Journal der Goldschmiedekunst: ill. Fachzeitschr. für Juweliere, Gold- u. Silberschmiede u. d. Bijouterie-Industrie ; Zentralorgan für d. Interessen dt. Juweliere, Gold- u. Silberschmiede .. — 30.1909
Cite this page
Please cite this page by using the following URL/DOI:
https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0220
DOI issue:
Nr. 25
DOI article:Verbandstag der Grossisten des Edelmetallgewerbes in Hamburg
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.55857#0220
202 - ■, JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST ■-—_m 25
Ausführung:
6olb getrieben mit
Saphiren, Sma-
ragben, Perlen,
Diamanten unb
Chrysopras.
üagbsdjmuck
von Friebrich Pleister, ilürnberg
Verhandlungen mit den betreffenden Blättern unmöglich
zu machen.
Es lässt sich nicht leugnen, dass gerade der zweite
Passus dieser Resolution die Lebensinteressen der Detail-
geschäfte tatkräftig fördert, sie wird deshalb wohl allseitig
mit Dank begrüsst werden und ist zu hoffen, dass sich
der Verband Deutscher Juweliere ebenfalls diesem Ab-
kommen anschliesst, dem auch in der letzten General-
versammlung des Pforzheimer Creditoren-Vereins zu-
gestimmt wurde.
Die anstrengende Sitzung erreichte erst gegen 5 Uhr ihr
Ende, worauf sich die Teilnehmer bei einem opulenten
Mahl in den prächtigen Räumen des Hotels „Hamburger
Hof“, in dem auch die Sitzungen stattgefunden hatten,
einigermassen wieder erholten. Die gehobene humorvolle
Stimmung und die persönlichen Darbietungen schienen dies
wenigstens zu bestätigen.
Der dritte Tag war dem Vergnügen gewidmet. 872 Uhr
morgens wurde das Hambuger Rathaus mit seinen bedeu-
tenden Kunst- und Silberschätzen besichtigt. Hieran schloss
sich eine Wagenfahrt durch die herrlichen Alsterpartien
nach der ältesten Knopffabrik Deutschlands von Herrn Aug.
F. Richter, deren Betrieb in Augenschein genommen werden
sollte. Die Inhaber der Firma geleiteten die zahlreichen
Gäste nach herzlichem Empfang, bei dem von den holden
Töchtern der Herren Richter jeder Dame ein Rosen- und
jedem Herrn ein Nelkenstrauss überreicht wurde, durch
die Arbeits- und Kontorräume des Fabrikbetriebes.
Immer grösseres Erstaunen wurde verlautbar, als nach
Besichtigung der mächtigen Kraftmaschinensäle und der
Schmelzereien die verschiedenen Arbeitsräume, die man
durchwanderte, fast kein Ende nehmen wollten. Überall
sah man in peinlichster Ordnung Maschine neben
Maschine in voller Tätigkeit, die neuesten technischen
Errungenschaften sind hier nutzbar gemacht und trotz aller
maschinellen Tätigkeit durchströmt diese Räume ein starker
Hauch von angewandter Kunst.
Man darf es ruhig bekunden, dass man einen derartig
umfangreichen und trefflich organisierten Betrieb keineswegs
erwartet hatte.
Die Firma Aug. F. Richter war zudem in jeder Be-
ziehung besorgt gewesen, ihre Gäste nicht aus dem Staunen
herauskommen zu lassen. Nachdem die Fabrik durch-
wandert war, wurden die Beteiligten in den Garten zu
einem grossen Zelt geleitet. Hier wartete eine geradezu
fürstliche Bewirtung auf die Gäste, eine grosse Dienerschar
sorgte dafür, dass der edle Wein stets in den Gläsern
perlte und pikante Frühstücksschnitten wurden fortwährend
Ausführung:
6olb getrieben mit
Saphiren, Sma-
ragben, Perlen,
Diamanten unb
Chrysopras.
üagbsdjmuck
von Friebrich Pleister, ilürnberg
Verhandlungen mit den betreffenden Blättern unmöglich
zu machen.
Es lässt sich nicht leugnen, dass gerade der zweite
Passus dieser Resolution die Lebensinteressen der Detail-
geschäfte tatkräftig fördert, sie wird deshalb wohl allseitig
mit Dank begrüsst werden und ist zu hoffen, dass sich
der Verband Deutscher Juweliere ebenfalls diesem Ab-
kommen anschliesst, dem auch in der letzten General-
versammlung des Pforzheimer Creditoren-Vereins zu-
gestimmt wurde.
Die anstrengende Sitzung erreichte erst gegen 5 Uhr ihr
Ende, worauf sich die Teilnehmer bei einem opulenten
Mahl in den prächtigen Räumen des Hotels „Hamburger
Hof“, in dem auch die Sitzungen stattgefunden hatten,
einigermassen wieder erholten. Die gehobene humorvolle
Stimmung und die persönlichen Darbietungen schienen dies
wenigstens zu bestätigen.
Der dritte Tag war dem Vergnügen gewidmet. 872 Uhr
morgens wurde das Hambuger Rathaus mit seinen bedeu-
tenden Kunst- und Silberschätzen besichtigt. Hieran schloss
sich eine Wagenfahrt durch die herrlichen Alsterpartien
nach der ältesten Knopffabrik Deutschlands von Herrn Aug.
F. Richter, deren Betrieb in Augenschein genommen werden
sollte. Die Inhaber der Firma geleiteten die zahlreichen
Gäste nach herzlichem Empfang, bei dem von den holden
Töchtern der Herren Richter jeder Dame ein Rosen- und
jedem Herrn ein Nelkenstrauss überreicht wurde, durch
die Arbeits- und Kontorräume des Fabrikbetriebes.
Immer grösseres Erstaunen wurde verlautbar, als nach
Besichtigung der mächtigen Kraftmaschinensäle und der
Schmelzereien die verschiedenen Arbeitsräume, die man
durchwanderte, fast kein Ende nehmen wollten. Überall
sah man in peinlichster Ordnung Maschine neben
Maschine in voller Tätigkeit, die neuesten technischen
Errungenschaften sind hier nutzbar gemacht und trotz aller
maschinellen Tätigkeit durchströmt diese Räume ein starker
Hauch von angewandter Kunst.
Man darf es ruhig bekunden, dass man einen derartig
umfangreichen und trefflich organisierten Betrieb keineswegs
erwartet hatte.
Die Firma Aug. F. Richter war zudem in jeder Be-
ziehung besorgt gewesen, ihre Gäste nicht aus dem Staunen
herauskommen zu lassen. Nachdem die Fabrik durch-
wandert war, wurden die Beteiligten in den Garten zu
einem grossen Zelt geleitet. Hier wartete eine geradezu
fürstliche Bewirtung auf die Gäste, eine grosse Dienerschar
sorgte dafür, dass der edle Wein stets in den Gläsern
perlte und pikante Frühstücksschnitten wurden fortwährend