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Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909

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Nr. 40
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https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0583

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30. ZJatjrg.

Ccipsig, 2. Oktober 1909

tlr. 40

Journal her ßolbsdjmiebekunst

nadjbrud? aller Artikel oljne Oeneljmiflung ber Kebaktion ist verboten.


::VERMISCHTES.
—m. DIE ARBEITSLAGE IN STOCKHOLM. Nach Be-
endigung' des Generalstreiks am 6. September kam nach an-
fänglichen Schwierigkeiten im Goldschmiedegewerbe endlich
ein Abkommen zustande und die Arbeit wurde in sämtlichen
Fabriken und Werkstätten am 14. September wieder aufgenommen,
ausgenommen bei Hallbergs Guldsmedsaktiebolag, wo der
Konflikt noch besteht, da die Firma dem schwedischen Arbeit-
geberverein angehört, dessen Mitglieder die Arbeiterorganisation
von dem Friedensschlufz ausnahm.
‘ NEUE GOLDFUNDE IN ALASKA. Nach neueren Berichten
aus Alaska bestätigen sich die Gerüchte, dafz sich ein grofzer
Strom von Goldgräbern nach dem etwa 140 Meilen langen
Innendistrikt ergossen hat. „Claims" sind bereits abgesteckt.
Grofze Mengen Goldstaubes sollen bereits nach Fairbanks in
Alaska abgeschickt worden sein.
GOLDMÜNZENFUND. In der Gartenstrafze in Gotha wurde
in einem der Stadt gehörigen Hause, das abgebrochen wird,
im Keller vergraben ein Topf mit einer grofzen Anzahl Gold-
münzen gefunden. In Gegenwart des Oberbürgermeisters wurde
der Topf geöffnet. Man fand in ihm 176 Fünftalerstücke, dann
befanden sich noch 87 Zehntalerstücke und eine grofze Anzahl
von Münzen darin, deren Prägungsbild noch nicht festgestellt
werden konnte. Der Goldwert der Münzen beläuft sich, wie
abgeschätzt wurde, auf 5000 Mk. Die Münzen stammen aus
den Jahren von 1750 bis 1814.
X EIN GLÜCKLICHER FUND. Reno Miller aus Racime
im Staate Wisconsin ist kürzlich aus dem Westen, wo er zwei
Perlen im Werte von 40000 Mk. gefunden hat, in seine Heimat-
stadt zurückgekehrt. Er fand dieselben im Mississippi, nahe
der Prairie du Chien. Eine der Perlen verkaufte er bereits für
6000 Dollar, während er ein Angebot von 4000 Dollar auf die
zweite ablehnte. Miller war als Arbeiter bei der Goodrich
Transport Gesellschaft gegen geringen Lohn beschäftigt.
X EIGENARTIGE AUFGABE FÜR EINEN TAUCHER.
Der Tiefseetaucher John Christle ist von dem Millionär Edwin
T. Earl in Los-Angeles engagiert worden, auf dem Grunde des
Hafens nach einer Perlenschnur im Werte von 30000 Dollar zu
suchen, welche Mrs. Earl verloren hat. Mrs. Earl vermifzte
die Juwelen auf einer Reise von Los-Angeles nach Catalina
Island. Zuerst glaubte man, die Perlen seien gestohlen worden,
aber als Mrs. Earl fand, dafz ein Rifz in dem Schmuckkasten,
in dem sie dieselben bewahrte, fast den Verlust noch weiterer
Juwelen verursacht hätte, kam man zu der Annahme, die Perlen
seien nur verloren worden. Mrs. Earl sprach die Vermutung
aus, dafz die Schnur in der Nähe des Quais über Bord des
Dampfers gefallen sein könnte und ihr Gatte engagierte den
Taucher, um danach zu suchen.
X ENTDECKUNG VON DIAMANTEN IN KATANGA? Zu-
folge gewisser Meldungen sind auf den Terrains der Tanganzika
Concessions fünf kleine Diamanten gefunden worden. — Die

