■ JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST -- m 13
Die Aussteller unserer Branche auf der Leipziger Ostervormesse.
Wie alljährlich waren auch diesmal die Alfenidewarenfabriken
die Hauptrepräsentanten unseres Kunstgewerbes, die Goldwaren-
industrie hatte auch einige vorzügliche Vertretungen aufzuweisen,
aber lange nicht in der Anzahl, wie es der hohen Bedeutung
dieser würdig wäre.
Die Firma „Pforzheimer Metallwarenfabrik G. m. b. H., vorm.
Aichele & Co.“ hatte sehr hübsche Neuheiten in Jardinieren, Ser-
vicen und Aufsätzen herausgebracht, die viel Anklang fanden.
Die „Krefelder Metallwarenfabrik Bitter & Gobbers“ G. m. b. H.
war wieder mit einer grossen Kollektion vertreten; die vorge-
führten Neuheiten zeigten einen edlen Formensinn und durch-
dachten künstlerischen Aufbau.
„F. X. Dautzenberg jr., Krefeld-Königshof“, brachte u. a.
wunderbare grosse Vasen im Empirestil, eine Blumenschale in
Form einer italienischen Gondel und einen wirkungsvollen grossen
Tafelaufsatz.
„Erhard & Söhne, Schw.-Gmiind“, waren wieder mit einem
grossen Lager in prächtigen Intarsiagegenständen vertreten, sowie
in kunstgewerblichen Luxusgegenständen aus Alfenide und Bronze.
„J. P. Kayser & Sohn, Krefeld“, Fabrik kunstgewerblicher Me-
tallgegenstände, zeigte gediegene Neuheiten aus Kayserzinn und
Alfenide sowie kunstvolle Bronzen in sorgfältiger Ausführung.
Die Berliner Metallwarenfabrik „H. A. Jürst & Co. A.-G., Adlers-
hof-Berlin“, hatte hübsche Neuheiten in Alfenide und Bestecken
ausgestellt, die allgemein auffielen.
Die Firma „Karl Krall, Berlin11, brachte sehr schöne Entwürfe
in preiswerten Stücken und als besonderen Schlager eine Gold-
fischschale in einem Aufsatz eingebaut.
„Orivit“, A.-G. für kunstgewerbliche Metallwarenfabrikation,
Köln-Braunsfeld, boten hochmoderne Korpussachen an, von
denen besonders ein elegantes Kaffeeservice viel Beifall fand,
sowie als neu aufgenommenen Artikel echte Bronzen in fein
abgetönter Patinierung.
„F. W. Quist, Esslingen“, zeigte als Neuheit geschliffene
Kristall- und feine Porzellanschalen mit Metallbeschlag sowie unter
der bedeutenden Anzahl in Alfenidegegenständen hübsche Sachen
in Stäbchenmanier und Flechtwerk.
Die Firma „Oskar Sonnenschein, Chemnitz“, führte eine ganze
Anzahl Neuheiten kunstgewerblicher Artikel vor in Kupfer, Messing
und Nickel, die sich vorzüglich durch eine künstlerische Material-
behandlung bemerkbar machten.
Die „Offenbacher Metallkunstwerkstätten E. A. Behr“ stellten
eine bedeutende Kollektion in gediegenen Tafel- und Luxusgegen-
ständen zum Teil mit Email- und Majolikaeinlagen aus, deren
Entwürfe durchweg nur von ersten Künstlern gefertigt wurden.
Die „Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen a. St.
und Göppingen“ hatte, wie alljährlich, ein umfangreiches Lager
ihrer Erzeugnisse ausgestellt. Man sah an den einzelnen Stücken
die Emailletechnik mit Geschick verwandt. Das neue Muster eines
einfachen, vornehm wirkenden Bestecks fand viele Anerkennung.
Die „Isis-Werke A.-G., Nürnberg“, waren mit ihren speziell
handgetriebenen Artikeln in Alfenide, Kupfer und Messing ver-
treten, an denen die künstlerische Ausführung zu loben war.
Als Spezialität dieser Fabrik waren antike Vasen, Kannen usw.
in naturgetreuer Kopie ausgestellt.
In der grossen Kollektion von „H. Gladenbeck & Sohn“, die
besonders aus Bronzen und Skulpturen bestand, fielen neben
prachtvollen plastischen Gegenständen eine Reihe hübscher Pho-
tographierahmen auf.
