< JOURNAL DER GOLDSCHMIEDEKUNST »
25
1909
darf natürlich nur^ ein reines ÄTzp/erstäbchen verwendet
werden, wie überhaupt bei der ganzen Arbeit Eisen und
Zink zu vermeiden sind. Nun hat man nach dem Erkalten
der Masse eine zuverlässige, sogenannte nasse Bronze,
Zum Schlüsse beschwert man das Ganze mit einem Stein
oder Eisen bis zu 25 kg, entsprechend der Grösse des
abzudrückenden Modells. Nach 10 —15 Minuten wird
das Modell vorsichtig aus der Guttapercha zu ziehen
.'iä;
als Ersatz für das oft unzuverlässige
Graphit. Je trockener und je weni-
ger fettend die nasse Bronze A
nach dem Erkalten ist, desto
besser ist das Einrühren B
nach vorstehendem Arbeits-
prozess erfolgt, und desto
zuverlässiger auch das fol-
gende Resultat.
Die Herstellung der
Form aus Guttapercha. .
Guttapercha lässt sich nur
gesucht oder umgekehrt, wie man eben
am
besten damit fertig wird. Nach
erfolgter Trennung muss, wenn
richtig verfahren wurde, die
Guttapercha alle Einzelheiten,
selbst die allerfeinsten Gra-
vierungen des Modells,
wiedergeben, natürlich als
Negativ. Jetzt nimmt man
ein haarscharfes Messer und
schneidet die Form heraus,
und zwar so, dass am
schwer zerschneiden oder
zersägen, weshalb das ganze
TASCHE in Metallgeflecht der Firma Alfred Doll, Pforzheim.
ganzen äusseren Rande
Y, cm stehen bleibt, und
Beim Abformen grösserer
Schüssel mit kaltem Wasser
wird, und diese stellt man
Kilogramm in eine emaillierte
(3—5 Liter Wasser) gelegt
nun ist die Form fertig. —
Modelle zeigt die Guttapercha das Bestreben, nach der
dann auf den Gasherd zum allmählichen Erwärmen.
Das Wasser darf nicht zum Kochen kommen, muss
aber so heiss werden, dass man sich scheut, mit dem
Finger hineinzukommen. Guttapercha wird bekanntlich
erst bei 80 - 90 Grad Celsius hochplastisch. Nachdem
man noch eine Schüssel reinen kalten Wassers aufgestellt
Seite auszuweichen, weshalb man zur Verhütung dieses
Uebelstandes sich eiserner Ringe von entsprechender
Höhe der Modelle bedient, um die Formen gewissermassen
einzubinden. In den Guttaperchaabdruck bohrt man
dann mit einem nähnadeldicken Stift in den äusseren
stehengebliebenen Rand zwei feine Löcher, welche
hat, in welcher die Hände abgekühlt werden können,
nicht mehr als 2—3 cm Abstand haben dürfen, zieht einen
sobald die warme Guttapercha unbequem wird, oder
an den Händen kleben bleibt, kann alsdann die Her-
stellung der Form beginnen. Allmählich wird ein Stück
von der Guttapercha mit dem Handballen des Daumens
weggedrückt (nicht weggerissen), gross genug, um das
Modell abzuformen. Ist dies erreicht, so knetet man das
losgewordene Stück Guttapercha mit den Handballen und
sucht es dabei immer nach innen in sich selbst aufzurollen.
Wird diese während der Behandlung zu hart, so muss
sie jedesmal wieder in das sehr warme Wasser zurück-
30 cm langen Kupferdraht, der mit Schmirgelleinwand
vorher blank gerieben wurde, zu einem Drittel (also 10 cm)
durch das erste Loch nach unten, fährt nun weiter durch
das zweite Loch nach oben, so dass man wieder am
oberen Teil (dem Bilde) herauskommt und dreht dort
den kurzen Teil mit dem 20 cm langen überstehenden
Draht der Oberfläche zusammen. Die Draht-Enden müssen
am Guttapercha eng anliegend einander näher gebracht
werden, sonst reissen die Löcher gegenseitig aus. Unten,
also auf der Rückseite des Modells, entsteht eine Schleife,
gebracht und dafür ein anderes Stück Guttapercha genommen
und ebenso behandelt werden, bis sich nach leichtem
Langziehen für die Form des vorliegenden Modells eine
reine blasenfreie Fläche ergiebt. Ist die Guttapercha noch
weich genug, so legt man diese auf das bereitliegende,
die in der Grösse eines Eheringes abgedreht wird. Man
erreicht dies bei dem weichen, blanken Kupferdraht durch
2—3 Drehungen mit Daumen und Zeigefinger.