„Zuid AfrikaanscheJPost" bemerkt hierzu: „Das kann sehr wahr
sein, allein nach den neuesten Entdeckungen2 kann man es gut
verstehen, wenn man dieser Nachricht gegenüber etwas skeptisch
bleibt. Es mag daran erinnert werden, dafz eine sehr grofze
Anzahl Aktien der Tanganzika Concessions im Portefeuille ruhen,
die nicht verkauft werden können, ehe sie nicht den Kurs
von 10 ±‘ erreichen. Nun — vorläufig stehen sie noch
unter 6 £ 1"
X NEUES ALUMINIUMGELD FÜR FRANKREICH. Die
Gelehrten — vor allem die Chemiker — sind durch den
Finanzminister Mr. Georges Cochery zusammenberufen und zu
einer technischen Kommission konstituiert worden, der die Auf-
gabe erteilt ist, das Mittel zu finden, das gleicherweise billig,
rasch und praktisch Frankreich eine Aluminiummünze verschafft,
welche die Bronzemünzen ersetzen soll. Eine der ersten Fragen,
welche der Kommission vorgelegt sind, ist, ob diese neue Münze
aus reinem Aluminium bestehen soll oder eine Legierung mit
einem anderen Metall vorzuziehen ist. Die Kommission, welche
sofort an die Arbeit gegangen ist, hat sich im Prinzip dahin
entschieden, dafz das neue Aluminiumgeld die 25-, 10- und
5-Centimesstücke zu umfassen hat. Präsident der Kommission
ist Mr. Violle. Andere Mitglieder sind: Mrs. Le Chatelier,
Schloesing, Hanriot, Bordas, Badin, Boureault, Cloez und Man-
heim, Sekretär. Graviert ist die neue Aluminiummünze von
Mr. Henri Dubois. — Infolge einer Gesetzgebung soll die Kupfer-
münze, die nun durch das Aluminiumgeld ersetzt werden soll,
auch durch ihr Gewicht mit ihrem Werte korrespondieren, dafz
also ein 5-Centimesstück 5 g wiegt, ein 10-Centimesstück 10 g.
Bei dem Nickelgeld hat man mit dieser Tradition gebrochen,
und ob man mit dem Aluminiumgeld zu ihr zurückkehren soll,
ist eineFrage, die ohne Zweifel von der Kommission angeschnitten
werden wird. — Der Finanzminister hat inzwischen an jedes
Mitglied der Budgetkommission einige Spezimen des neuen
Aluminiumgeldes gesandt. Die kleinen Stücke von 0,05 Frcs.,
0,10 Frcs. und 0,25 Frcs., aufzerordentlich leicht und wie Alt-
silber getönt, waren in kleine, feine Etuis eingeschlossen, wie
kostbare Juwelen. Die Mitglieder der Kommission scheinen die
Stücke sehr praktisch und sehr geschmackvoll gefunden zu
haben.
X DIE DIAMANTEN DER KAISERIN TAITU VON ABES-
SINIEN. Die Kaiserin Taitu von Abessinien hat ihre Diamanten
zum Verkaufe nach Berlin gesandt, wo sie sich im Besitze der
Juwelierfirma J. H. Werner & Co. befinden, die sich um den
Verkauf bemühen. Koptische Christen in Jerusalem sandten
der Kaiserin Taitu diese Diamanten, aber Kaiser Menelik ver-
bot ihr die Annahme des Geschenkes. Menelik befahl, dafz
die Diamanten an die Geber zurückgesandt werden sollten,
aber die Kaiserin trotzte dem Befehl ihres Gemahls und be-
schloß: , das Geschenk wenigstens zu sehen. Da sie aber
wulzte, dalz sie die Diamanten in Adis Abeda nicht verkaufen
könne, ohne den Zorn ihres kaiserlichen Gemahls zu erregen,
so überredete sie einen Engländer, der in Abessinien Fabriken
besitzt, dieselben mit nach Europa zu nehmen und zu ver-
kaufen.
 
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