„Bauscher & Co., G. m. b. H.“, Fabrik feiner Metall- und Klein-
silberwaren, Pforzheim, brachten ein bedeutendes Lager in Bon-
bonnieren, Etuis, Gürtelschliessen usw., die vielfach mit herrlichen
Emailgemälden geschmückt waren. Dosen aus Jaspis und bunten
Quarzen vervollständigten den aparten Genre dieser Firma.
„Kirchgaessner & Kraft, Pforzheim“, stellten ihre bekannten
Alpakkawaren aus, unter denen sehr hübsche Dessins in Cigaretten-
etuis, Bonbonnieren, Gürtelschliessen und Hutnadeln vertreten
waren, nebst einer grossen Auswahl in schiken Faltentaschen und
Portemonnais. Die ausgelegte Probe des verwandten Rohmetalls
bekundete die prima Qualität der silberweissen Alpakkaunterlage.
(Von den Neuheiten dieser Fabrik bringen wir in vorliegender
Ausgabe einige Abbildungen).
Die Firma „Eugen Cleis, Pforzheim“, war mit einem Lager
in modernen Bijouterien und Uhrketten vertreten.
„Eugen Porcher, Pforzheim“, zeigte Hervorragendes in Couleur-
artikeln, Ketten, Ringen, Alpakka- und Kleinsilberwaren.
Die Firma „Richard Unverferth, Pforzheim“, hatte neben einer
umfangreichen Kollektion in Goldwaren eine grosse Menge Klein-
silberwaren und Garnituren vorgelegt, die zum 1 Mark-Verkauf
bestimmt sind und bei allen Besuchern einem regen Interesse
begegneten. Ferner gediegene holländische Filigransachen und
modernen Farbsteinschmuck.
Die Metallwarenfabrik „August Wellner Söhne, Aue i. Erzgeb.“,
hatte eine Besteckausstellung neuer Muster arrangiert, sowie
Hotelbedarfsartikel in Alpakka und Alfenide.
Die „Leipziger Engroshäuser“ unserer Branche hatten durch-
weg ihre Läger weit über den Messbedarf ergänzt, so dass auch
für die verwöhntesten Ansprüche genügende Auswahl vorhanden
war. Obschon allenthalben über mangelnde Kauflust geklagt
wurde, fanden einige reizende Neuheiten doch viele Liebhaber.
Zu unseren
Zunächst bringen wir wieder einige künstlerische Juwelen-
entwürfe im Wiener Genre.
Sodann einige gediegene Silberschmiedearbeiten des hervor-
ragenden Hofgoldschmiedes Herrn Alexander Schönauer, Ham-
burg. An diesen Gegenständen kann man wieder die ganz
spezielle Eigenart dieses tüchtigen Künstlers bewundern. Die
Taufschale auf Seite 100 ist aus vergoldetem Silber hergestellt
und mit Opalen und Türkissen geschmückt. Auf der Innenseite
der Schale ist eine silberweisse Taube auf blau emailliertem
Grunde angebracht. Das herrliche Kunstwerk zeigt eine durch-
aus vollendete Technik. Die bis in die kleinsten Einzelheiten
sorgfältigst ausgeführten Figuren lassen eine geradezu ideale
Auffassung der gestellten Aufgabe erkennen, eine weihevolle
Stimmung ruht auf den lieblichen Engelsgesichtern.
Der Pokal auf der nächsten Seite (ein Turnerpreis) ist seiner
Bestimmung gemäss trefflich entworfen. Der Steinwerfer auf
Abbildungen.
dem Deckel ist in seinem prächtigen, anatomischen Gliederbau
von ausgezeichneter plastischer Wirkung.
Der auf einem hübschen Malachitbrocken montierte grosse,
silbervergoldete Tafelaufsatz ist eine Jagdtrophäe von hohem
Kunstwerte. Die Hubertusgruppe in ihrer sinnigen Anordnung
scheint Leben zu besitzen, man glaubt das Kläffen der Meute und
den Hörnerschall des Jägerburschen zu hören. Über der mäch-
tigen Schale thront als Bekrönung das Sinnbild des hl. Hubertus,
ebenfalls auf einem rohen Malachitfelsen. Das Ganze ist ein
wahres Meisterstück deutscher Goldschmiedekunst.
Von der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Altona
haben wir nochmals einige Schülerarbeiten abgebildet, die
wiederum das Geleitwort des Herrn Fachlehrers Bindhardt in
voriger Ausgabe vollauf bestätigen.
Die weiteren Abbildungen sind in den entsprechenden Artikeln
behandelt.
