuläng-
lichen Betrieben ein schönes Talent ohne Anregung
verkümmern muss. Wenn es nicht immer angeht, die
bestehenden Missstände
völlig ideal zu gestalten,
so dürfte es sich bei
einigem Pflichtbewusst-
sein doch häufig ermög-
lichen lassen, wenigstens
viele Besserungen durch-
zuführen. Wir hoffen
auch zuversichtlich, dass
es keines dringenden
Mahn Wortes bedarf, son-
dern dass schon die
kurze Andeutung ge-
nügende Beherzigung
findet.
Wenn wir den Werde-
gang unserer Lehrlinge
verfolgen, so fällt uns in
der heutigen Ausbil-
dungspraxis besonders
eine Institution auf, die
wegen ihres verfehlten
Zweckes zu ernsten
Betrachtungen anregt,
und das sind die obli-
gatorischen Fortbil-
dungsschulen. Der zwei-
felhafte Nutzen dieser
Organisation ist allge-
mein erkannt, die ver-
breitete Anschauung,
dass die Fortbildungs-
schulen direkt schä-
digend wirken, ist sogar
vollkommen berechtigt.
Die Handwerker
haben lange schon ein-
sehen müssen, dass die
Lehrlinge in den Unter-
richtsstunden ihre Kennt-

Fadjklassen
i als Ersatz i
für Forfbilbungsschulenl


n verschiebenen Stabten sinb als Ersatg bes
obligatorischen Fortbilbungsschulunferrichfs
im Interesse einer besseren Ausbilbung ber

Lehrlinge gewerbliche Fachklassen ins Leben
gerufen worben. ::

Wir richten nunmehr an alle Leser in Stäbfen,
in benen berartige Fachklassen ber Golb-
sdjmiebekunst bestehen, bie ergebene Bitte,
uns gütigst bavon gu benachrichtigen unb
möglichst beren Lehrplan mit eingusenben
sowie etwaige günstige Erfahrungen mitguteilen,
bie mit biesem System gemacht würben. Such
ist gefl. Angabe ber jeweiligen Sdjülergahl unb
ber Abresse bes Leiters bringenb erwünscht. ::
Das eingesanbte material soll gur Unfersfüfgung
einer Petition bienen, welche ansfrebf in Leipgig
bie gleichen Verhältnisse gu schaffen. ::

Gewünschte Zusenbungen würben uns sehr gu
Dank verpflichten. ::

Refraktion fres Journal
frer Golfrsdjmiefrekunst
LEIPZIG, Reichssfrasse 1S-20
 
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