Nachdem der Kupferdraht an den Berührungsstellen
eng an die Form gebracht ist, legt man vorsichtshalber
den 20 cm langen Teil des Kupferdrahtes etwas um,
damit sich der Arbeitende nicht durch Schwanken
desselben verletzt. Die Pinsel mit dem
einen Einschnitt im Stiel (für die
fette Bronze), die uns bereits
zum Einfetten des Metalles
gedient haben, werden nun
wieder benutzt, um auch den
Guttaperchaabdruck gründlich
einzupinseln, so dass dieser
vollständig verkupfert erscheint,
d. h. nur die obere Seite des
mit der fetten Bronze vorher sorgfältig eingepinselte
Modell und drückt von unten und oben mit einem
stark eingeseiften Brettchen Modell und
Guttapercha ineinander, d. h. man
legt auf einen Tisch entspre-
chend der Grösse des abzu-
drückenden Modells ein starkes
Holzbrettchen aus glattem
Hartholz, oder eine glatte
Metallplatte, die leicht ein-
geseift wird, darauf das mit
der FeZ/bronze eingestrichene
Modell, auf dieses die weiche
Guttapercha, und hierauf
Abdruckes, auf der sich das Bild befindet.
Es darf
wiederum das ebenfalls eingeseifte andere Hartholzbrett.
dabei keinerlei Druck mit
dem Pinsel ausgeübt werden
Nun übt man einen langsamen aber intensiven Druck aus.
oder zuviel Bronze auf einmal aufgetragen werden, damit
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darf natürlich nur^ ein reines ÄTzp/erstäbchen verwendet
werden, wie überhaupt bei der ganzen Arbeit Eisen und
Zink zu vermeiden sind. Nun hat man nach dem Erkalten
der Masse eine zuverlässige, sogenannte nasse Bronze,
Zum Schlüsse beschwert man das Ganze mit einem Stein
oder Eisen bis zu 25 kg, entsprechend der Grösse des
abzudrückenden Modells. Nach 10 —15 Minuten wird
das Modell vorsichtig aus der Guttapercha zu ziehen
.'iä;
als Ersatz für das oft unzuverlässige
Graphit. Je trockener und je weni-
ger fettend die nasse Bronze A
nach dem Erkalten ist, desto
besser ist das Einrühren B
nach vorstehendem Arbeits-
prozess erfolgt, und desto
zuverlässiger auch das fol-
gende Resultat.
Die Herstellung der
Form aus Guttapercha. .
Guttapercha lässt sich nur
gesucht oder umgekehrt, wie man eben
am
besten damit fertig wird. Nach
erfolgter Trennung muss, wenn
richtig verfahren wurde, die
Guttapercha alle Einzelheiten,
selbst die allerfeinsten Gra-
vierungen des Modells,
wiedergeben, natürlich als
Negativ. Jetzt nimmt man
ein haarscharfes Messer und
schneidet die Form heraus,
und zwar so, dass am
schwer zerschneiden oder
zersägen, weshalb das ganze
TASCHE in Metallgeflecht der Firma Alfred Doll, Pforzheim.
ganzen äusseren Rande
Y, cm stehen bleibt, und
Beim Abformen grösserer
Schüssel mit kaltem Wasser
wird, und diese stellt man
Kilogramm in eine emaillierte
(3—5 Liter Wasser) gelegt
nun ist die Form fertig. —
Modelle zeigt die Guttapercha das Bestreben, nach der
dann auf den Gasherd zum allmählichen Erwärmen.