Die Aussteller unserer Branche auf der Leipziger Ostervormesse.
Wie alljährlich waren auch diesmal die Alfenidewarenfabriken
die Hauptrepräsentanten unseres Kunstgewerbes, die Goldwaren-
industrie hatte auch einige vorzügliche Vertretungen aufzuweisen,
aber lange nicht in der Anzahl, wie es der hohen Bedeutung
dieser würdig wäre.
Die Firma „Pforzheimer Metallwarenfabrik G. m. b. H., vorm.
Aichele & Co.“ hatte sehr hübsche Neuheiten in Jardinieren, Ser-
vicen und Aufsätzen herausgebracht, die viel Anklang fanden.
Die „Krefelder Metallwarenfabrik Bitter & Gobbers“ G. m. b. H.
war wieder mit einer grossen Kollektion vertreten; die vorge-
führten Neuheiten zeigten einen edlen Formensinn und durch-
dachten künstlerischen Aufbau.
„F. X. Dautzenberg jr., Krefeld-Königshof“, brachte u. a.
wunderbare grosse Vasen im Empirestil, eine Blumenschale in
Form einer italienischen Gondel und einen wirkungsvollen grossen
Tafelaufsatz.
„Erhard & Söhne, Schw.-Gmiind“, waren wieder mit einem
grossen Lager in prächtigen Intarsiagegenständen vertreten, sowie
in kunstgewerblichen Luxusgegenständen aus Alfenide und Bronze.
„J. P. Kayser & Sohn, Krefeld“, Fabrik kunstgewerblicher Me-
tallgegenstände, zeigte gediegene Neuheiten aus Kayserzinn und
Alfenide sowie kunstvolle Bronzen in sorgfältiger Ausführung.
Die Berliner Metallwarenfabrik „H. A. Jürst & Co. A.-G., Adlers-
hof-Berlin“, hatte hübsche Neuheiten in Alfenide und Bestecken
ausgestellt, die allgemein auffielen.
Die Firma „Karl Krall, Berlin11, brachte sehr schöne Entwürfe
in preiswerten Stücken und als besonderen Schlager eine Gold-
fischschale in einem Aufsatz eingebaut.
„Orivit“, A.-G. für kunstgewerbliche Metallwarenfabrikation,
Köln-Braunsfeld, boten hochmoderne Korpussachen an, von
denen besonders ein elegantes Kaffeeservice viel Beifall fand,
sowie als neu aufgenommenen Artikel echte Bronzen in fein
abgetönter Patinierung.
„F. W. Quist, Esslingen“, zeigte als Neuheit geschliffene
Kristall- und feine Porzellanschalen mit Metallbeschlag sowie unter
der bedeutenden Anzahl in Alfenidegegenständen hübsche Sachen
in Stäbchenmanier und Flechtwerk.
Die Firma „Oskar Sonnenschein, Chemnitz“, führte eine ganze
Anzahl Neuheiten kunstgewerblicher Artikel vor in Kupfer, Messing
und Nickel, die sich vorzüglich durch eine künstlerische Material-
behandlung bemerkbar machten.
Die „Offenbacher Metallkunstwerkstätten E. A. Behr“ stellten
eine bedeutende Kollektion in gediegenen Tafel- und Luxusgegen-
ständen zum Teil mit Email- und Majolikaeinlagen aus, deren
Entwürfe durchweg nur von ersten Künstlern gefertigt wurden.
Die „Württembergische Metallwarenfabrik Geislingen a. St.
und Göppingen“ hatte, wie alljährlich, ein umfangreiches Lager
ihrer Erzeugnisse ausgestellt. Man sah an den einzelnen Stücken
die Emailletechnik mit Geschick verwandt. Das neue Muster eines
einfachen, vornehm wirkenden Bestecks fand viele Anerkennung.
Die „Isis-Werke A.-G., Nürnberg“, waren mit ihren speziell
handgetriebenen Artikeln in Alfenide, Kupfer und Messing ver-
treten, an denen die künstlerische Ausführung zu loben war.
Als Spezialität dieser Fabrik waren antike Vasen, Kannen usw.
in naturgetreuer Kopie ausgestellt.
In der grossen Kollektion von „H. Gladenbeck & Sohn“, die
besonders aus Bronzen und Skulpturen bestand, fielen neben
prachtvollen plastischen Gegenständen eine Reihe hübscher Pho-
tographierahmen auf.
