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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 34
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0571

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30, Jatjrg.

Ceipjig, 21. August 1909.

Ur. 34.

Journal ber Qolbsdjmiebckunst

Insertionspreis

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Tladjbrud? aller Artikel oljne Genehmigung ber Rebakfion ist verboten.

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pro viergespaltene Pefifzeile ober beren Raum
40 Pfg., bei längerer Insertion Rabatt laut
besonberem Tarif. Inserate im Arbeitsmarkt
(kleine Anzeigen) bie viergespaltene Pefifzeile
25 Pfg. :: Stellengesudje 15 Pfg. :: FürFranko-
Zusenbung ber Offerten sinb 50 Pfennig
:: :: einzusenben. :: ::

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f Herrn. Sdjlag Uadjf. (intj. Feii^ Hentze), Leipzig
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Abonnementspreis
kunsf“ (große Ausgabe, rebaktion. Teil mit
.Cenfral-Arbeitsmarkt“) pro Vierteljahr 2 IRk.,
'') 2,50 mk., Auslanb 5 IRk., frei Haus;
mr ueu „Central-Arbeifsmarkt“ (kleine Aus-
gabe) pro Vierteljahr 1 Ulk., Österreich 1,25 TRk.,
Auslanb 1,50 IRk., frei Haus. Beibe Ausgaben
erscheinen am Sonnabenb einer jeben Wodje.

IX. Verbandstag
des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold- und Silberschmiede.

Vom 7. bis 10. August wurde in Hannover die diesjährige
Generalversammlung des Verbandes Deutscher Juweliere, Gold-
und Silberschmiede abgehalten.
Die Beratungen, die im Festsaale des alten Rathauses statt-
fanden, begannen am Sonntag, den 8. d. Mts., morgens 9 Uhr.
Nach einer kurzen Begrüssung seitens des Verbandsvorsitzenden
Fischer, Berlin, hiess Senator Fink im Namen der Stadt die
Anwesenden herzlich willkommen, gleichzeitig wünschte er der
Versammlung einen befriedigenden Verlauf und nach getaner
Beratung einige fröhliche Stunden in den Mauern der alt-
ehrwürdigen Stadt Hannover.
Die Verhandlungen standen zu Beginn unter der Einwirkung
einer starken Depression; es hatte eine Stimmung Platz gegriffen,
die durch den kundgegebenen Vergleich mit einem schweren
Ungewitter, das anscheinend in der Luft liege, sehr treffend
charakterisiert wurde. Der Vorsitzende des Verbandsausschusses,
Hofjuwelier Becker, Köln, wusste jedoch mit einem ausserordent-
lichen diplomatischen Geschick den drohenden Stürmen die
Gewalt zu entziehen sowie die Wucht und die Folgen ihres
Anpralls abzuwenden. Durch weitgehendste Würdigung aller
vorher laut gewordenen Wünsche und Anregungen aus dem
Kreise der Mitglieder verstand es der Ausschuss in bewunderungs-
würdigerweise jeder etwa beabsichtigten sachlichen Opposition
den Wind aus den Segeln zu nehmen und damit die in der
Luft liegenden Gewitterwolken zu zerstreuen. Nach diesem
anerkennenswerten Verhalten war es selbstverständlich, dass
andrerseits darauf verzichtet wurde, den Verbandstag mit per-
sönlichen Angelegenheiten zu behelligen. Es herrschte darob
eitler Sonnenschein, und tiefe Befriedigung gewährte die allgemeine
Erkenntnis, dass doch die deutschen Goldschmiede und diejenigen,
deren Interessen mit dem Gedeihen unserer Branche eng ver-
knüpft sind, ausschliesslich das Bestreben haben müssen, stets
zur gemeinsamen Förderung unseres schönen Kunstgewerbes
tätig zu sein.
Nachdem der Verbandsvorsitzende die Generalversammlung
eröffnet hatte, wurde einstimmig beschlossen, die geschehene
Art der Einberufung anzuerkennen. Aus dem nunmehr zum
Vortrag gelangenden Geschäftsbericht entnehmen wir, dass der
Verband z. Zt. 2225 Mitglieder zählt, der Einbruchskasse gehören
712 Mitglieder an, die einen Jahresbeitrag von ca. 17000 Mk.
leisten. An Schadenvergütungen seit Bestehen der Schutzkasse
sind 4787,75 Mk. gezahlt worden.
Aus der reichhaltigen Tagesordnung, zu deren Erledigung noch
an den beiden nächsten Tagen längere Sitzungen stattfanden,
geben wir nachstehend die wissenswerten Ergebnisse bekannt.
Für das verstorbene Vorstandsmitglied Paul Teige wurde
Otto Max Werner, Berlin, gewählt, die Neuwahl eines Ausschuss-
mitgliedes fiel auf Nietzschmann, Dresden. Über die vor-
geschlagenen Satzungsänderungen entspann sich eine lebhafte
Debatte, die dazu führte, dass einige Zusätze eingeschaltet wurden.