Das Wasser darf nicht zum Kochen kommen, muss
aber so heiss werden, dass man sich scheut, mit dem
Finger hineinzukommen. Guttapercha wird bekanntlich
erst bei 80 - 90 Grad Celsius hochplastisch. Nachdem
man noch eine Schüssel reinen kalten Wassers aufgestellt
Seite auszuweichen, weshalb man zur Verhütung dieses
Uebelstandes sich eiserner Ringe von entsprechender
Höhe der Modelle bedient, um die Formen gewissermassen
einzubinden. In den Guttaperchaabdruck bohrt man
dann mit einem nähnadeldicken Stift in den äusseren
stehengebliebenen Rand zwei feine Löcher, welche
hat, in welcher die Hände abgekühlt werden können,
nicht mehr als 2—3 cm Abstand haben dürfen, zieht einen
sobald die warme Guttapercha unbequem wird, oder
an den Händen kleben bleibt, kann alsdann die Her-
stellung der Form beginnen. Allmählich wird ein Stück
von der Guttapercha mit dem Handballen des Daumens
weggedrückt (nicht weggerissen), gross genug, um das
Modell abzuformen. Ist dies erreicht, so knetet man das
losgewordene Stück Guttapercha mit den Handballen und
sucht es dabei immer nach innen in sich selbst aufzurollen.
Wird diese während der Behandlung zu hart, so muss
sie jedesmal wieder in das sehr warme Wasser zurück-
30 cm langen Kupferdraht, der mit Schmirgelleinwand
vorher blank gerieben wurde, zu einem Drittel (also 10 cm)
durch das erste Loch nach unten, fährt nun weiter durch
das zweite Loch nach oben, so dass man wieder am
oberen Teil (dem Bilde) herauskommt und dreht dort
den kurzen Teil mit dem 20 cm langen überstehenden
Draht der Oberfläche zusammen. Die Draht-Enden müssen
am Guttapercha eng anliegend einander näher gebracht
werden, sonst reissen die Löcher gegenseitig aus. Unten,
also auf der Rückseite des Modells, entsteht eine Schleife,
gebracht und dafür ein anderes Stück Guttapercha genommen
und ebenso behandelt werden, bis sich nach leichtem
Langziehen für die Form des vorliegenden Modells eine
reine blasenfreie Fläche ergiebt. Ist die Guttapercha noch
weich genug, so legt man diese auf das bereitliegende,
die in der Grösse eines Eheringes abgedreht wird. Man
erreicht dies bei dem weichen, blanken Kupferdraht durch
2—3 Drehungen mit Daumen und Zeigefinger.
Nachdem der Kupferdraht an den Berührungsstellen
eng an die Form gebracht ist, legt man vorsichtshalber
den 20 cm langen Teil des Kupferdrahtes etwas um,
damit sich der Arbeitende nicht durch Schwanken
desselben verletzt. Die Pinsel mit dem
einen Einschnitt im Stiel (für die
fette Bronze), die uns bereits
zum Einfetten des Metalles
gedient haben, werden nun
wieder benutzt, um auch den
Guttaperchaabdruck gründlich
einzupinseln, so dass dieser
vollständig verkupfert erscheint,
d. h. nur die obere Seite des
mit der fetten Bronze vorher sorgfältig eingepinselte
Modell und drückt von unten und oben mit einem
stark eingeseiften Brettchen Modell und
Guttapercha ineinander, d. h. man
legt auf einen Tisch entspre-
chend der Grösse des abzu-
drückenden Modells ein starkes
Holzbrettchen aus glattem
Hartholz, oder eine glatte
Metallplatte, die leicht ein-
geseift wird, darauf das mit
der FeZ/bronze eingestrichene
Modell, auf dieses die weiche
Guttapercha, und hierauf
Abdruckes, auf der sich das Bild befindet.
Es darf
wiederum das ebenfalls eingeseifte andere Hartholzbrett.
dabei keinerlei Druck mit
dem Pinsel ausgeübt werden
Nun übt man einen langsamen aber intensiven Druck aus.
oder zuviel Bronze auf einmal aufgetragen werden, damit