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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 47
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R., W.: Friedrich Pöhlmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0425

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30. JAHRG.

LEIPZIG, 20. NOVEMBER 1909

Nr. 47

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GOLDSCHMIEDEKUNST



VERLAG: HERM. SCHLAG NACHE
INH. FELIX HENTZE
LEIPZIG


NACHDRUCK, AUCH EINZELNER ARTIKEL, IST OHNE GENEHMIGUNG DER SCHRIFTLEITUNG VERBOTEN

FRIEDRICH PÖHLMANN

„Trotz der ehrlichen Anstrengungen, die die
Hauptstadt des Deutschen Reiches macht, behauptet
München nach Paris und
Rom noch immer seinen
ehrenvollen Platz als dritte
Kunststadt der Welt. Es ist
eine allbekannte Tatsache,
dafz Ludwig I. den früher
schon von den Wittels-
bachern errichteten Kunst-
denkmälern und gesam-
melten Kunstwerten gewal-
tige Neuschöpfungen hin-
zufügte. War Ludwig I.
der grofze Bauherr, der
Mäcen der Künstler und
Architekten, so zog Max II.
Dichter und Gelehrte aus
dem deutschen Norden in
seinen Kreis, um das
geistige Leben Münchens
neu zu befruchten, wäh-
rend Ludwig II. dem Kunst-
gewerbe zu frischem Auf-
schwung verhalf.
München, aller Künste Hort,
Hast seit alten Tagen —
Wie ein machtvoll Zauberwort
Uns in Bann geschlagen."
So verherrlicht Her-
mann Roth die Hauptstadt
Bayerns. Und tatsächlich,
welch unermefzliche Fülle
echter Künstlerwerke alter und neuer Zeit hat sich
dort angesammelt. Die freie Kunst und das Kunst-
handwerk haben sich hier die Hände gereicht zu

gemeinsamem künstlerisch vollwertigem Schaffen,
und von allen Künsten, die in München ihre Pflege-
und Heimstätte gefunden
haben, steht die moderne
Gold- und Silberschmiede-
kunst mit in erster Reihe.
Dort wo die Werke und
die Lehrtätigkeit eines Fritz
von Millers, des Wieder-
erweckers deutscher Gold-
schmiedekunst ihren Ein-
flufz ausübten, reifte eine
kostbareSaat, derenFrüchte
eine wichtige Epoche in
der Geschichte unseres
Kunstgewerbes bedeuten.
Noch recht häufig wer-
den wir unsern Lesern die
Schöpfungen der zahl-
reichen Meister Münchens
im Bilde vor Augen führen,
zur Befriedigung des ästhe-
tischen Empfindens und
auch zur Bereicherung des
eigenen Motiven- und
Formengedächtnisses.
Heute bringen wir die
Arbeiten einer jüngeren,
recht schaffensfreudigen
Kraft, des Silberschmiedes
und Ziseleurs Friedrich
Pöhlmann, Fachlehrer an
der Fortbildungsschule für
Juweliere, Gold- und Silberschmiede.
Wie die meisten unserer modernen Meister hat
auch er seine künstlerische Reife bei Professor

FRIEDRICH PÖHLMANN, MÜNCHEN
STUDIE NACH DER NATUR. 1905
 
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