Die im Vorjahre begründeten „Mitteilungen“ des Verbandes
gaben ebenfalls zu einem regen Meinungsaustausch Veranlassung.
Vom Vorstande wurde dabei ausdrücklich erklärt, dass solche
kein wirtschaftliches Objekt für den Verband sein sollen und
dass an der Herausgabe bezüglich der Art des Inhaltes und des
Umfanges später keine Änderung eintreten würde. Darauf gab
die Generalversammlung nachträglich ihre Zustimmung. Mit der
Begründung, dass die bestehende Fachpresse sich viele Verdienste
um den Verband erworben habe, wurde beschlossen, auch
fernerhin für eine Verbreitung der Publikationen des Verbandes
in dieser Sorge zu tragen.
Für das laufende Geschäftsjahr wurde ein Haushaltsplan
aufgestellt, dessen Höhe den Einnahmen gegenüber ein Defizit
von ca. 1200 Mk. ergab. Diese Summe soll durch gesteigerte
Beiträge der Unterverbände und Innungen gedeckt werden.
Zu dem Anträge auf Erhöhung des Silber-Feingehaltes erstattete
Hofjuwelier Becker, Köln, ein umfangreiches Referat, worauf
folgende Resolution einstimmig angenommen wurde:
Der IX. Verbandstag des Verbandes Deutscher Juweliere,
Gold- und Silberschmiede beschliesst wegen der aus seinem
Mitgliederkreise angeregten Erhöhung des für Deutschland
üblichen Silberfeingehaltes auf mindestens 900 Tausendteile
vorläufig eine abwartende Stellung einzunehmen.
Die in einem gewissen Umfange angestellten Erhebungen
liessen erkennen, dass bei den zunächst in Frage kommenden
Silberwarenfabrikanten Deutschlands entgegengesetzte Auffas-
sungen bestehen, welche zu einer Verständigung geführt
werden müssen, ehe die Weiterverkauf er der Silberwaren ihrer-
seits entscheidende Beschlüsse fassen können. Es erscheint
z. Zt. nicht angebracht, das in Deutschland geltende Gesetz
über den Feingehalt der Gold- und Silberwaren anzutasten,
um so mehr, als dessen Bestimmungen^e Möglichkeit nicht aus-
schliessen, dass alle Interessenten einen höheren Feingehalt als
800/1000 anfertigen, beziehen und unter einwandfreiem, genau
vorgeschriebenem Stempel vertreiben können.
Das entsprechende, vorzüglich ausgearbeitete Manuskript
des Herrn Becker, das sehr anschaulich alle Für und Wider in
dieser wichtigen Frage beleuchtet, werden wir demnächst
veröffentlichen.
Die beabsichtigte Gründung einer Sterbekasse wurde auf ein
Jahr vertagt.
Bezüglich der Erörterung über Haftpflicht und Schutzmass-
regeln hatte Hofjuwelier Becker, Köln, ebenfalls ein ausführliches
Material gesammelt, das viel beherzigenswerte Winke enthielt
und bestehende falsche Anschauungen korrigierte, wir werden
hierauf in einer späteren Ausgabe zurückkommen.
Bei der Frage, ob die Taschenuhrgehäusemacher zum Gold-
schmiedegewerbe gehören, fand ein Antrag allgemeine Zustimmung,
der dieses bejahte.
Vom Hofjuwelier Heiden, München, wurde die sogenannte
 
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