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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 49
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Recht und Gesetz
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L., M.: Broschen-Sicherungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0458

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438

JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST

Nr. 49

Klägerin bereits vor Ausstellung der Police Ver-
sicherungsschutz zugebilligt. Ihr Einverständnis hier-
mit habe die Beklagte dadurch noch besonders zum
Ausdruck gebracht, dafz sie die Police zurückdatierte.
Die Versicherungsgesellschaft müsse die Eröffnungen
des Agenten W. über die Tragweite des Ver-
sicherungsantrags und die Entschädigungsleistungen

gegen sich gelten lassen. Auch wenn W. nur ein
sog. Vermittlungsagent war, durfte die Klägerin mit
Recht seinen als von der Beklagten angestellten
Vertrauensmannes gemachten Angaben vertrauen.
Die Beklagte würde der Vorwurf der Arglist treffen,
wenn sie sich nunmehr mit den Erklärungen ihres
unteren Organs in Widerspruch setzen würde. eq.



BRÖSCHEN-SICHERUNGEN

Mit dem höheren Wert ergibt sich bei feinen

Stieles wieder zurückgedrückt. Eine kleine Stift-

Gold- und Juwelengegenständen, besonders bei

hemmung läfzt das engere Rohr nicht mehr als

Kolliers und Broschen, die Notwendigkeit, dieselben unbedingt nötig
gegen das selbsttätige Offnen der

Verschlufzvorrichtungen und so
gegen das Verlieren möglichst
sicher zu schützen. Der Gold-
schmied wird wohl bei besonders
wertvollen Stücken nicht erst
einen dahingehenden Wunsch
des Käufers abwarten, sondern
schon bei der Montierung des
Objektes eine entsprechende Ein-
richtung treffen, die bei richtiger
Anwendung das ungewollte Off-
nen des Schlosses bei Colliers
und Armbändern, sowie das
Herausfedern des Nadelstieles
aus dem Haken bei Broschen ver-
hindert. An Kolliers und Arm-
bändern wird fast allgemein der
über den Drücker oder über
einen kleinen Knopf des Schlosses
greifende Drahtverschlufz in Form
einer liegenden 8 angewendet,
der in jedem Falle genügende
Sicherheit bietet und an Einfach-
heit alles andere übertrifft. Von
den Broschen-Sicherungen seien
hier die besten und praktisch-
sten einer Besprechung unter-
zogen. Figur I zeigt einen Ver-
schlufz, der durch die kleine,
in einem Scharnier sich drehende,


mit einem Knöpfchen versehene

Klappe a, die sich beim Aufrichten gegen den kleiner Drücker c.

aus dem weiteren heraustreten.
Auch diese Einrichtung ist sehr
praktisch und äufzerst einfach zu
montieren. Sie bietet durch das
dem Verschlufz vorgelötete Knöpf-
chen auch gleichzeitig Schutz
gegen Verletzungen mit der Spitze
des Nadelstieles. Zu dem in
Figur 3 abgebildeten Verschlufz
ist ein etwas breiterer, aus Blech
gefertigter Haken erforderlich, der
einen vertikalen Einschnitt besitzt,
in dem sich ein Häkchen a be-
wegt; durch einfaches Vor- und
Zurückschieben des letzteren wird
ebenfalls durchaus sicher das
Schliefzen bezw. Offnen bewirkt.
Etwas kompliziertere, mehr für
besonders grofze und sehr wert-
volle Objekte geeignete Siche-
rungen zeigen die Figuren 4
und 5. Erstere besteht im Prin-
zip aus einem Kastenschlofz. Der
Federstift oder Schnäpper a ist
freistehend, aber fest auf der
Brosche angebracht. Über den-
selben schiebt sich der mit dem
Federhaus versehene, einer Kappe
gleichende Haken B. Eine Hem-
mung läfzt den letzteren eben-
falls, wie in Figur 2, nicht
weiter als unbedingt nötig, zurück-
schieben. Zum Öffnen dient ein
In Abbildung 5 ist der Mechanis-

eingefederten Nadelstiel drückt, ein nicht ge-
wolltes Öffnen der Brosche-Einrichtung absolut aus-
schliefzt. Bei Figur 2 ist in den Haken horizontal
ein Rohr a eingelassen, in dessen breiten Schlitz
der Nadelstiel bequem eintreten kann. Das in dem
ersteren laufende, vorn mit einem Knopf versehene
Rohr b hat keinen Schlitz, es wird zum Gebrauch
vorgezogen und nach dem Einfedern des Nadel-

mus des allbekannten Federringes auf die Sicherung
übertragen. Bei a tritt der Nadelstiel in den Haken
ein. Dadurch wird die in dem Rohr B befindliche kleine
Spiralfeder zusammengedrückt, die durch ihr sofortiges
Zurückschnellen das Schliefzen der Einrichtung ver-
anlafzt. Wie die Zeichnung zeigt, ist ein Öffnen des
Verschlusses nur durch Zurückziehen der Spiralfeder
mit Hilfe des kleinen Knopfes möglich. M. L.
 
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