„Bauscher & Co., G. m. b. H.“, Fabrik feiner Metall- und Klein-
silberwaren, Pforzheim, brachten ein bedeutendes Lager in Bon-
bonnieren, Etuis, Gürtelschliessen usw., die vielfach mit herrlichen
Emailgemälden geschmückt waren. Dosen aus Jaspis und bunten
Quarzen vervollständigten den aparten Genre dieser Firma.
„Kirchgaessner & Kraft, Pforzheim“, stellten ihre bekannten
Alpakkawaren aus, unter denen sehr hübsche Dessins in Cigaretten-
etuis, Bonbonnieren, Gürtelschliessen und Hutnadeln vertreten
waren, nebst einer grossen Auswahl in schiken Faltentaschen und
Portemonnais. Die ausgelegte Probe des verwandten Rohmetalls
bekundete die prima Qualität der silberweissen Alpakkaunterlage.
(Von den Neuheiten dieser Fabrik bringen wir in vorliegender
Ausgabe einige Abbildungen).
Die Firma „Eugen Cleis, Pforzheim“, war mit einem Lager
in modernen Bijouterien und Uhrketten vertreten.
„Eugen Porcher, Pforzheim“, zeigte Hervorragendes in Couleur-
artikeln, Ketten, Ringen, Alpakka- und Kleinsilberwaren.
Die Firma „Richard Unverferth, Pforzheim“, hatte neben einer
umfangreichen Kollektion in Goldwaren eine grosse Menge Klein-
silberwaren und Garnituren vorgelegt, die zum 1 Mark-Verkauf
bestimmt sind und bei allen Besuchern einem regen Interesse
begegneten. Ferner gediegene holländische Filigransachen und
modernen Farbsteinschmuck.
Die Metallwarenfabrik „August Wellner Söhne, Aue i. Erzgeb.“,
hatte eine Besteckausstellung neuer Muster arrangiert, sowie
Hotelbedarfsartikel in Alpakka und Alfenide.
Die „Leipziger Engroshäuser“ unserer Branche hatten durch-
weg ihre Läger weit über den Messbedarf ergänzt, so dass auch
für die verwöhntesten Ansprüche genügende Auswahl vorhanden
war. Obschon allenthalben über mangelnde Kauflust geklagt
wurde, fanden einige reizende Neuheiten doch viele Liebhaber.
Zu unseren
Zunächst bringen wir wieder einige künstlerische Juwelen-
entwürfe im Wiener Genre.
Sodann einige gediegene Silberschmiedearbeiten des hervor-
ragenden Hofgoldschmiedes Herrn Alexander Schönauer, Ham-
burg. An diesen Gegenständen kann man wieder die ganz
spezielle Eigenart dieses tüchtigen Künstlers bewundern. Die
Taufschale auf Seite 100 ist aus vergoldetem Silber hergestellt
und mit Opalen und Türkissen geschmückt. Auf der Innenseite
der Schale ist eine silberweisse Taube auf blau emailliertem
Grunde angebracht. Das herrliche Kunstwerk zeigt eine durch-
aus vollendete Technik. Die bis in die kleinsten Einzelheiten
sorgfältigst ausgeführten Figuren lassen eine geradezu ideale
Auffassung der gestellten Aufgabe erkennen, eine weihevolle
Stimmung ruht auf den lieblichen Engelsgesichtern.
Der Pokal auf der nächsten Seite (ein Turnerpreis) ist seiner
Bestimmung gemäss trefflich entworfen. Der Steinwerfer auf
Abbildungen.
dem Deckel ist in seinem prächtigen, anatomischen Gliederbau
von ausgezeichneter plastischer Wirkung.
Der auf einem hübschen Malachitbrocken montierte grosse,
silbervergoldete Tafelaufsatz ist eine Jagdtrophäe von hohem
Kunstwerte. Die Hubertusgruppe in ihrer sinnigen Anordnung
scheint Leben zu besitzen, man glaubt das Kläffen der Meute und
den Hörnerschall des Jägerburschen zu hören. Über der mäch-
tigen Schale thront als Bekrönung das Sinnbild des hl. Hubertus,
ebenfalls auf einem rohen Malachitfelsen. Das Ganze ist ein
wahres Meisterstück deutscher Goldschmiedekunst.
Von der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Altona
haben wir nochmals einige Schülerarbeiten abgebildet, die
wiederum das Geleitwort des Herrn Fachlehrers Bindhardt in
voriger Ausgabe vollauf bestätigen.
Die weiteren Abbildungen sind in den entsprechenden Artikeln
behandelt.